Manchmal würde ich gerne wie die anderen Menschen sein, wie die, die einfach nichts von der Welt ahnen, die sich vor ihnen verbirgt.
Ein normales Leben führen, ohne dieses kribbeln im Bauch und diese Kälte die immerzu meine Finger blau werden lässt.
Ich fühle mich nicht wie ein Mensch.
Auch nicht wie ein Wolf.
Irgendwie bin ich gar nichts und dabei fast genauso blind wie ein Mensch.-
Ich bette seufzend meinen Kopf in meine Handflächen und beobachte wie er seine Augenbrauen nachdenklich zusammenkneift und seine Hand fahrig durch sein lockiges Haar führt.
Neben ihm steht eine Tasse, aus der Dampf steigt und ich lasse meine Augen einen kurzen Moment darauf verweilen, ehe ich mich wieder auf sein Gesicht konzentriere.
Ich weiß, dass sich in der Tasse Tee befindet, weil er jeden Morgen hier einen trinkt.
Jeden Morgen um Punkt 07:30 Uhr in diesem Cafè.
Danach geht er zur Schule.
Manchmal so gemächlich, das ich denke, er hätte alle Zeit der Welt.Nicht, das ich ihn beobachtet hätte oder nachstellen würde.
Es war eher ein Zufall, dass er auf einmal in das Café kam, in dem ich jeden Morgen sitze, und wenn er schon da ist wo ich bin, kann ich genauso gut meine Zeit damit vertreiben um zu träumen.Sein Gang und seine Kleidung.
Einfach alles an ihm ist hinreißend.Seufzend beobachte ich seine Hände und langen Finger, die den schwarzen Stift nun über das Blatt vor ihm schweifen lassen.
So geschwungen.
Neugierig richte ich mich auf meinem Stuhl etwas mehr auf, um auf das Blatt zu lugen zu können, dass vor ihm liegt.
Dem er so viel Aufmerksamkeit schenkt.
Aber ich kann von dieser Entfernung einfach nichts sehen.
Ausatmend lasse ich mich wieder in meinem Platz zurücksinken und zwinge mich, meine Augen abzuwenden.Wie kann man alleine beim schreiben nur so unfassbar heiß aussehen?
Nur schade, dass seine Augen noch nie mir gegolten haben.
Mit einen Zug trinke ich den restlichen Kaffee aus, der neben mir steht. Er ist bereits kalt geworden. Ich hebe meine Hand, als einer der Mitarbeiterinnen an mir vorbeigeht.
Ihre Aufmerksamkeit liegt sofort auf mir.
„Zahlen, bitte", sage ich und schenke ihr ein Lächeln, dass mir nur schwer über die Lippen kommt.Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Jasper richte, hat er mir nach wie vor keinen einzigen Blick zugeworfen.
Er wird mich nie beachten.
Und meine Familie aus blutrünstigen Werwölfen wird er garantiert auch nie kennenlernen wollen.
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Wolfsmond - Geheimnis der Legende
WerewolfKadee ist kein normales Mädchen und das weiß sie ganz genau. Jedoch will sie es nicht wahrhaben, wie unglaublich schön sie ihrem Gesicht jeden Morgen im Spiegel entgegenblickt. Und wie viele Menschen in ihrer Umgebung geradezu verrückt nach ihr sind...