Kapitel 53

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Es war kurz nach zwölf Uhr und anscheinend hatte Bokuto Akaashi eine Frage gestellt, denn sowohl Bokuto, als auch Shirofuku sahen den ihn an, als schuldete er ihnen etwas. 
 "Was?"
Irritiert sah Akaashi herab und stellte überrascht fest, dass er eine Tasse in der Hand hielt. Wann hatte er sich die genommen?
"Ich wollte wissen, wie lange du deine Jacke noch tragen willst!"
Wiederholte Bokuto und fuhr in seiner Tätigkeit fort, sich Nutella in einem dicken Aufstrich aufs Brot zu schmieren.
Shirofuku wandte angewidert das Gesicht ab. 
Akaashi selbst, hatte gar nicht bemerkt, dass er seine Gruppenjacke noch immer trug.
Dies lag höchstwahrscheinlich daran, dass er immer noch mit seinem Gewissen zu kämpfen hatte, welches ihm harsch, und auch nicht ganz unbegründet, vorwarf, den Spielzeugsoldaten eingesteckt zu haben.
Letzterer drückte in seiner Tasche gegen den Stoff und wenn Akaashi seinen Arm senkte, konnte er die Konturen deutlich spüren.
Noch immer war ihm unklar, wieso er ihn eingesteckt hatte.
Vielleicht wollte er einfach nicht, dass alle Überreste von den Kindern vergessen in irgendeinem abgeschlossenen Raum bei den Nekomaten liegen blieben. 

"Ja, ich gehe gleich hoch"
Erwiderte Akaashi langsam und stellte die Tasse zurück, als handelte es sich dabei um ein besonderes Artefkakt.
"Heute war ein einfach nur ein merkwürdiger Tag..."
"Wem sagst du das. So krass hast du noch nie auf ein Memento reagiert"
Stimmte Bokuto leise zu, während sich Brotkrümel in seinem Schoß sammelten.
Akaashi erwiderte nichts darauf, denn er wusste, wie wahr diese Worte waren.
Stattdessen nuschelte er nur ein "Gute Nacht' und ging ins obere Stockwerk, wo er sich ohne die Kleidung zu wechseln in seinem Zimmer erschöpft auf das ungemachte Bett fallen ließ.
Jetzt war es auch egal, dass die Decke unordentlich unter ihm lag. Er wollte einfach nur noch schlafen und den Vorfall vergessen und am nächsten Tag würde er den anderen beiden von dem Soldaten erzählen... vermutlich...
Akaashi schloss die Augen und seit langer Zeit schlief er zum ersten Mal wieder sofort ein.

Was sich für ihn wie wenige Sekunden anfühlte, waren in Wirklichkeit knapp drei Stunden. Als Akaashi mitten in der Nacht aufwachte und den Kopf in Richtung seiner Digitaluhr auf dem Schreibtisch drehte, blinkte ihm in roten Ziffern 03:14 entgegen.
Es war so kalt in dem Raum, dass jeder Nerv in Akaashis Körper zu Eis erstarrt schien.
Zeitgleich als dem Jungen der Gedanke kam, er hätte sein Fenster lieber schließen sollen, erinnerte er sich, dass das Fenster geschlossen war.
Instinktiv krümmte Akaashi sich zusammen und atmete langsam durch den Mund aus.
Seine Beine waren an seinen Körper angewinkelt und die Arme hatte er um seine Brust geschlungen. Vorsichtig bewegte Akaashi seinen Kopf, sodass er sich besser im Raum umsehen konnte.
Alles war an seinem Platz.
Er hatte eine klare Sicht auf seinen Kleiderschrank und seinen Schreibtisch, die unberührt dem Bett gegenüber standen.
Keiji ließ seinen Kopf wieder in das Kissen sinken, vielleicht war es einfach einer dieser Nächte, in denen es draußen besonders kalt war.
Er schloss seine Augen wieder, um weiterzuschlafen.
Tock. Tock. Tock.
Seine Lider flatterten auf. 
Während seine Augen auf die dunkle Decke über ihm gerichtet waren, hielt Akaashi den Atem an und lauschte in die Finsternis. Wach genug wie er war, bezweifelte er stark, sich das Klopfen eingebildet zu haben.
Nachdem er so leise und flach wie möglich den Sauerstoff aus seinen Lungen blies, drehte er den Kopf zur Seite, um sich noch einmal gründlicher im Raum umzusehen.
Und tatsächlich fand Akaashi den Grund des Klopfens.
Er presste die Lippen aufeinander, grub die Zähne in das Fleisch und verkrampfte die Finger in sein T-Shirt. Unter Anstrengung zwang er sich, ruhig zu bleiben.
Akaashi hätte sofort daran denken müssen, dass diese unerbittliche Eiseskälte, die seine Haut entlang kroch, daher stammte, dass ein Geist Energie aus der Umgebung zog, um als eine sichtbare Erscheinung aufzutreten.
Doch die Frage war, wieso ein Geist sich ausgerechnet in Akaashis Zimmer manifestierte.
Er hatte nichts bei sich, dass als eine Quelle fungieren konnte. Doch da war es: ein dunkler Schatten, der an seinem Tisch verweilte und als bedrohliche Masse ein wenig über dem Boden schwebte.
Tock.Tock.Tock
So vorsichtig wie möglich, um ja keinen Lärm zu machen, robbte Keiji auf der Matratze zur linken Kante seines Bettes, weg von dem schwarzen Schatten, der sich weiter in seinem Raum ausbreitete und in Richtung Tür bewegte, als wollte er geflissentlich Akaashis Fluchtweg versperren.
Raues, kratziges Atmen erreichte Akaashis Ohren, das dann allmählich in ein leises, wehleidiges Weinen verblasste und für einen Moment hielt er inne, auf der Suche nach einem Kind in seinem Zimmer. Aber er und die Geistererscheinung waren allein. 
Vorsichtig ließ er sich auf den Boden sinken, den Oberkörper auf den Fingerknöcheln stützend bis der Schmerz wie scharfe Nadelstiche durch seine Haut drang und er die Luft anhielt.
Mit wachsamen Augen beobachtete er den Schatten, verlagerte sein Gewicht auf den Unterarmen und schob sich am Boden entlang, wobei er Staub und Dreck mit sich schob und sich ein Husten unterdrücken musste.
Als er wieder klare Sicht auf die Tür hatte, wartete er nur auf den richtigen Augenblick.

Der Schatten flackerte.
Akaashi sprang auf die Beine und stürzte in Richtung Tür, wobei er hastig zur Seite sprang, als ein schwarzer Arm nach ihm zu greifen schien.
Kaum betraten seine Füße den Flur, glaubte er ein leises Wispern hinter sich zu hören.
 "...o dunk..."
Er hörte gar nicht weiter. Stattdessen riss er den Mund auf und rief mit rasendem Herzen "Bokuto-san! Ein Geist ist hier, ein Geist ist hier!!"
Er lief los, als von vorne ein helles Licht auf ihn zu und vorbei kam.
Für einen Moment war es still, nicht einmal die eigenen Schritte waren zu hören, und dann.. war da mit einem mal dieser starke Geruch nach Wald.
Die Kälte welche Akaashi ergriffen hatte, verschwand und auch die Geräusche kehrten zurück.  Der Geruch blieb jedoch .

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Ave meine lieben.

Nachdem Wattepad zwischendurch einfach mal meinte ein Drittel der Story wegzulassen nach dem Speichern und ich einen älteren Speicherstand suchen musste, ist das neue Kapitel eeeeendlich fertig! Und ich bin so verdammt froh drüber, weil es jetzt gerade erst so richtig spannend wird~
Ich bin selbst schon sehr gespannt, ^^

Ghost Hunters  (BokuAka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt