Kapitel 39

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11.04.2020

Christina

Gemäß unserem Plan machen Luca und ich uns direkt nach dem Frühstück mit den Fahrrädern auf den Weg in Richtung des Sees. Das Wetter kommt unserem Ausflugsziel sehr zu gute, denn für Mitte April herrschen angenehm warme Temperaturen und auch die Sonne strahlt vom Himmel. Grinsend schweift mein Blick zu Luca, der neben mir fröhlich in die Pedale tritt und dabei irgendwas vor sich hin singt. „Krass, das ist echt schön hier.", entfährt es ihm irgendwann und ich muss leise lachen. „Jetzt weißt du, warum ich so gerne hier her komme." Als Antwort nickt er kräftig und schaut mich dann herausfordernd an. „Wer zuerst an der Schranke da vorne ist.", und schon ist er an mir vorbei gezogen. „Hey! Das war unfair!" Rufe ich ihm empört hinterher, trete dann aber doch kräftiger in die Pedale und versuche ihn einzuholen. Keine Chance. Nach Luft ringend halte ich neben ihm an, als wir das Ziel erreicht haben. „Das gilt nicht. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet.", rechtfertige ich mich, während Luca nur grinst. „Okay, dann gibt's auf der Heimfahrt eben eine Revanche.", lenkt er ein und ich nicke begeistert. Immer noch außer Atem schiebe ich das Fahrrad um die Absperrung und Luca folgt mir. „Wir gehen zum Steg dahinten.", bestimme ich und zeige in die richtige Richtung. „Da ist das Wasser irgendwie klarer und nicht so tief." Ich bezweifle zwar, dass ich auch nur einen Schritt in das vermutlich arschkalte Wasser setzen werde, aber dort hinten ist es trotzdem am schönsten. Entspannt radeln wir jetzt nebeneinander her und Luca schaut sich immer wieder neugierig um.
Am Ziel angekommen, schnappt sich Luca unsere Sachen und setzt sich dann an den Rand des Stegs. Sofort zieht er seine Schuhe aus und hält prüfend seinen Fuß ins Wasser. „Hui. Das ist wirklich sehr kalt.", stellt er kurz darauf fest und ich beginne zu lachen. „Was hast du im April auch anderes erwartet? Das hätte ich dir gleich sagen können dass-...", abrupt halte ich inne als sich Luca ohne Vorwarnung das T-Shirt über den Kopf zieht. Da wären wir wieder beim Problem oberkörperfrei. „Was hast du vor?", frage ich skeptisch, als er sein Handtuch auf dem Steg ausbreitet und sich dann auf den Weg zum Ufer macht. „Ich geh schwimmen? Nach was sieht's denn aus?" „Bist du verrückt geworden? Du holst dir den Tod.", entfährt es mir hastig, aber da steht Luca schon bis zu den Knien im Wasser. „Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen. Wenn du krank wirst, reiß ich dir den Kopf ab.", versuche ich ihn gespielt streng davon abzuhalten weiter in den See zu gehen. „Jetzt sei still. In der Sonne ist es mega warm und ich bleibe ja keine 5 Stunden im Wasser.", grinst er mich an und mit einem lauten Platsch lässt er sich ins Wasser fallen. Kopfschüttelnd beobachte ich, wie er nach ein paar Sekunden wieder auftaucht und sich die nassen Haare aus dem Gesicht streicht. „Ganz schön kalt.", grinst er jetzt und schwimmt zu mir in Richtung Steg. „Ach Quatsch.", lache ich und ziehe mir mein Oberteil über den Kopf. Ich habe zwar ebenfalls meinen Bikini angezogen, aber nicht mit der Absicht ins Wasser zu gehen, sondern eher um die Sonne zu genießen.

Luca

Als Christina sich plötzlich anfängt auszuziehen, vergesse ich kurz wie man richtig schwimmt und verschlucke mich am Wasser. Ach du meine Güte. Darauf war ich definitiv nicht vorbereitet. Hustend greife ich mit der Hand an den Steg, um mich daran festzuhalten und ringe nach Luft. „Luca? Alles okay?", ertönt jetzt Christinas besorgte Stimme und sie lässt sich auf dem Steg nieder. Ihre Beine baumeln in der Luft und sie beobachtet mich kritisch. „Was hast du denn jetzt angestellt?", lacht sie mittlerweile und ich versuche angestrengt meinen Blick nicht über ihren Körper wandern zu lassen. Eigentlich bin ich es ja mittlerweile gewohnt, dass sie in Shows nicht sonderlich viel trägt, aber das hier ist nochmal eine ganz andere Nummer und definitiv zu viel Haut. „Hab mich nur verschluckt.", erkläre ich hastig und beginne wieder zu schwimmen, weil das Wasser sonst wirklich viel zu kalt ist. Im Augenwinkel beobachte ich, wie Christina sich ihre Sonnenbrille in die Haare schiebt, wieder aufsteht und sich dann auf ihr Handtuch legt. Jetzt fahren meine Augen doch über ihren trainierten Körper und ich schlucke hart. „Denk dran, dass du wieder rauskommst, bevor du erfrierst.", lacht sie gerade. Tja. Wenn du wüsstest. Bis ich hier raus kann, muss ich erstmal meinen Körper kontrollieren, der mir wieder mal einen Streich spielt.

Dangerous StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt