Der April verging schnell und es wurde von Tag zu Tag leichter, Draco zu vermissen. Am Anfang zerriss es mir das Herz, doch er hatte sich nun mal für seine Eltern entschieden. Das hatte ich akzeptiert. Fred und George lenkten mich ab, sie verbrachten viel Zeit mit mir. Es war alles friedlicher als je zuvor. Und das war es, was mir solche Angst bereitete. Wir standen einem Krieg bevor und es war still. Zu still. In den letzten Tagen wurden keine Muggel oder Muggelgeborene mehr entführt. Es war beunruhigend. Ich war mir sicher, dass der Krieg bald beginnen würde.
Tonks und Remus waren mit Teddy zu Besuch. Ich hielt ihn auf dem Arm, während die beiden ein Treffen mit dem Orden hatten. "Also eins muss man dir lassen, eine tolle Mama wärst du." Fred setzte sich grinsend neben mich. Lächelnd sah ich zu ihm auf. "Dafür bin ich eindeutig noch zu jung." "Ach naja." Fred zuckte mit den Schultern und spielte mit dem Kleinen. Es war schön, wieder alles mit Fred zu teilen. Es war wieder wie früher. "Fred?" Er sah zu mir auf. "Hm?" "Danke." Verdutzt blickte er mich an. "Wofür denn?" "Einfach nur so. Das du da bist. Das du immer mein bester Freund warst." Mir stiegen Tränen in die Augen. "Hey, warum bist du denn so sentimental?" Fred nahm mir Teddy aus den Armen und legte ihn in sein Bettchen, dann nahm er mich in den Arm. Ich zuckte die Schultern. "Ich habe einfach das Gefühl, dass es bald los geht. Ich wollte dir damit einfach nur sagen, dass ich dich lieb hab und ich froh bin, dass du da bist." Fred drückte mich enger an sich. "Ich hab dich auch lieb. Aber wir werden das alle überleben. Du kannst mir das noch so oft sagen." Grinsend löste er sich von mir. Damit entlockte er mir doch ein Lächeln. "Wir werden es überleben", stimmte ich ihm zu.
Es war der 1. Mai, als meine Münze, die wir noch aus Zeiten von Dumbledores Armee hatten, begann heiß zu werden. Harry war in Hogwarts, zusammen mit Hermine und Ron. Ich war mehr als erleichtert, dass es ihnen gut ging. Doch dann wurde mir bewusst, was das alles bedeutete. Der Krieg würde heute seinen Höhepunkt finden. Heute würde es beendet werden. Es war schon dunkel draußen, als ich endlich angezogen und bereit war. Ich lief nach unten, wo Fred und George schon auf mich warteten. "Bereit, einen Krieg zu gewinnen?" Die beiden grinsten mich siegessicher an. "Bereit", nickte ich.
In Hogsmeade war es so leer und still wie nie zuvor. Wir liefen direkt zum Eberkopf, von wo aus wir durch einen Geheimgang nach Hogwarts kommen würden. Es stellte sich heraus, dass der Wirt Dumbledores Bruder war. Er wusste zwar nichts von unserer Ankunft, wies uns aber trotzdem den Weg. Während wir unseren Weg durch den Geheimgang fortsetzten, schlug mein Herz heftig gegen meine Brust. Erst jetzt wurde mir bewusst, was das alles bedeutete. Heute konnte entweder alles schief gehen, oder wir würden überleben und unseren Sieg feiern. Ich sah zu den Leuten, die vor mir liefen. Luna, Dean, Tonks und Remus, die trotz ihres kleinen Sohnes bereit waren, zu kämpfen. Fred und George. Nie könnte ich es ertragen, einen der beiden zu verlieren. Plötzlich überkam mich eine tiefe Panik, wovon mir unfassbar schlecht wurde. Ich blieb stehen und stützte mich an der Wand ab. Die anderen liefen kampfbereit weiter, doch mein Körper fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Erst nach wenigen Minuten kam Fred wieder zu mir. "Hey, Kleines. Tief durchatmen." Mittlerweile saß ich am Boden, meine Haut war mit Angstschweiß bedeckt. Fred kniete sich vor mich und strich mir behutsam über den Arm. "Immer wieder tief durchatmen." Langsam beruhigte sich mein Puls und die Übelkeit verschwand. "Besser?" Ich nickte benommen, klammerte mich an Freds Arm und stand auf. "Ich habe auch Angst, weißt du?" Beklommen sah ich zu Fred. "Aber wir werden das schaffen. Okay?" Ich atmete noch einmal tief durch, bevor wir weiter liefen. "Okay."
Der Geheimgang führte uns auf direktem Weg in den Raum der Wünsche. Fred und George begrüßten Ron, während ich Hermine lange und fest umarmte. "Du lebst." Hermine löste sich von mir und nickte lächelnd. "Du auch." Grinsend fielen wir uns noch einmal in die Arme, bevor Harry unsere Freude über das Wiedersehen unterbrach. "Ich bin auch glücklich, euch alle wieder zu sehen, aber wir müssen unbedingt etwas finden." "Was denn?", fragte Dean. "Das weiß ich nicht." "Und wo ist es?", wollte Seamus wissen. "Das weiß ich ebenfalls nicht. Ich weiß, dass sind keine Informationen. Es muss etwas wichtiges sein. Wahrscheinlich hat es mit Ravenclaw zu tun." Alle sahen gespannt zu den Ravenclaws. Auch Zach war hier. Trotz seinem Verhalten, welches er nach unserer Trennung an den Tag gelegt hatte, wollte ich nicht, dass er verletzt wurde. "Vielleicht das verschollene Diadem von Rowena Ravenclaw." Luna riss mich aus meinen Gedanken. "Luna, es heißt doch nicht umsonst, dass es verschollen ist. Seit 1000 Jahren weiß niemand, wo es ist." Cho schüttelte bestimmt den Kopf. "Aber einen Versuch ist es doch wert. Harry, du musst mit der Grauen Dame reden." Harry nickte. "Dann müssen wir sofort los." Harry wollte schon los, doch Ginny versperrte ihm den Weg. "Harry." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Hi Ginny." "Klar, ich war mehrere Monate weg, aber ich bin ja nur ihr Bruder." Seamus grinste Ron an: "Davon hat sie viele. Aber sie hat nur einen Harry." Ginny lächelte Harry breit an, wurde aber schnell wieder ernst. "Snape weiß, dass du hier bist. Wir sollen alle in die Große Halle kommen."
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Everything for you
FanfictionZwei Menschen, die sich noch nie leiden konnten und völlig verschieden sind. Können sie überhaupt befreundet sein, geschweige denn wirklich ineinander verliebt sein? Isabella Gabott ist 15 Jahre alt und geht auf die Hogwartsschule für Hexerei und Za...