Draco
Als die Schwester vor mir sagte, dass Isabella entlassen wurde, atmete ich erleichtert auf. Die letzten Wochen war ich öfter hier, nur um zu hören, wie es ihr ging. Mir war klar, dass wenn ich in ihr Zimmer gegangen wäre, ich nicht wieder zurück gehen konnte. Sie auf der Hochzeit alleine zu lassen, brach mir das Herz und ich war mir sicher, dass ich dies kein zweites Mal tun konnte. Ich bedankte mich bei der Schwester und verließt das St.-Mungos. Yaxley stand dort und kam auf mich zu, als er mich erblickte. Er hatte ein dreckiges Grinsen im Gesicht. "Na, wieder deine kleine Freundin besucht." "Und wenn schon, was geht es dich an?" "Der dunkle Lord wird nicht erfreut darüber sein. Du weißt, was er verlangt." Ich ignorierte ihn und apparierte zum Malfoy Manor.
Natürlich wartete dort schon wieder mein Vater auf mich. "Draco, verdammt, wo warst du?" Wütend blitzte er mich an. "Unterwegs." Ich lief an ihm vorbei, um in mein Zimmer zu kommen. "Der dunkle Lord will uns sprechen." Mir gefror das Blut in den Adern. Wer würde dieses Mal getötet werden? Ich schluckte schwer, nickte und lief meinem Vater hinterher. An dem langen Tisch, der mittlerweile inmitten der Manor stand, saß Snape zusammen mit Yaxley und dem dunkeln Lord. Mein Vater setzte sich gegenüber von Snape, was ich ihm gleich tat.
"Draco, Yaxley hat mich darüber unterrichtet, dass du im St.-Mungos warst. Hast du dort Isabella Gabott besucht?" Er lächelte, aber natürlich nicht, weil er froh darüber war. "Ich wollte nur wissen, wie es ihr geht. Ich habe sie nicht gesehen." "Ach ja? Und wieso nicht? Du weißt, was du zu tun hast!" Mein Vater räusperte sich, sodass der dunkle Lord ihn böse anblitzte. "Was?" "Mein Herr, Draco wird es natürlich tun. Er braucht nur Zeit." Er sah wieder mich an. "Wie lange noch?" "Nicht mehr lange."
Das Treffen war relativ schnell vorbei. Sofort ging ich auf mein Zimmer und schlug vor Wut gegen die Wand. Wie sollte ich Isabella das antun? Sie war das einzig Gute in meinem Leben. Außerdem hatte sie schon so viel mitgemacht, das könnte sie mit Sicherheit nicht auch noch ertragen. Wütend fuhr ich mir durch die Haare und lief in meinem Zimmer auf und ab. Ich brauchte einen Plan, um Isabella zu beschützen.
Isabella
Zwei Monate vergingen. Mittlerweile war es Herbst. Die Blätter an den Bäumen wurde weniger und die Temperaturen fielen. Genauso, wie meine Hoffnung. Seit nun zwei Monaten war ich in der Physiotherapie, doch ich hatte das Gefühl, nichts half. Meine Beine waren noch immer schwach und gaben bei jeder zu großen Anstrengung sofort nach. Es frustrierte mich, keine Fortschritte zu bemerken. Auch von Draco hatte ich nichts gehört. Ich wusste nicht, ob es ihm gut ging, oder ob er überhaupt noch lebte. Meine Freunde waren wer weiß wo, auf der Jagd nach Horkruxen. Auch ob sie noch lebten, wusste ich nicht, auch wenn Fred immer wieder sagte, dass das publik gemacht werden würde.
Nach einer weiteren frustrierenden Therapiestunde, saß ich mit Fred in einem Café. "Du musst Geduld haben. Dann klappt es auch." Enttäuscht schob ich mir ein Stück Schokoladenkuchen in den Mund. "Ich habe keine Energie mehr, Fred. Ich tue mir das seit zwei Monaten an und nichts passiert." "Das stimmt doch gar nicht. Du kannst fast wieder alleine gehen und sitzen tut dir nicht mehr weh." Ich schüttelte resigniert den Kopf. "Es nervt mich einfach." "Ich weiß, Kleines. Aber das wird." Er lächelte mir aufmunternd zu. "Was läuft da eigentlich mit meinem Bruder?" Fragend sah ich den rothaarigen Jungen vor mir an. "Was soll da laufen?" "Komm schon, ich bin doch nicht blind. Ihr geht gemeinsam essen, lacht miteinander. Er sieht dich öfter als ich." "Das ist doch Quatsch. Er ist einfach für mich da. Wir sind Freunde." Fred grinste. "Freunde, schon klar."
Auch abends dachte ich noch an die Worte von Fred. Was läuft das eigentlich mit meinem Bruder? Freunde, schon klar. Es fühlte sich komisch an, mit einem anderen außer Draco in Verbindung gebracht zu werden. Egal wie sehr ich mich anstrengte, nicht an ihn zu denken, immer wieder war er in meinem Kopf. Ich liebte Draco noch immer. Daran konnte auch Charlie nichts ändern. Und das wusste und respektierte er. Trotzdem hatte ich seine Annäherungen bemerkt. Und ich war nicht abgeneigt davon. Obwohl die Gefühle für Draco alles übertrafen, war die Zuneigung von Charlie schön. Er gab mir Aufmerksamkeit, machte mir Komplimente, und am wichtigsten: Er war da. Immer. Frustriert fuhr ich mir durch meine nun wieder etwas längeren Haare. Fred hatte Recht. Ich sah Charlie von allen am meisten. Wir verbrachten fast jeden Tag zusammen. Und ich war glücklich bei ihm. Doch Draco war der, der mich sogar glücklich machte, ohne bei mir zu sein. Nur ein Gedanke an ihn reichte, damit mir warm wurde und ich mich geborgen fühlte. Das hatte ich bei Charlie nicht.
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Everything for you
FanfictionZwei Menschen, die sich noch nie leiden konnten und völlig verschieden sind. Können sie überhaupt befreundet sein, geschweige denn wirklich ineinander verliebt sein? Isabella Gabott ist 15 Jahre alt und geht auf die Hogwartsschule für Hexerei und Za...