Kapitel 3 ~ Umbridge

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Am nächsten Morgen wurden wir von Mrs. Weasley unsanft geweckt. Sie sah sehr fertig aus. Harry erzählte uns schnell, dass er sie gestern gesehen hätte, als sie ständig gegen einen Irrwicht kämpfte. Sie musste unter Tränen jeden Irrwicht vernichten, der ihr zeigte, wie ihre Lieben getötet wurden. Gott sei dank war Remus da und hatte sie beruhigt. Ich konnte ihre Angst verstehen. Voldemort war zurück und wer wusste schon, was er vorhatte. Somit war auch klar, warum sie nicht wirklich bei der Sache war.

Moody hatte eine Leibgarde für Harry organisiert. Also waren wir nun zu Fuß unterwegs zu King's Cross, zusammen mit Remus und Tonks, die als alte Frau verkleidet war. Sirius war in seiner Animagusgestalt auch bei uns, obwohl Dumbledore laut Remus absolut dagegen war. Als Hund lief Sirius überall hin und schnupperte an allem. Ich grinste in mich hinein. Er genoss seine Freiheit in vollen Zügen. 

Im Hogwarts-Express verzogen sich die Zwillinge sofort für "geschäftliche Verhandlungen". Ron und Hermine mussten ebenfalls in ein anderes Abteil, da sie Anweisungen für ihr Vertrauensschüler-Dasein bekamen.  Harry, Ginny, Neville und ich suchten daraufhin ein Abteil, welches noch leer war. Ginny öffnete eine Tür eines Abteils, in dem ein seltsam gekleidetes Mädchen saß. "Hey, ist hier noch frei für uns vier?" Das Mädchen lächelte. "Natürlich." Also setzten wir uns zu ihr. "Ich bin Luna Lovegood." Bewundernd sah ich sie an. Sie hatte Butterbierkorken als Ohrringe, las ein Magazin verkehrt herum und hatte ihren Zauberstab hinter ihr Ohr gesteckt und trotzdem war sie irgendwie voller Selbstvertrauen. Ich mochte sie auf Anhieb. "Ich bin Isabella Gabott. Das hier sind Neville Longbottom, Ginny Weasley und Harry Potter." Die anderen drei nickten Luna freundlich, aber distanziert, zu. "In welchem Haus bist du denn? Und welches Jahr?" Ich wollte wirklich mehr von ihr erfahren. "Ravenclaw. Und ich bin im selben Jahr wie Ginny." Lächelnd legte sie ihr Magazin weg. Luna schien zu merken, dass mein Interesse an ihr nicht gespielt war. 

Die halbe Fahrt über unterhielt ich mich mit Luna. Sie war wirklich faszinierend und ich genoss es, mit jemandem zu sprechen, der nicht die ganze Zeit voller Sorgen war. Plötzlich holte Neville eine ungewöhnliche Pflanze heraus. Ein Geburtstagsgeschenk. Er sagte, es sei eine Mimbulus Mimbeltonia, und genau in diesem Moment bekamen wir alle eine Ladung des stinkenden, grünlichen Saftes ab. Angeekelt sah ich an mir herunter. Ich war wirklich komplett verklebt und stank wahrscheinlich unheimlich. Von Neville kam nur ein "Ups", während Harry ihn böse ansah. "Schon gut Neville, kann passieren", versuchte Luna ihn aufzumuntern. In diesem Moment lief Cho Chang, Ravenclaw-Schülerin, an unserem Abteil vorbei. Harry sah sie entgeistert an. Dann schien er zu bemerken, dass er stank und überall klebte. Cho lächelte ihm leicht zu und machte sich dann schnell auf den Weg in ihr Abteil. Ginny sah mich an und wir mussten beide lachen. Harry sah uns böse an. "Tut mir Leid Harry, aber dein Blick ist einfach zum schießen." Erst als Hermine und Ron sich zu uns gesellten, beruhigten wir uns etwas. "Hier drin stinkts ja fürchterlich." Hermine rümpfte die Nase, setzte sich aber trotzdem neben mich. "Ihr erratet nie, wer Vertrauensschüler bei den Slytherins ist!" Harry rümpfte die Nase. "Ich kanns mir schon denken." "Draco Malfoy und Pansy Parkinson", sagte Ron trotzdem, überflüssigerweise. 

Während der Fahrt passierte nicht mehr viel. Malfoy kam kurz an unserem Abteil vorbei und sagte Harry, dass er ihm auf den Fersen bleiben würde wie ein Hund. Sofort war uns klar, dass Malfoys Vater Sirius in seiner Hundegestalt erkannt hatte. Trotzdem lachten wir alle nur darüber. Natürlich hielt er sich nun für den Größten, weil er Vertrauensschüler war. Mehr Respekt handelte er sich damit aber nicht von uns ein. 

Als wir endlich in Hogwarts ankamen, war Hagrid nicht da. Harry war sofort besorgt. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Sobald jemand in diesen Zeiten verschwunden war, machte man sich Sorgen, demjenigen könnte etwas passiert sein. Doch ich blieb vorerst positiv. Dumbledore hätte dies sicher erwähnt. "Harry, alles in Ordnung?", fragte ich ihn, da er auf einmal erstaunt an die Kutschen sah. "Was bitte zieht denn dieses Jahr die Kutschen?" Hermine sah ihn perplex an, genauso wie Ron und ich. "Die Kutsche fährt von allein, so wie jedes Jahr, Harry." Wir nahmen zusammen mit Luna in der Kutsche Platz. "Ich sehe sie auch Harry, du bist also genauso wenig verrückt wie ich." Ich sah Harry an, dass ihn diese Aussage von Luna nicht beruhigte. Diese jedoch machte sich keine Gedanken darum. "Ich hoffe es gibt Pudding." Lachend sah ich Luna an. Sie war wirklich eigenartig. Aber auf ihre eigene Art und Weise auch unglaublich liebevoll.

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