Die nächsten Tage waren eine Qual. Draco durfte den Krankenflügel verlassen und wir verbrachten viel Zeit miteinander, aber ich bemerkte die immer größer werdende Distanz zwischen uns. Ich wusste, dass er nur versuchte, mich zu beschützen, aber es tat weh, nun auch noch Draco langsam aber sicher zu verlieren. Statt mit Draco verbrachte ich immer mehr Zeit mit Luna, was mir wenigstens etwas von dem Schmerz nahm, den ich von Tag zu Tag mehr verspürte.
"Willst du noch etwas Pudding?" Luna sah mich lächelnd an und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich schüttelte sofort den Kopf. Allein vom Gedanken an mehr Essen als nötig, wurde mir speiübel. Die letzten Tage konnte ich mein Essen kaum bei mir behalten. Madam Pomfrey sagte, es kam vom Stress und ich sollte ihn unverzüglich reduzieren. Nur wie? Mein Freund war ein Todesser und musste dazu noch den Schulleiter von Hogwarts töten und meine Freunde behandelten mich wie eine Fremde. "Du musst mehr essen. Dein Körper braucht Nährstoffe." "Danke Luna, aber ich kann nicht mehr essen als nötig." Ich ließ meinen Blick durch die Große Halle gleiten. Vom Ravenclaw-Tisch, an dem ich nun immer öfter saß, hatte man eine etwas bessere Übersicht. Ich erblickte Harry, Hermine und Ron, wie sie die Köpfe zusammen steckten. Wahrscheinlich hatten sie wieder mal etwas vor. Früher war ich immer dabei gewesen, doch heute wusste ich nicht mal mehr, wie es ihnen ging.
Das Abendessen verging zum Glück recht schnell und schon eilte ich schnellen Schrittes zum Gemeinschaftsraum. Ich wollte unbedingt vermeiden, den anderen zu begegnen und wollte einfach nur in mein Bett. Doch ich erreichte nicht mal den Gemeinschaftsraum, denn Draco stand plötzlich vor mir und zog mich mit sich. "Draco, was ist los?" Sorgenvoll sah er mir in die Augen. Noch immer konnte ich in seinen grauen Augen versinken. "Du musst mir versprechen, heute Nacht in deinem Schlafsaal zu bleiben." Ich schluckte schwer und mein Herz klopfte tausend Mal schneller. "Warum?" Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Du wirst es heute tun, oder?" Meine Stimme brach und Tränen fanden ihren Weg in meine Augen. Draco nickte und nahm meine Hand. "Es ist zu gefährlich für dich heute Nacht. Sie kennen dein Gesicht. Also bitte, bleib im Schlafsaal." Sanft strich ich ihm mit dem Daumen über seine Hand, bevor ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen gab. "Ich verspreche es dir." Erleichtert stieß Draco die angehaltene Luft an und nahm mich in den Arm. So verblieben wir einen Moment, bevor er sich ruckartig löste, meine Hand los ließ und mich stehen ließ. Heute war es also so weit. Heute würde Draco zum Mörder werden.
Der Gedanke an Draco ließ mich den ganzen Abend nicht los. Mein Versprechen an ihn rückte immer mehr in den Hintergrund. Somit machte ich mich später auf den Weg nach draußen, um Draco zu suchen. Ich musste ihm sagen, dass es falsch war, dass er mit mir weg laufen sollte und Voldemort im Stich lassen sollte. Tief in meinem Inneren wusste ich zwar, dass dies nie passieren würde, aber ein kleiner Teil hatte noch immer Hoffnung. Ich lief zum Raum der Wünsche, als ich Draco erblickte, wie er hektisch und sich immer wieder umschauend geradewegs in meine Richtung lief. Gerade als ich auf ihn zugehen wollte, hörte ich ein hysterisches Lachen hinter ihm. Und dann erblickte ich sie. Bellatrix Lestrange und andere Todesser. Auch Greyback war dabei, was mir sofort die Erinnerung an letztes Schuljahr hervorrief. Schnell versteckte ich mich in einer Nische und beobachtete die Geschehnisse.
"Geh schon mal vor, Draco. Wir kümmern uns um deine Schulfreunde." Hysterisch lachend drehte sich Bellatrix in die andere Richtung, während Draco weiter ging. Wie kam ich hier raus, ohne Aufmerksamkeit zu erregen? Als ich einen Knall und daraufhin Ginnys Schrei hörte, musste ich aus meiner Deckung. Sofort erblickten mich zwei Todesser, doch ich hatte den Überraschungseffekt auf meiner Seite und setzte sie außer Gefecht. Bellatrix und die anderen waren schon weg, während Ginny mit einer Kopfwunde am Boden lag. Ich rannte zu ihr. "Ginny? Alles in Ordnung?" Sie nickte schwach. "Du musst zum Astronomieturm. Du bist die einzige, die ihn aufhalten kann." Verstehend nickte ich und lief so schnell ich konnte zum Astronomieturm. Ich hoffte nur, dass ich Draco wirklich aufhalten konnte.
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Everything for you
FanfictionZwei Menschen, die sich noch nie leiden konnten und völlig verschieden sind. Können sie überhaupt befreundet sein, geschweige denn wirklich ineinander verliebt sein? Isabella Gabott ist 15 Jahre alt und geht auf die Hogwartsschule für Hexerei und Za...