Kapitel 54

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Schlitternd prallte Akaashi gegen die hölzerne Tür von Bokutos Zimmer und hämmerte wild dagegen, während er sich gleichzeitig wieder herum drehte und einen Angriff oder der gleichen erwartete.
Doch hinter ihm war alles finster und still, selbst das weiße Licht, dass an ihm vorbei gekommen war, war verschwunden. Nur der Geruch von Wald, hing noch immer in der Luft.
Woher dieser jedoch stammte, war Akaashi schleierhaft.

In Bokutos Zimmer polterte und krachte es.
Dann auf einmal..  das harte Holz, gegen das Akaashi sich instinktiv gepresst hatte, verschwand unter seinen Händen.
Seine Balance verlierend fiel er in Bokutos Arme, der sofort reagierte und nach Akaashi griff, um ihn, in seinen armen haltend, aufrecht zu halten.
In der Dunkelheit glaubte Akaashi, die Augen des Älteren würden wie die einer Eule funkeln, gefährlich und durchbohrend, als könnte Bokuto tatsächlich alles in der Dunkelheit erkennen.

Angestrengt inspizierte er den Flur, bewegte sich bedächtig und aufmerksam an dem Geländer entlang. Erst jetzt bemerkte Akaashi den Rapier in seiner Hand, der wie ein kalter, spitzer Eiszapfen nach vorn ragte; bereit sich durch jegliche Hindernisse zu bohren.
Auf leisen Sohlen schlich er sich ans andere Ende des Ganges.
Nach und nach gingen noch weitere Türen auf. Shirofuku stolperte schlaftrunken aus dem Zimmer, ein breiter Brustgürtel mit Salz um ihren Oberkörper werfend, ehe sie sich an der Wand entlangtastete. 
"Was ist los? Wo ist ein Geist?"
Wisperte sie und das Rascheln von Stoff war zu hören.
Vermutlich versuchte sich Komi, der aus dem Zimmer gegenüber gekommen war, die letzten Überreste des Schlafens aus den Augen zu reiben. 

"In meinem Zimmer. Ich wachte auf und dann war da dieser . . . dieser Schatten"
Berichtete Akaashi rasch und schlich Bokuto hinterher in sein Zimmer.
Dort jedoch war alles ruhig. Da sich die Augen der Anwesenden an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten sie deutlich sehen, dass nichts Außergewöhnliches in Akaashis Zimmer war.
Das Bett war unordentlich, die Decke lag halb auf dem Boden, aber ansonsten war es sauber. Angespannt betraten sie den Raum, der Degen gehoben und eine Salzbombe zum Wurf bereit in der Hand.
Ihre nackten Füße waren kaum zu hören auf dem kalten Boden und nachdem die Sekunden wie Stunden vorkamen, war Bokuto der erste, der sprach.
"Hier ist nichts. Seht.. spürt ihr etwas?"
Akaashi schüttelte den Kopf, hielt dann aber inne.
"Nur dieser Geruch von... Wald.. "
Keijis Worte trafen auf Unverständnis. Keiner der Anwesenden, schien den Geruch wahrnehmen zu können.
"Da war dieses weiße Licht, dass auf mich zu kam und als es an mir vorbei flog..  war da der Geruch.. Es roch... nein... es riecht auch immer noch so.. nach Wald."
Akaashi sah die anderen an. Eine toten Stille herrschte, bis Onaga, das Wort ergriff.
"Vielleicht hat das ja etwas mit Akaashi seiner Gabe zu tun?"
Das zunächst verwunderte Gesicht von Shirofuku hellte sich etwas auf.
"Stimmt. Die Möglichkeit besteht."
"Aber... dann müsste ich etwas berühren und das habe ich nicht. Daran kann es also nicht liegen.. denke ich."
Erneut breitete sich Schweigen aus, welches dieses mal von Shirofuku gebrochen wurde.
"Ist ja auch egal. Wir müssen den Grund finden, warum ein Geist hier war!"
Allgemeines nicke brach aus.
"Also Keiji.. ist etwas anders? Also als vorher?"

Auf Yukies Frage hin, sah sich Akaashi um, aber es war, als wäre nie etwas passiert, als hätte sich kein Geist in seinem Zimmer nahe seines Schreibtisches manifestiert.
Nun war der Schwarzhaarige aufrichtig verwirrt.
Für ein Hirngespinst seinerseits hatte es sich einfach zu real angefühlt, die Kälte war ihm dafür zu tief in die Haut gedrungen.
In der Mitte seines Zimmers blieb der junge Mann stehen.
Man hätte sicherlich eine Stecknadel fallen hören können, so still waren alle.
Gerade als er sich wieder zu den anderen beiden umdrehte, kam ein überraschter Schrei von Shirofuku und etwas fiel auf den Boden, wo es laut in viele kleine Einzelteile zersprang: eine der Salzbomben, die sie fest umschlossen hatte. 
"Etwas hat nach mir gegriffen! Diese fiese Ratte hat sich von hinten angeschlichen"
Keifte die rot haatige verärgert. Bokutos Statur lief in ihre Richtung, er war ungewöhnlich still, dann schien er sich nach unten zu beugen.
In der Zwischenzeit war die aufgebrachte junge Frau schnell an Akaashis Schreibtisch gelaufen, um dort die alte Lampe anzuschalten.
Das helle Licht brannte in Keijis Augen ein wenig, aber er konzentrierte sich allein auf Bokuto, der sich nun langsam erhob und den beiden den etwas entgegenstreckte.
Es war eine kleine Figur, die in seiner offenen Handfläche ruhte. Die Figur, die einem der Kinder gehört hatte.
Akaashi spürte, wie er seinen Mund öffnete, aber kein Ton verließ seine Lippen.
Neben ihm jedoch sog jemand die Luft hörbar ein.
"Ist das ein Memento?"
Fragte Onaga aus Richtung der Tür ungläubich hervor und im nächsten Moment spürte Akaashi einige Augenpaare auf sich.
Kalter Schweiß breitete sich auf seiner Stirn aus und automatisch fanden sich seine Fingerspitzen in nervösem Spiel zusammen.
Er brauchte ihnen anscheinend nicht erklären, was passiert war. Seine Kollegen zählten eins und eins zusammen.
Shirofuku bücke sich nach einem von Akaashis Pantoffeln und warf sie ihm ins Gesicht.
"Idiot! Nächstes mal erzähl es uns wenigstens direkt! Idiot! "

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Ave meine lieben.

Es hat etwas gedauert... tut mir leid.. aber endlich ist das neue Kapitel fertig!

Ich hoffe das nächste kommt wesentlich schneller >.< I'm trying...

Ghost Hunters  (BokuAka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt