Everything for you

Kapitel 11 ~ Ernüchterung

Isabella

Der Tag nach meiner Erfahrung mit Muggel-Alkohol war die Hölle. Ich hatte unfassbare Kopfschmerzen und mir war speiübel. Es drehte sich immer noch alles und Arthur scherzte, dass ich wohl immer noch genug Alkohol im Blut hätte, um den ganzen Fuchsbau zu versorgen. Mich brachte dies nicht zum Lachen, mir wurde eher wieder schlecht davon. Meinen Geburtstag verbrachte ich ganz ruhig. An dem Tag waren auch Melissa und meine Eltern im Fuchsbau, worüber ich mich sehr freute. Wir aßen Kuchen und tranken Kakao, da ich definitiv erst Mal keinen Alkohol mehr sehen wollte.

Zwei Wochen später waren wir wieder in der Winkelgasse, um die letzten Schulsachen zu besorgen. Unter anderem benötigten wir neue Umhänge. Also machten Harry, Ron, Hermine und ich uns auf zu Mada Malkin's. Zu meiner Überraschung stand dort Draco, der gerade vermessen wurde. Er sah mich kurz an, doch sofort blickte er wieder nach unten. Fast panisch betrachtete er seinen Arm. Ich unterhielt mich weiter mit meinen Freunden, als Draco plötzlich ausrastete und fluchtartig den Laden verließ. 

Geschockt sah ich Draco hinterher. "Was war das denn?", fragte Ron abschätzig. Alle zuckten mit den Schultern, nur ich starrte immer noch an die Stelle, an der er eben noch stand. Was war nur los mit ihm? Er war zwar schon immer arrogant, aber so wütend und aggressiv hatte ich ihn noch nie erlebt. Mit der Erinnerung, dass ich nicht mehr an ihn denken wollte, drehte ich mich zu den anderen.

Als wir endlich fertig waren bei Madam Malkin's, machten wir uns auf den Weg zu dem Scherzartikelladen von Fred und George. Es gab wirklich alles, ob man es nun benötigte oder nicht. Während ich mich mit Fred über alles mögliche unterhielt, schauten sich Ron, Harry und Hermine um. "Geht es dir besser?" Ich nickte. Mir ging es wirklich besser. Ich hatte schöne zwei Wochen zusammen mit meinen Freunden, hatte meinen Geburtstag gefeiert und hatte kaum mehr an Draco gedacht. Dann fiel mir auf, dass er wahrscheinlich von Ben sprach, doch auch die Trauer war wieder weniger geworden. "Das freut mich, such dir was aus, geht dann aufs Haus." Er grinste mich an und lief dann wieder zu George.

Ich entdeckte meine Freunde an der Fensterscheibe. Sie beobachteten jemanden. „Was tut ihr da?" Erschrocken drehte sich Hermine um. "Gott Bella." Kurz atmete sie durch. Ich musste lachen. "Wir beobachten Malfoy. Er läuft ohne seine Mutter Richtung Borgin & Burke's." Verwirrt sah ich die drei an. "Und was ist daran so schlimm?" "Es ist Malfoy, da ist es immer schlimm." Harry starrte ihn weiter an, als er dies sagte.

Die drei beschlossen, ihm unter Harrys Tarnumhang zu folgen. Mir war es zu blöd und ich wollte Draco nicht noch einmal sehen. Schon beim ersten Mal heute zog sich mein Magen unsanft zusammen. Als die drei zurückkamen, erzählten sie mir, dass Draco wohl etwas reparieren musste und er dem Verkäufer mit etwas gedroht hätte. Nur beiläufig hörte ich zu. Ich wollte nichts von ihm hören.

Zurück im Fuchsbau erzählte uns Harry von seiner Theorie, Draco sei ein Todesser. "Glaubt mir, es ergibt alles einen Sinn. Warum sonst sollte er so ausflippen, wenn jemand seinen linken Arm anfassen möchte? Und bestimmt hat er Mr. Borgin sein dunkles Mal gezeigt, als er ihn bedroht hat." Ich verdrehte die Augen und selbst Hermine tat es mir gleich. "Harry, das ist verrückt. Du hast gar keine Beweise." Ron stimmte Hermine zu. "Was soll Du-weißt-schon-wer außerdem mit einem 16-jährigen?" Harry zuckte mit den Schultern, doch beharrte auf seiner Meinung. Ich hingegen konnte es mir wirklich nicht vorstellen. So böse konnte Draco doch nun wirklich nicht sein, oder? Immerhin hatte er mich geküsst und mir beim Lernen geholfen, zudem hatte er mich vor Zach verteidigt. Ich weigerte mich, zu glauben, er wäre ein Todesser geworden.

Endlich ging es zurück nach Hogwarts. Zusammen mit Harry, Neville und Luna saß ich in einem Abteil. Doch ich unterhielt mich mit Luna. Harry erzählte nur von Draco und seiner Vermutung. Als Hermine und Ron zu uns stießen, fingen auch sie an, über ihn zu erzählen. "Er benimmt sich total komisch. Malfoy ist einfach aus dem Abteil raus und hat niemanden beleidigt." "Jeder hat mal einen schlechten Tag, Ron", grinste ich, doch nur Luna lachte darüber. Konnten sie sich nicht einfach mal beruhigen?