30.03.2020
Christina
Als am nächsten Morgen der Wecker klingelt, fahre ich mir müde mit der Hand durch das Gesicht. Ich bin einfach definitiv kein Frühaufsteher. Noch im Halbschlaf schäle ich mich aus der Bettdecke und mache mich auf den Weg in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Als mein Blick auf das Sofa fällt bleibe ich erstarrt stehen. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich soweit klar denken kann, dass ich realisiere, dass es Luca ist, welcher noch seelenruhig schläft. Ich beobachte ihn still. Er liegt auf der Seite und hat die Bettdecke fest im Arm, während ihm seine Haare völlig verstrubbelt ins Gesicht hängen. Er sieht so friedlich aus, dass ich beschließe mit dem Kaffee noch kurz zu warten und mich erst fertig zu machen. Ich drehe mich wieder um und marschiere zurück ins Schlafzimmer. Während ich mir mein heutiges Trainingsoutfit anziehe, kommt mir plötzlich eine Idee und ich greife sofort nach meinem Handy.
Guten Morgen Daniel,
ich habe da mal eine Frage... du als mein Manager hast doch bestimmt die Nummer von Lucas Manager oder? Kannst du mir vielleicht Cyrils Handynummer schicken? Das wäre super lieb von dir! ☺️
Viele Grüße ChristinaAls ich ein paar Minuten später zum zweiten Mal an diesem Morgen ins Wohnzimmer laufe, sitzt Luca mehr oder weniger wach auf dem Sofa und schaut mich verschlafen an. „Guten Morgen.", nuschelt er leise und reibt sich die Augen. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht und ich kann nicht verhindern, dass mein Blick kurz über seinen nackten Oberkörper huscht. „Guten Morgen. Gut geschlafen?", antworte ich ihm fröhlich und widme mich jetzt meiner Kaffeemaschine. Im Augenwinkel sehe ich wie Luca nickt, aber gähnt. „Willst du auch ein Kaffee?", frage ich ihn daraufhin belustigt. „Ohja bitte.", ertönt seine kratzige Stimme und er steht langsam auf und kommt zu mir in die Küche. „Lag ich quer im Bett oder wieso hast du auf dem unbequemen Sofa geschlafen?", erkundige ich mich jetzt amüsiert. „Keine Ahnung wie du lagst, ich habe nicht nachgeschaut. Reicht schon dass ich deine Wohnung belagere, da muss ich dir nicht noch dein Bett wegnehmen." Er nimmt mir die Kaffeetasse aus der Hand, welche ich ihm entgegen strecke und grinst mich an. Ich setze mich auf die Küchenzeile und beobachte ihn dabei, wie er einen vorsichtigen Schluck aus der Tasse nimmt. Es ist wahrlich ein absurder Anblick, wie Luca, nur in Jogginghose bekleidet und noch völlig verschlafen, in meiner Küche steht und Kaffee trinkt. Aber es gefällt mir irgendwie und ich beiße mir unbewusst auf die Unterlippe, während ich ihn anstarre. „Ich geh kurz duschen, okay?", erreicht er jetzt wieder meine Aufmerksamkeit und ich nicke schnell. „Klar. Handtücher sind ganz unten im Schrank." und ehe ich mich versehe ist Luca auch schon aus meinem Sichtfeld verschwunden.
Seufzend bleibe ich auf meiner Theke sitzen und trinke langsam meinen Kaffee. Meine Gedanken kreisen natürlich um ihn und die Tatsache, dass er mich immer mehr aus dem Konzept bringt. Ich weiß nicht wie er es schafft, aber ich fühle mich in seiner Nähe einfach so wohl, dass es mir wahrscheinlich nicht mal etwas ausmachen würde, wenn er für die gesamte restliche Zeit hier einziehen würde. Mein Handy gibt ein leises Geräusch von sich und ich schaue auf das Display. Tatsächlich hat mir Daniel sofort Cyrils Handynummer geschickt. Ich versichere mich kurz, dass das Wasser unter der Dusche läuft, bevor ich auf den grünen Hörer drücke. „Schmid, hallo?" „Hey Cyril, ich bin's Christina." „Huch Christina. Was verschafft mir die Ehre?" Er klingt überrascht und ich lache kurz auf, ehe ich ihm von meinem Plan erzähle. „Ja und da dachte ich, es wäre ganz süß wenn er ein paar Videobotschaften bekommen würde und wollte dich fragen, ob du dich darum kümmern würdest." Cyril ist sofort Feuer und Flamme und verspricht mir die Idee sofort in die Tat umzusetzen. Plötzlich höre ich, wie sich die Badezimmertür öffnet. „Ich muss Schluss machen... er kommt. Wir hören uns!", verabschiede ich mich flüsternd und beende den Anruf schnell. Keine Sekunde zu früh, denn schon steht Luca mit nassen Haaren vor mir. „Wer war das?", erkundigt er sich neugierig. „Andrzej.", kommt es mir etwas zu hastig über die Lippen, denn Luca schaut mich daraufhin argwöhnisch an. „Ahja... ich glaube dir das zwar nicht, aber okay." Mist. Er kennt mich mittlerweile einfach zu gut. Geschickt versuche ich vom Thema abzulenken, in dem ich von der Theke springe und mich vor ihn stelle. „Und? Bist du bereit für Trainingstag Nummer 2?", grinse ich frech und zucke mit den Augenbrauen. „Aber sowas von.", behauptet Luca selbstbewusst und fährt sich lächelnd mit der Hand durch die Haare. Mein Blick fällt auf seine Grübchen, die immer dann entstehen, wenn sein Mund sich zu einem breiten Grinsen verzieht und mich völlig durcheinander bringen. Oh man. Ich darf echt nicht so auf ihn reagieren. Er ist verdammt nochmal mein Tanzpartner, der sich zu allem Überfluss gerade erst von seiner Freundin getrennt hat. Ich atme einmal tief durch und schaue ihm wieder in die Augen. „Aber wehe der Hundewelpe kommt wieder zum Vorschein.", warne ich ihn jetzt mit erhobenem Zeigefinger und schaffe es so, von meiner erneuten Verwirrung abzulenken. Es gefällt mir nämlich ganz und gar nicht, dass es mir immer häufiger in seiner Gegenwart passiert, dass ich ihn einfach anstarre und in meinen Gedanken versinke. Daran sollte ich dringend etwas ändern.
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Dangerous Storm
Fanfiction«Mein Herz schlägt einen Purzelbaum, alles in mir fängt heftig an zu kribbeln und ich weiß irgendwie gar nicht mehr genau, wo oben und unten ist. Und dann haucht er mir plötzlich einen letzten Satz in mein Ohr, der mich zum glücklichsten Menschen di...