13.03.2020
Christina
Als der Wecker am Morgen klingelt und ich die Augen aufschlage bin ich verwirrt. Wo bin ich? Nach einer kurzen Orientierungsphase erinnere ich mich, dass ich ja bei Loiza übernachtet habe. Moment. Langsam kehren die Erinnerungen an den Abend zurück. Ich bin bei Luca gewesen und dort eingeschlafen. Langsam drehe ich meinen Kopf und stelle fest, dass das definitiv nicht Luca ist, der mich mit müden Augen beobachtet. „Guten Morgen.", nuschelt Loiza und meine Verwirrung scheint ihr aufgefallen zu sein. Sie lacht kurz auf ehe sie mich aufklärt. „Du warst ewig bei ihm. Keine Ahnung was ihr gemacht habt und vielleicht will ich es auch gar nicht wissen, jedenfalls bist du dort eingeschlafen und er hat dich dann zu mir herüber getragen, weil er dich nicht wecken wollte."
Ich kann nicht verhindern, dass meine Wangen einen zartes Rot annehmen, was auch Loiza nicht entgeht. „Also ich finde das ja unglaublich süß von ihm und es war einfach nur niedlich, wie er dich hier reingetragen hat...Aber kannst du mir das mal erklären???" Zum Ende hin wird sie energischer und setzt sich ruckartig im Bett auf.
Ich stoße die Luft aus und versuche ihr in Kurzfassung einen groben Überblick zu geben, damit keine falschen Gerüchte entstehen. Als ich geendet habe, schaut sie mich stumm an. „Also wüsste ich nicht, dass er sich gerade frisch von seiner Freundin getrennt hat, würde ich alles unternehmen, um euch zu verkuppeln. Ihr seid ja mal so süß. Das passt wie die Faust aufs Auge." „Nicht du auch noch!", verzweifelt klatsche ich in die Hände und verziehe leidend mein Gesicht. „Oh doch, ich auch noch. Und jetzt sollten wir uns mal fertig machen, sonst kommen wir zu spät ins Studio."„Na wie war eure Übernachtungsparty?", begrüßt uns Andrzej, als wir gemeinsam das Studio betreten. Schnell komme ich Loiza zuvor: „Sehr schön, wir haben viel gequatscht und dann geschlafen, stimmt's?" Auffordernd blicke ich sie an. „Ohjaaa, war wirklich ein netter Abend." Ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen und Andrzej mustert uns skeptisch. „Ich will gar nicht wissen, was ihr für Themen zu besprechen hattet. Wobei... sollte es sich um einen Schweizer handeln, dann bin ich schon interessiert. Apropos, wie geht's dem eigentlich? Gestern hat sich unser Bambi beim Essen ja große Sorgen gemacht." Wieso trifft Andrzej eigentlich immer den Nagel auf den Kopf? Unglaublich.
Gespielt gleichgültig ziehe ich die Schultern nach oben. „Ich weiß es nicht. Habe ihn heute noch nicht gesehen." Das ist absolut die Wahrheit. Ich habe ihn wirklich noch nicht getroffen. Loiza neben mir hält sich glücklicherweise aus der Sache heraus und macht sich jetzt unauffällig aus dem Staub. „Ich habe ihn tatsächlich schon gesehen. Sieht ganz munter aus der Junge.", erklärt Andrzej mir, während er mit mir gemeinsam den Weg zu den Garderoben fortsetzt. Na dann bin ich beruhigt. Wenn Andrzej ihm schon über den Weg gelaufen ist, bedeutet das zumindest, dass er nicht verschlafen hat. Vielleicht sollte ich ihm nachher mal einen Besuch abstatten.Gesagt, getan. Eine Stunde später klopfe ich an seiner Garderobe, nachdem ich aus der Maske entlassen wurde. „Ja?", ertönt es leise und ich öffne langsam die Tür. „Darf ich reinkommen?" „Hey. Klar, du doch immer.", strahlt mich Luca an. „Wie geht's dir?", erkundige ich mich, während ich mich ihm gegenüber niederlasse. „Gut danke. Aber die Frage ist eher, wie geht's dir?"
„Auch gut, danke. Und auch danke nochmal wegen gestern Abend. Ich weiß echt nicht, warum ich plötzlich wieder so intensiv daran denken musste und du hättest mich auch ruhig wecken können.", schüchtern grinse ich an. Luca winkt ab. „Kein Problem. Das ist das Mindeste was ich für dich tun konnte, nachdem was du schon für mich getan hast."
Kurz schweigen wir beide und hängen unseren Gedanken nach.
„Bist du aufgeregt?", wechsle ich jetzt das Thema und blicke ihn erwartungsvoll an. „Ja schon, diese ganze Woche war irgendwie chaotisch und ich bin ganz froh, wenn wir sie nach der Show heute Abend abhaken können." Ich nicke. Er hat absolut Recht. Auch ich bin froh, wenn wir unsere Samba endlich geschafft haben. Irgendwie war der Berg den wir zu bezwingen hatten größer als angenommen und ich hoffe einfach, dass es reicht um eine Runde weiter zu kommen. „Ich glaube das wird ganz gut.", versuche ich Luca zu motivieren. „Ganz gut...wow du bist ja richtig optimistisch.", stellt Luca sarkastisch fest. Ich muss lachen. „Naja lieber ganz gut, als ganz nett. Das haben wir ja gestern wieder gesehen, was das bedeutet." Auch Luca steigt in mein Lachen ein und es ist genau das, was wir vor der Show gebraucht haben.
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Dangerous Storm
Fiksi Penggemar«Mein Herz schlägt einen Purzelbaum, alles in mir fängt heftig an zu kribbeln und ich weiß irgendwie gar nicht mehr genau, wo oben und unten ist. Und dann haucht er mir plötzlich einen letzten Satz in mein Ohr, der mich zum glücklichsten Menschen di...