Kapitel 51

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23.05.2020

Luca

Ich werde davon wach, dass ich irgendwie nicht richtig atmen kann und etwas gegen meinen Brustkorb drückt. Blinzelnd öffne ich meine Augen und mein Blick fällt sofort auf ein Büschel langer brauner Haare. Ich brauche einen kurzen Moment, um zu realisieren, was gestern Nacht noch passiert ist. Ich bin zu Christina gefahren und habe sie gefragt, ob sie in meinem Musikvideo mittanzen will, dann habe ich sie geküsst und kurzerhand bei ihr übernachtet. Automatisch breitet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus, als ich meinen Blick erneut zu Christina schweifen lasse. Offensichtlich hat sie sich in der Nacht noch weiter zu mir rüber bewegt und liegt jetzt fast vollständig auf meinem Oberkörper. Ihr Gesicht hat sie unterhalb meines Kinns an meinem Hals vergraben und ihre Hand krallt sich wie immer im Stoff meines Pullis fest. Sie scheint noch zu schlafen, denn ihr Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, schlinge ich meine Arme um ihren Rücken und halte sie dicht bei mir. Meine Finger fahren sanft über ihren Rücken und ich genieße die Wärme, welche ihr Körper auf meinem ausstrahlt. Das was gestern passiert ist, fühlt sich immer noch viel zu absurd und gleichzeitig wunderschön an. Viel zu lange habe ich die Gefühle Christina gegenüber unterdrückt und wollte sie mir nicht eingestehen, aber jetzt, wo ich sie einmal zugelassen habe, kann ich mir nichts schöneres mehr vorstellen.
Ich starre einfach noch eine Weile an die Decke und lasse Christina weiterhin entspannt schlafen. Irgendwann bewegt sie sich dann aber doch und reibt ihr Gesicht an meinem Hals, was ein unglaubliches Glücksgefühl durch meinen Körper schickt. Sie braucht ebenfalls ein paar Minuten, um wieder in der Realität anzukommen, die ich ihr nur zu gerne gebe und sie dabei einfach stumm beobachte. Sie sieht viel zu süß aus, wie sie immer wieder verschlafen anfängt zu blinzeln, während ihr die Haarsträhnen wirr ins Gesicht hängen. Vorsichtig löse ich einen Arm von ihrem Rücken und streiche die verirrten Strähnen sanft zurück hinter ihr Ohr. „Guten Morgen.", flüstere ich leise und hebe schnell meinen Kopf um ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. Christina ist noch zu müde, um diesen zu erwidern und seufzt nur genüsslich auf, als ich danach beginne durch ihre Haare zu fahren. Sie drückt sich so fest gegen meinen Körper, als würde sie am liebsten in mich hineinkriechen, um möglichst viel Körperkontakt zu erlangen und ich gebe ihr diesen nur zu gerne. Fest drücke ich sie an mich und hauche ihr einen Kuss auf den Kopf. Keiner von uns beiden sagt irgendetwas, sondern wir genießen einfach nur die Anwesenheit des Anderen, die wir uns so lange gegenseitig verwehrt haben.
Irgendwann drückt Christina ihren Oberkörper aber doch wieder nach oben und stützt sich mit ihren Unterarmen rechts und links von meinem Kopf ab, so dass sie mir in die Augen schauen kann. „Guten Morgen.", fängt jetzt auch sie an zu sprechen und ich lächle sie dabei von unten an. Es dauert nur wenige Sekunden, bis sie ihren Kopf senkt und ihre Lippen endlich wieder liebevoll auf meine drückt. Natürlich erwidere ich den Kuss sofort und genieße es, wie sie zärtlich anfängt währenddessen meinen Nacken zu kraulen. Als wir eine kurze Verschnaufpause einlegen, lehnt sie ihre Stirn gegen meine und wir starren uns gegenseitig in die Augen. Ich erkenne den kleinen dunklen Fleck in ihrem linken Auge, den sie liebevoll als Pizzastück bezeichnet und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. „Was ist?" haucht sie daraufhin leise, ohne sich auch nur einen Millimeter von mir zu entfernen. „Ich liebe deine Augen.", flüstere ich leise zurück, bevor ich meinen Kopf so drehe, dass ich ihre Lippen mit meinen wieder einfangen kann. Diesmal wandert Christinas Hand meinen Körper entlang und mein Herz beginnt noch schneller zu schlagen, als sie diese vorsichtig unter meinen Pullover schiebt. Bis jetzt haben wir es bei unseren simplen und ruhigen Küssen belassen, die mich ohnehin schon völlig um den Verstand gebracht haben, aber Christinas Hand auf meinem nackten Oberkörper lässt mich jetzt komplett wahnsinnig werden. Energisch drehe ich unsere Körper, so dass ich jetzt über ihr schwebe, ohne auch nur eine Sekunde von ihren Lippen abzulassen. Sie fährt mit ihrer Hand zu meinem Rücken und kratzt dort sanft mit ihren Fingernägel meine nackte Haut entlang. Ich reagiere mit einem zufriedenen seufzen darauf und beiße ihr liebevoll in die Unterlippe, was sie sofort in den Kuss hinein lächeln lässt. Ich kann nicht beschreiben, was in meinem Körper gerade abgeht. Mein Bauch fühlt sich an, als würden 1000 Schmetterlinge eine riesige Party feiern und mein Herz rast, als wäre ich die ganze Nacht einen Marathon gelaufen. Ich bin seit langer Zeit wieder mal richtig glücklich. All die nervigen Gedanken und Probleme rücken weit in den Hintergrund und es gibt nur noch Christina und mich. Bei ihr zu Hause in ihrem Bett, mittlerweile hemmungslos knutschend.
Meine Zunge fährt schüchtern über ihre Lippen und sie gewährt mir den Einlass sofort. Meine Hände habe ich in ihren Haaren vergraben, während ihre immer noch unter meinem Pulli sanft meinen Rücken auf und ab streichen. Spätestens als sich jetzt aber unsere Zungen berühren, ist es um meine Kontrolle vollends geschehen und mein Körper schaltet auf Autopilot. Diese Frau bringt mich im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand.

Dangerous StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt