Kapitel 63 ~ Gefasst

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Hallo ihr lieben 😊 ich wollte mich mal bei euch für die lieben Kommentare bedanken ❤️ ich freue mich über jeden einzelnen ❤️ vielen lieben Dank ❤️ und jetzt: viel Spaß beim lesen 😊

„Du siehst gut aus, Bella." Charlie saß vor mir auf dem Sofa, in einer engen Jeans und einem schwarzen Shirt, welches etwas aus seiner Hose raushing. Seine Haare waren zerzaust, doch es sah gut an ihm aus. "Danke, du auch." Schüchtern lächelnd blickte ich auf meine Teetasse in der Hand. "Wie geht es George denn? Ist er da?" Ich schüttelte den Kopf und blickte wieder nach oben. "Er ist an Freds Grab. So wie jeden Tag." "Und wie geht es ihm?" "Besser. Die letzten zwei Monate waren heftig, aber es geht bergauf." Charlie lächelte leicht. "Unfassbar, dass die Schlacht schon zwei Monate her ist." Ich nickte. "Und wie war es in Rumänien? Du warst ja doch ganz schön lange dort." Charlies Lächeln wurde breiter, nun erreichte es auch seine Augen. "Eigentlich waren nur zwei Wochen geplant, aber es war so toll, wieder dort zu sein und die ganzen Drachen wiederzusehen. Ich konnte mich einfach nicht loseisen." Grinsend sah ich ihn an. "Das ist schön zu hören." "Was von Malfoy gehört?" Autsch. Mittlerweile tat es fast mehr weh, über Draco zu reden, als über Fred. "Das letzte Mal hab ich ihn vor ungefähr zwei Monaten gesehen. Ende Mai an Freds Grab." Charlie nickte. "Und wie geht es dir?" Ich beschloss, ehrlich zu ihm zu sein. Das hatte er verdient. "Es tut weh. Aber ich weiß, dass er eines Tages zurück kommt. Und ich werde warten." "Verständlich. Selbst ich habe es jetzt endlich verstanden. Ihr beide seid füreinander bestimmt. Er hat dich bei der Schlacht zurück geholt." Ich musste lächeln bei dem Gedanken daran. Es gab mir die Sicherheit, dass wir uns liebten, komme was wolle.

Auch wenn George über Tag spielte, dass es ihm gut ging, die Nächte hatte er noch immer Albträume. Mittlerweile schlief ich beinahe jede Nacht bei ihm, denn so blieben auch mir schlechte Träume erspart. Für Außenstehende wirkte es wohl, als waren wir verliebt, doch das waren wir nicht. Wir halfen uns einfach gegenseitig, gaben uns Halt und waren füreinander da. Doch natürlich quälte Hermine mich noch immer mit der Frage nach Hogwarts. Ich hatte noch nicht mit George darüber gesprochen, doch ich würde nicht gehen, ohne mit ihm zu reden. "Bella, komm schon. Wir könnten so ein schönes Jahr haben. Stell dir doch nur mal vor, endlich ein Hogwarts ohne der Gefahr mit Voldemort. Wir würden unbeschwert lernen, Spaß haben und unseren Abschluss machen." Innerlich seufzte ich schon wieder. Mir hätte bewusst sein sollen, dass Hermine sich mit mir zum Essen verabredet hatte, weil sie weiter über Hogwarts sprechen wollte. "Das klingt auch alles ganz toll, Hermine. Aber ich will vorher mit George darüber reden. Ihm geht es gerade wieder etwas besser und genau jetzt soll ich ihn allein lassen?" "Nein. Wir haben doch noch einen Monat. In dieser Zeit geht es ihm vielleicht noch besser." Nachdenklich starrte ich auf das Essen vor mir. Es wäre schön, endlich eine unbeschwerte Zeit in Hogwarts verbringen zu können. Und Fred hätte mit Sicherheit auch gewollt, dass wir das Leben weiter leben. "Okay. Ich rede mit George. Dann werde ich meine Entscheidung treffen." Hermine grinste mich an. "Das wird die beste Zeit unseres Lebens!"

Hermine schmiedete Pläne für Hogwarts, redete von einem Abschlussball und verschiedenen Festen während des siebten Jahres. "Was wird aus deinem Plan?" Ich musste Hermine einfach unterbrechen. Sie redete ununterbrochen und dabei wusste ich nicht mal, ob ich all das mit ihr erleben würde. Hermine hielt inne und sah zu Boden. "Ehrlich gesagt habe ich Angst davor, meine Eltern aufzusuchen. Was, wenn ich ihre Erinnerungen nicht zurück bringen kann?" "Natürlich kannst du das. Hast du mit Ron geredet?" Hermine nickte. "Er wird mir helfen. Wir haben vor, Ende der Woche nach Australien zu gehen." Aufmunternd lächelnd legte ich meine Hand auf ihre. "Du wirst das schaffen. Sie werden glücklich sein, dich wieder zu sehen." "Was, wenn sie sauer sind? Wenn sie nicht verstehen, warum ich das getan habe?" "Natürlich werden sie es verstehen! Sie lieben dich." Seufzend wischte sich Hermine eine Träne von der Wange. "Ich hoffe, du hast Recht." Ich nahm sie in den Arm. "Ich will sie so gerne zurück haben." "Ich weiß Hermine. Und das wirst du auch."

Der Brief von Hermine erreichte mich direkt an dem Tag, als sie mit Ron nach Australien reiste. Sie waren gut angekommen und machten sich nun auf zu ihren Eltern. Glücklich legte ich den Brief auf meinen Schreibtisch und schnappte mir meine Handtasche. George war im Fuchsbau, also hatte ich beschlossen, mich mit Harry zu treffen. In all dem Trubel vergas ich viel zu oft, wie viel auch er während dem Krieg verloren hatte. Er stand mit Teddy auf dem Arm schon an unserem Treffpunkt. Grinsend lief ich auf die beiden zu und nahm ihm Teddy ab. "Wow, er ist schon so groß geworden." "Er ist ja nun auch schon drei Monate." "Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht." Harry nickte und hielt mir die Tür des Cafés auf. Dankend lief ich durch sie und legte Teddy zurück in seinen Kinderwagen. "Wie geht es dir Bella? Ich habe lange nichts von George oder dir gehört." "Viel besser. Wir gehen einmal die Woche zu Freds Grab. Wir erzählen ihm, was wir getan haben und wie es uns geht. Mittlerweile mache ich das auch an dem Grab meines Bruders." Harry hörte aufmerksam zu. "George geht es auch besser. Natürlich wird es nie sein wie vorher. Es war sein Zwilling, den er verloren hat. Aber er ist stark." Wir gaben unsere Bestellung auf, als die Bedienung uns danach fragte. "Und wie geht es dir?" "Gut. Die Weasleys haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Und Ginny und ich sind wieder zusammen." Grinsend sah ich ihn an. "Na endlich. Wurde auch Zeit." "Das sagt jeder", lachte er.

Draco

Gegen den Willen meiner Eltern stand ich auf der anderen Straßenseite des Cafés, in welchem Isabella mit Potter saß. Mir war bewusst, wie gefährlich es war, aber ich musste sie sehen. Die letzten Monate hatte ich sie immer mal wieder aufgesucht. Sie sah gut aus, gesund und munter. Es erleichterte mich jedes Mal, dass die Ereignisse der Schlacht sie nicht aus der Bahn geworfen hatten. Ihre Haare waren wieder etwas kürzer und ihr Sommerkleid betonte ihre Kurven perfekt. Nach dem Tod von Fred hatte ich Angst, sie würde daran zerbrechen. Doch sie war stark und ließ sich nicht unterkriegen. Wahrscheinlich hatte sie viel geweint, doch ich wusste, dass sie es überstand. Auch wenn ich gerne bei ihr gewesen wäre, sie getröstet hätte und sie im Arm gehalten hätte. Es war nicht möglich.

Nach Stunden verließen die beiden das Café. Isabella verabschiedete sich von Potter und dem kleinen Kind auf seinem Arm. Es war Ted Lupin, der Sohn von Nymphadora Tonks und Remus Lupin. Isabellas Augen strahlten, als sie in die andere Richtung ging, einen Platz sucht um zu apparieren. Wie gerne ich sie auf mich aufmerksam gemacht hätte. Ich hätte sie so gerne in den Arm genommen und sie nie wieder los gelassen. Sie sah sich immer wieder um, als würde sie bemerken, dass ich sie beobachtete. Doch dann verschwand sie in eine dunkle Gasse und apparierte davon.

Es war schon dunkel, als ich beim Unterschlupf meiner Eltern ankam. Alles war still. Zu still. Panik ergriff mich. Leise ging ich auf die Tür zu, lauschte, ob wenigstens ein kleines Geräusch zu hören war. Ich sah mich um und öffnete dann die Tür. Es war stockdunkel in dem kleinen Waldhaus. Sofort nahm ich meinen Zauberstab, murmelte "Lumos" und erleuchtete somit etwas das vor mir liegende Zimmer. Was ich dann sah, ließ die Panik nur weiter wachsen. Die ganzen Möbel lagen explodiert rum, Scherben lagen auf dem Boden und die Fenster zur Hinterseite waren zersprungen. Ich umfasste meinen Zauberstab noch stärker, bereit, gegen alles zu kämpfen, das auf mich zukam. Mein Weg führte mich in die Küche, wo ebenfalls alles zerstört war. In der Ecke stand jemand, doch bevor ich reagieren konnte, war ich schon gefesselt. Die Person kam aus ihrem Versteck heraus. Ich hielt die Luft an. Es war Melissa. Isabellas Schwester.

"Melissa?" Sie nickte, nahm meinen Zauberstab und steckte ihn in ihre Jeans. "Draco, es tut mir Leid." Verwirrt blickte ich sie an. "Das Zaubereiministerium hatte uns hier her geschickt. Ein anonymer Tipp hat uns erreicht. Deine Eltern wurden schon festgenommen." Wieder überfiel mich Panik und ich bekam kaum Luft. "Ich werde dich auch mitnehmen müssen, Draco." Ich nickte und sank auf die Knie. "Hör zu, ich werde ein gutes Wort einlegen. Du hast dich nicht gewehrt. Das mildert die Strafe." Ich lachte tonlos. "Ich war ein Todesser. Selbst wenn du nichts sagen würdest, würde ich mein Leben lang in Askaban verrotten." Melissa sah mitleidig auf mich herab. "Kannst du mir was versprechen?" Sie nickte vorsichtig und sah mich erwartungsvoll an. "Sag Isabella nichts hiervon. Sie soll sich keine Sorgen machen." Melissa seufzte und zog mich auf die Beine. "Du bekommst eine Verhandlung. Und sie wird wohl oder übel davon erfahren, sobald sie die Einladung dafür erhält."

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