Kapitel 73 ~ Ein Wochenende bei den Malfoys

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Die Tage vergingen und es stand der Besuch im Hause Malfoy an. Draco hatte keine Ahnung, warum seine Mutter unbedingt wollte, dass er nach Hause kam, weswegen er unglaublich nervös war. Sanft drückte ich seine Hand, als wir durch das große Tor zum Manor liefen. Draco öffnete die Tür und schon begrüßte uns die kleine Hauselfin. "Mr. Malfoy. Daisy heißt Sie herzlich Willkommen." Draco nickte nur, während ich sie liebevoll anlächelte. "Ich bin Isabella, schön dich kennenzulernen, Daisy." Sie verbeugte sich, doch ich nahm ihre Hand und schüttelte sie. "Kann Daisy Ms. Isabella etwas bringen?" "Wir brauchen nichts." Draco nahm meine Hand und zog mich mit sich. "Sei doch nicht so unfreundlich, Draco." "Isabella, sie ist eine Hauselfin. Ich muss nicht nett zu ihr sein." "Sie ist ein Lebewesen. Und sie verdient es nicht, ignoriert zu werden." Draco seufzte. "Müssen wir wirklich jetzt darüber streiten?" "Draco?" Narcissas Stimme drang aus dem Salon zu uns. "Ja, Mutter." Narcissa kam zu uns in den Flur. Sie trug ihre Haare offen und unter ihren Augen waren dunkle Ringe. Außerdem hatte sie deutlich abgenommen. Die Sorge um ihren Mann schien sie krank zu machen. "Oh, Isabella. Wie schön, dass du auch hier bist." Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Noch immer hatte sie ein Schlafgewand an. "Hallo Narcissa. Ich freue mich auch." Sie lächelte leicht, dann umarmte sie ihren Sohn. Draco blickte besorgt zu ihr hinab. "Mutter, was ist los?" Narcissa seufzte und sah zu mir. Sofort verstand ich. "Ich werde in deinem Zimmer warten." Ich strich ihm noch einmal kurz über den Arm, bevor ich mich auf den Weg in sein Zimmer machte.

Draco war lange unten und langsam nahmen meine Sorgen die Überhand. Ich lief im Zimmer auf und ab, betrachtete mir immer wieder die Bilder auf der Kommode. Ein neues war dazu gekommen. Draco und ich, im Garten, aneinander gelehnt, wie wir ein Buch lesen. Dann küsste er mich. Lächelnd strich ich darüber. Es war vom August, als ich bei ihm war. Es war eine schöne Erinnerung. Ich ließ mich seufzend aufs Bett fallen und dachte über jegliche Dinge nach, die Narcissa mit ihrem Sohn besprach. Es musste etwas sehr wichtiges und privates sein, wenn ich nicht mal dabei sein durfte. Ich schloss tief durchatmend die Augen. Wenigstens meine Mutter hatte gestern gute Neuigkeiten für mich. Meinem Vater ging es immer besser, und schon bald wurde er entlassen. Die Müdigkeit überfiel mich wie eine Welle und ich sank in einen tiefen Schlaf.

Als ich aufwachte, lag Draco neben mir. Er schlief nicht, doch seine Augen waren trotzdem geschlossen. Er war erschöpft. Seine schwarzen Klamotten hatte er in einen Slytherin Pullover und eine Schlafanzughose gewechselt. Sein Kiefer war angespannt. Sofort keimte wieder Sorge in mir auf. "Draco?" Er schluckte, bevor er seine Augen öffnete und mich ansah. Seine Augen waren gerötet. Wie von der Tarantel gestochen setzte ich mich auf. "Was ist passiert?" Draco seufzte, atmete tief durch und schloss wieder für einen Moment die Augen. "Mein Vater." "Was ist mit ihm?" Draco blickte stur an die Wand. "Er kommt zurück." Meine Augen weiteten sich und mein Herz zog sich eng zusammen. "Er kommt morgen hier an. Anscheinend haben sie ihn gehen lassen. Keine Ahnung warum. Jedenfalls übt er Druck auf Mutter und mich aus." "Druck?" "Er will die Kontrolle wieder. Er ist noch immer versessen darauf, dass alle Schlamm...- Ich meine Muggel-Geborenen Abschaum sind." Ich schluckte und legte meine Hand auf seine. Er starrte darauf. "Was will er?" "Er verlangt, dass ich in eine Reinblut-Familie heirate." Erleichtert seufzte ich auf. Es gab weitaus schlimmeres als eine Hochzeit. Doch Dracos Gesichtsausdruck blieb kalt. "Moment..." Nun sah er mich endlich an. "Er verlangt, dass ich Astoria Greengrass heirate." Mir blieb die Luft zum Atmen weg. "Was?" Ein Krächzen, mehr war meine Stimme nicht mehr. "Du hast es schon verstanden." Mir stiegen Tränen in die Augen. "Du wirst es tun?" Draco stand auf, außer sich. Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare. "Hast du gesehen, unter wie viel Druck meine Mutter jetzt schon steht? Soll ich sie das alleine durchstehen lassen?" "Aber Draco. Es ist dein Leben. Er kann nicht über alles bestimmen. Nicht mehr." Auch ich setzte mich auf. Ich musste Sitzen bleiben, sonst würde ich umfallen oder mich übergeben. "Anscheinend kann er das doch." Die Tränen strömten über mein Gesicht. Ich hatte es so satt zu weinen und traurig zu sein. "Kann ich mit deiner Mutter reden?" Draco sah mich erstaunt an. "Wieso?" "Weil sie weiß, wie sehr ich dich liebe. Bitte." Er dachte kurz darüber nach, bevor er nickte.

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