Sie verurteilten mich, als der, der ich war, ohne dass sie mich kannten.
Ohne auch nur ein Wort mit mir gesprochen zu haben.
Sie hatten ein Bild von mir, was nicht stimmte.
Ihre Wahrnehmung war nur ein begrenztes Bild aus Vorurteilen, welches jedoch nie der Realität entsprach.
Nie hatte sich jemand für mich interessiert, um zu verstehen, wieso ich so war.
Warum ich so handelte, wie ich handelte und doch taten sie so, als würde jeder Einzige mich am besten kennen.
Nur wie konnte mich jemanden kennen, wenn ich mich nicht einmal selbst kannte?Ich war mir noch so fremd, dass ich mich mit jedem weiteren Tag fragte, wer ich wirklich war.
Wieso gerade ich eine Chance hatte auf dieser Welt mein Leben streitig zu machen.
Und mit jedem weiteren Tag begriff ich, dass es ein Fehler war, hier zu sein.
Dass ich ein Fehler war, der theoretisch begradigt werden musste und doch war ich nach wie vor hier gewesen.
Ein Junge, der nicht verstand, wieso ausgerechnet ihm solch eine wertvolle Chance gegeben wurde, obwohl er nichts mehr als eine leere Seele war, die sich wünschte, nach Hause zu kehren.Niemand sah, wie gebrochen ich in Wirklichkeit war, als würde es niemanden interessieren, obwohl ich mir immer erhoffte, dass jemand mir helfen konnte, mir meine Gefühle erklären zu können, weil ich sie selbst nicht erklären konnte.
Das war allerdings nur ein Wunsch, welcher nie in Erfüllung gehen würde.
So wie es mit all meinen Wünschen geschah, die ich in mir trug.
Sie gingen nie in Erfüllung und das würde wohl auch besser so sein.Ich war ein niemand, ein Nichts und das sagte man mir immer wieder. Als wüsste ich das nicht genug. Als würde man mir das immer ins Gedächtnis rufen wollen, damit ich es auch nie vergessen würde. Damit ich nicht vergessen würde, wie wertlos ich in Wirklichkeit war.
Es gab nie einen wirklichen Klickmoment, bei dem man sagen könnte, ab da an ging mein Leben bergab. Denn dann könnte ich meinen, dass es schon seit meiner Geburt bergab verlief. Nein, es war eine aneinander Reihung von Dingen, die ich nicht kontrollieren konnte, dass sie geschahen. Und weil ich sie nicht kontrollieren konnte, dachte ich, dass ich mein Leben nicht im Griff hatte. Als würde es mir mit jedem weiteren Ereignis umso mehr aus den Händen gleiten und je mehr ich es versuchte in den Griff zu bekommen, desto schlimmer wurde es. Irgendwann konnte ich es nicht mehr kontrollieren und das war etwas, mit dem ich mich nicht anfreunden konnte. Es zerfraß mich und nahm mir jegliche Freude.
Meiner Welt war jeglicher Farbe entzogen worden und jegliche noch so grelle Farbe glich einem dunklen, düsteren Grauton. Von der farbenfrohen Welt war schon längst nichts mehr übrig geblieben. Und das war auch besser so.
Niemand sollte diese triste Welt in mir sehen dürfen. Nicht einmal ich selbst.
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Hellow, ich weiß, dass die Story vielleicht wenigen bekannt vorkommt, aber es ist ein Reupload, weil ich die Story letztes Jahr im August angefangen habe und sie zurückgezogen habe, weil sie mich getriggert hat. But here we go again hehe
Das Thema wird nicht ganz so rosig und auch zu einem gewissen Teil persönlich. Dabei möchte ich die nicht so schönen Seiten zeigen, die Menschen in sich tragen können. Und zwar geht es um Depression, Selbsthass und um Selbstverletzung. Letzteres wird Triggerwarnung enthalten, falls ich wirklich explizit darauf eingesehen sollte. Aber das glaube ich eher weniger, weil ich das weder euch, noch mir antun möchte. Prävention und so, ich möchte niemanden zu irgendetwas anstiften. Absolut nicht.
Schon einmal im voraus, bei mir könnte es eine kleine Unstimmigkeit geben im "Krankheitsbild" von Felix. Ich selbst leide an Borderline, aber auch an einer mittelschweren Depression, wodurch sich das ein bisschen vermischen könnte. Es muss nicht, aber es kann. Und nein, ihr braucht euch keine Sorgen um mich zu machen. Mir geht es soweit wieder gut und ich weiß, wie ich mich in gewissen Situationen verhalten muss.^^
Außerdem bitte ich gemeine oder Kommentare wie "Er soll sich nicht so haben" und der gleichen zu unterlassen. Wie gesagt, die Story ist persönlich und bedeutet mir dementsprechend auch ein bisschen mehr, als einige meiner anderen Stories. Wer sowas nicht lesen kann, soll es nicht lesen. Ende.
Und erwartet auch keine super Fluffstory, wo sie nach Kapitel 10 zusammenkommen, die Krankheit urplötzlich weg ist und alles ein Happy End hat. Psychische Krankheiten können einen das ganze Leben begleiten und dementsprechend kann man nur lernen mit ihnen umzugehen. Und manchmal hat es eben auch kein Happy End, auch wenn es schwer ist, das zu sagen. Aber ich bin nie jemand, der Dinge beschönigt, war ich noch nie und werde ich auch nie sein.
Aber jetzt genug Mimimi, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. :3
- Jean
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𝗗𝗿𝗼𝘄𝗻 ✧ CHANLIX
Fanfiction"Stille Wasser sind tief." - Doch Felix ertrinkt an seinen Gefühlen, während Chan von all dem nichts mitbekommt. Ein einfacher Strandurlaub sorgt dafür, dass Felix seine erste, richtige Freundschaft nach langer Zeit aufbaut. Doch, dass diese Freunds...