Kapitel 38

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Sie erreichten den Treffpunkt nach einiger Zeit und standen vor einer langen Hausreihe.
Es dauerte einen Moment, ehe sie die richtige Nummer gefunden hatten und das nur, weil sie mehrmals daran vorbeigelaufen waren.
Betroffene Hausnummer des betroffenen Hauses war nämlich schlicht und ergreifend weg und an der Klingel befand sich nicht einmal ein Namensschild.
Eine schmale Treppe führte zum Eingang und an beiden Seiten wucherte das Gestrüpp fast wie Unkraut herum.
Akaashi und Bokuto drängten sich die niedrigen Stufen hinauf und standen vor verschlossener Tür.
Sofort hämmerte Kotaro laut gegen das Holz, da eine Klingel, ebenfalls nicht vorhanden was.
Die beiden wartetenund warteten... Doch niemand öffnete.
Erneut donnerte der ältere mit der Faust gegen die Tür und runzelte verwundert die Stirn.

"Die Alte sagte zwar, dass sie bei Verwandten lebt, solange der Geist nicht beseitigt ist, aber sie meinte auch, sie wäre auf jeden Fall pünktlich! "
"Bokuto-san, bitte nenne unsere Auftraggeberin nicht ständig 'Alte' ! Sowas gehört sich nicht!"
Wies ihn Akaashi zurecht, woraufhin Bokuto lediglich unschuldig mit den Schultern zuckte, ohne etwas einsehen zu wollen.
"Aber sie ist alt! Und du hast ihre Stimme nicht gehört, Akaashi. Sie klingt wie ein alter Trecker!"
Als jemand hinter den beiden jungen Männern sich räusperte, drehten die beiden sich langsam und vorsichtig, um nicht von der Treppe zu stürzen, um.
Vor ihnen stand eine kleine, rundliche Frau in knielangem, grauem Wollmantel, schwarzer Strumpfhose und gelben Regenstiefeln.
Unohana, Akira war älter, als Akaashi erwartet hatte und für einen Moment konnte er seinen Blick nicht von dem hochtoupierten Haar der Frau wenden.
Obwohl es windig war, Akaashi spürte, wie seine Jacke gegen seine Hüfte schlug und seine Haare fielen ihm immer und immer wieder ins Gesicht, bewegte sich keine einzige Haarsträhne auf dem Kopf der Frau und Keiji fragte sich, wie viel Haarspray man dafür benötigte.
In ihrem Gesicht waren so viele tiefe Falten, dass man sie hätte zählen können und ihr schmallippiger Mund war grimmig nach unten gezogen. Dichter Rouge färbte ihre blassen Wangen rot wie bei einer Porzellanpuppe.
Da Akaashi eben jene nicht unbedingt mit positiven Dingen verband, schauderte er kurz auf.
Mit einem Räuspern trat Bokuto einige Stufen nach unten und streckte der älteren Frau die Hand entgegen.
"Abend, Fukurodani Geisterjäger zu Ihren Diensten. Ich bin Bokuto Kotaro, wir haben heute morgen miteinander telefoniert. Hinter mir ist mein Partner, Akaashi Keiji."
Unohana betrachtete Bokutos Hand, als hätte er sechs statt fünf Finger oder als sei auf ihr ein ekeliges Tier. Langsam ließ Bokuto den Arm sinken.
"Eeehm.. jaaaa.."
fuhr er unbeirrt fort, als wäre diese unangenehme Situation gerade nicht geschehen.
"Können wir gleich eintreten und das Haus ansehen?"
Die Frau gab ein Geräusch von sich, dass verdächtig an eine verstopften Auspuff erinnerte
"Hätte ja nicht gedacht, dass solche Kinder den Auftrag annehmen. Wo sind denn eure Eltern!"
Bokuto hatte Recht. Die Frau klang tatsächlich wie ein Trecker und hatte das Benehmen von jemanden, der in der Wildnis groß geworden ist.
Die Bemerkung dass sie Kinder wären, reizte ihn so sehr, dass er ein verräterische pulsieren am Auge spürte und lieber den Blick abwandte.
"Wir haben keine. Das macht Fukurodani ja auch so besonders und qualifiziert, wir sind unsere eigene Familie und können uns daher besonders zuverlässig auf einander verlassen!"
Antwortete Bokuto so überzeugt, aber auch dreist von sich und den anderen wie nur möglich. Dennoch..
Unohana sah nicht gerade zufrieden aus. Und Akaashi hatte das Bedürfnis, sie mit ihrem Auftrag alleine zulassen. Sollte sie sich halt jemand anderes suchen!

Mit schweren Schritten schob die alte sich an Bokuto vorbei, stieß dadurch diesen fast von der Treppe und stieg die Stufen hoch.
Als sie sich auf der schmalen Treppe an Akaashi vorbei zwängte, und ihn ebenso fast hinunter drängte, betrachtete sie ihn aus zusammengekniffenen Augen, mit einem Blick, der dem Jungen bereits sehr bekannt war.
Es war ein Blick, den diejenigen trugen, die nicht in der Lage waren, Geister zu sehen, hören oder ihre Präsenz zu spüren.
Ein Blick voll von Misstrauen, Ignoranz und vielleicht ein wenig Furcht. Es war der gleiche Blick, mit dem auch Akaashis Eltern ihn manchmal angesehen hatten.
Unohana fischte aus den Tiefen ihrer Jackentasche einen Schlüssel heraus, rammte ihn ins Schloss der Haustür und schob sie auf.
Das bei dem verwahrlosten Haus die Tür nicht laut quietsche, wunderte Keiji zwar, behielt jedoch diesen Gedanken für sich.
Still folgten Akaashi und Bokuto dem menschlichen Trecker ins innere des Hauses hinein.

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Ave meine lieben.

Ist die liebe Unohana nicht sympathisch?
Ein wahrer Engel.
So sympathisch wie eine +4, kommt wegen UNO auf diesen Vergleich, hach ja...
Ich nehme im übrigen noch immer Idee an.
Bzw. Bestehen die fragen zu sonderkapitel und Kapitelüberschriften noch ^^

Ghost Hunters  (BokuAka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt