Kapitel 14♚

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Ich betrete den Raum so leise es geht. Dank dem Tageslicht, kann ich sofort alles darin erkennen.
Das Erste was mir auffällt, ist der Riesen Schreibtisch, der mitten im Raum steht.
Dann blicke ich mich um und betrachte die Bücherregale die rechts und links an der Wand gesäumt stehen.
Alles ist penibel sauber gehalten und ich weiß nicht wieso, aber ich ahne sofort, dass dieser Raum nur von Aron genutzt wird. Ein Schauder durchfährt mich alleine nur bei dem Gedanken.

Doch was am meisten Aufmerksamkeit auf mich lenkt ist die menschengroße Statue, die neben dem Schreibtisch steht.
Es ist ein Drache, der auf zwei Beinen steht. Seine krallenartigen Hände halten waagrecht ein langes Schwert.
Er ist dunkelgrau und das einzige an ihm, dass Farbe bringt ist der rot glänzende Stein, der in der Mitte seiner Brust eingelassen ist.

Fast wie ein Herz.

Der Stein leuchtet, stelle ich nach genauem Betrachten fest. Hellrote Schlieren bewegen sich darin.

Fast wie Zauber, den man sehen kann.
Verwirrt betrachte ich den Stein, dessen inneres alles andere als normal aussieht.

Neben der Statue taucht der Schatten auf und ich werde aus meinen Gedanken gerissen.
„Und was soll ich jetzt hier?", frage ich ihn atemlos, noch immer auf den Stein fokussiert, der meine Aufmerksamkeit unaufhaltsam auf sich zieht.

Der Schatten zeigt zur Drachenstatue. Verständnislos schaue ich ihn an.
„Sag mal, spinnst du? Ich kann doch nicht den ganzen Drachen mitnehmen!", flüstere ich fassungslos.

Der Schatten legt seine Hand auf die Stirn und schüttelt den Kopf.
Und aus irgendeinem Grund nehme ich das als Beleidigung auf. Ich stürzte die Lippen.

Okay, dann wohl nicht die Statue, denke ich.
Mein Blick wird wieder fast magisch vom Stein angezogen.
Und plötzlich kommt mir ein Gedanke.
„Ich soll den Stein mitnehmen", sage ich belegt. Es klingt aus meinem Mund nicht mal als eine Frage, sondern eher als eine Feststellung. Eine, die mir ganz und garnicht gefällt.

Jetzt nicht nur Einbruch sondern auch noch Diebstahl! Linn währe stolz auf mich, wenn sie wüsste, zu was mich dieser blöde Schatten gebracht hat.

Der Schatten nickt fest zur Antwort. Und ich schüttle festgelegt mit meiner Antwort den Kopf.

Ich mache gerade den Mund auf, um zu antworten, doch plötzlich höre ich etwas und erstarre.
Schritte.

„Da kommt jemand", flüstere ich so leise ich kann und mein Herz fängt sofort an schnell zu schlagen. Meine Knie beginnen zu zittern und ich blicke umher, auf der Suche nach einem Versteck.

Der Schatten läuft erst hektisch hin und her, fast so wie ich.
Ich gehe schnell zur Türe, in der Hoffnung nicht direkt hier drinnen erwischt zu werden.
Das wäre fast noch peinlicher als nur im Gang. Da kann ich wenigstens sagen, ich hätte mich verlaufen.

Doch bevor ich die Türe erreiche sehe ich den Schatten, wie er so hektisch wie nie auf den Drachen zeigt. Fast spüre ich seine Dringlichkeit.

Im Nachhinein weiß ich nicht was in mich gefahren ist. Doch so in Hektik wie ich bin, laufe ich zurück und reiße den Stein aus der Statue. Ohne nachzudenken.

Er geht leicht aus der Fassung raus, fast als wäre er nur reingelegt worden.
Er wiegt erstaunlich leicht und warm in meiner Hand und wenn ich sie schließe, kann ich ihn fast komplett verdecken.
Ich lasse ihn in meine Tasche gleiten, ehe ich in den Flur renne und die Türe hinter mir leise schließe.

Die Schritte werden lauter, doch ich sehe niemanden. Hektisch blicke ich mich um, als ich nicht wahrnehmen kann, woher die Schritte kommen.
Ich schaue den Schatten auffordernd an und dieser zeigt schließlich nach rechts und ohne zu überlegen renne ich in die gezeigte Richtung.

Wolfsmond - Geheimnis der Legende Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt