Kapitel 25 ~ Er oder ich?

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So schnell wir konnten, eilten wir zum Krankenflügel. Harry kam uns entgegen und erklärte uns, dass er rechtzeitig reagiert hatte und Ron mit einem Bezoar gerettet hatte. Erleichtert atmeten wir auf. Im Krankenflügel lag Ron auf einem der Betten und wurde gerade von Madam Pomfrey versorgt. Ron selbst war noch ohnmächtig.

Ginny setzte sich auf die eine Seite, Hermine auf die andere Seite von Rons Bett. Ich gesellte mich hinter meine beste Freundin und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Besorgt lächelnd schaute sie zu mir hoch. In diesem Moment kamen Professor Dumbledore, Professor Slughorn, Professor McGonagall und Professor Snape die Tür herein. Dumbledore hielt eine Flasche Met in der Hand. "Von wem haben Sie diese Flasche, Horace?" "Sie wurde mir geschenkt. Und ehrlich gesagt wollte ich sie selbst verschenken." "Und an wen?", fragte Professor McGonagall beinahe genervt. "An Sie, Albus." Geschockt sahen alle Professor Dumbledore an. Hermine und ich hatten sowas in die Art schon vermutet, doch wer wollte Dumbledore töten und warum?

Natürlich kam genau jetzt Lavender in das Zimmer gerannt und stellte sich an Rons Bett. "Won-Won? Hat er schon nach mir gefragt?" Ihr Blick ging zu Hermine. "Was will sie hier?" Wütend stand Hermine auf. "Das selbe könnte ich dich fragen!" "Stell dir vor, ich bin seine Freundin!" Hermine lachte verachtend auf. "Stell dir vor, ich bin seine... beste Freundin!" "Das ist ja lachhaft. Du hast seit Wochen nicht mit ihm geredet. Jetzt willst du dich mit ihm vertragen, wo er plötzlich interessant geworden ist!" "Er wurde vergiftet, du hirnlose Dummtorte! Und im übrigen habe ich ihn immer interessant gefunden, klar?" Grinsend sah ich zu Harry und Ginny, die sich ebenfalls ein Lachen verkniffen.

Bevor jemand etwas erwidern konnte, murmelte Ron vor sich hin. "Won-Won? Siehst du, er spürt meine Anwesenheit." Ich musste meinen Würgereflex wirklich unter Kontrolle halten. Nach ewigem Gemurmel von Ron kam endlich ein Wort aus seinem Mund. "Hermine." Sie sah glücklich zu ihm, nahm seine Hand und setzte sich wieder. Lavender dagegen rannte weinend davon. "Ach, junge Liebe. So schön. Ich denke, wir sollten jetzt gehen. Mr. Weasley ist in den besten Händen." Mit diesen Worten machten sich Professor Dumbledore und die anderen auf den Weg nach draußen. Harry und ich blieben noch kurz. "Seid jetzt bloß still." Breit grinsend verließen auch wir den Krankenflügel.


Einige Tage später ging es Ron wieder einigermaßen gut, jedoch war Harry nun ebenfalls im Krankenflügel, da er von McLaggen vom Besen katapultiert wurde. So ein Vollidiot. Hermine und ich saßen allein beim Mittagessen, als ich sah, wie Draco aufgebracht vom Slytherin Tisch aufstand und eine verwirrte Pansy hinterließ. Fragend warf ich Blaise einen Blick zu, der nur mit den Schultern zuckte. "Würdest du mich kurz entschuldigen?", fragte ich Hermine beiläufig. "Na klar. Beeil dich aber, ich wollte noch zu Ron und Harry!" Ich nickte nur und lief nach draußen. Weit musste ich nicht gehen, denn ich sah Draco an einer Wand angelehnt. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare.

Vorsichtig ging ich auf ihn zu. "Draco?" Erschrocken öffnete er seine Augen und schaute mich an. "Isabella?" "Ist alles in Ordnung?" Ihn so verzweifelt zu sehen, ließ mich alles andere vergessen. "Ja, alles okay." Er wollte mich abwürgen, was mich nun doch sauer machte. "Aber mit Pansy kannst du darüber reden, ja?" Draco machte große Augen. "Nein. Isabella, das im Zug, das war gar nichts." Gespielt lachend verdrehte ich die Augen. "Na klar. Man liegt einfach so auf dem Schoß einer anderen!" Er kam langsam auf mich zu und nahm meine Hand. "Bitte glaub mir, Isabella. Da läuft nichts. Ich brauchte nur jemanden zum reden." Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen. "Du hättest mit mir reden können." "Es tut mir Leid. Ich bin diese Beziehungssache einfach nicht gewohnt. Aber ich liebe dich!"

"Warum hast du dann fast zwei Wochen nicht mit mir gesprochen?" "Weil ich eine Aufgabe zu erledigen habe." Er sagte dies so kalt, dass mir das Blut in den Adern gefror. "Und die Aufgabe ist wichtiger als ich?" Mittlerweile war es mir egal, dass wahrscheinlich jeder in der Großen Halle unser Gespräch mithören konnte. Ich wollte einfach nur wissen, was wirklich mit ihm los war. Bedrückt sah er zu Boden. "Wenn ich diese Aufgabe nicht schaffe, wird er meine Mutter töten. Das sagte ich dir bereits." "Ja. Aber du kämpfst nur dafür. Das du damit mich verlieren könntest, ist dir anscheinend egal!"

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