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Diese Nachricht war ein riesen Schock für uns. Es war nicht leicht, damit zurecht zu kommen. Mein Mann hatte eine Krankheit, die man nicht unterschätzen durfte.

Deshalb kamen wir zu dem Entschluss, ihn umgehend nach der Diagnose zu operieren. Taehyung hatte große Angst, weinte, flehte nicht die OP zu machen. Er krallte sich an mein Oberteil und wollte mich nicht mehr loslassen.

Er tat mir in diesem Moment so unendlich leid, dass ich am liebsten mit ihm getauscht hätte. Nur leider war das nicht möglich. Tae musste es letztendlich alleine überstehen.

Dafür wartete ich in seinem Zimmer, bis er zurückkam und nahm ohne zu zögern seine Hand in meine. Mein Baby war vor wenigen Tagen so tapfer. Ich war so stolz auf ihn.

Das zeigte und sagte ich ihm nicht nur einmal. Er konnte seine Angst tatsächlich überwinden und ließ sich die betroffenen Venen herausoperieren.

Bei dieser Art von Operation lag man nämlich wach auf der Liege, nur ein Tuch bedeckte die Sicht auf die Beine. Dann wurden die Venen herausgezogen, sodass sie keine Gefahr mehr darstellen konnten.

Das klang alles sehr unschön und unappetitlich. Das war es auch.

Tae musste nun spezielle Strümpfe tragen, die eng um die Wade saßen. Es war jedes Mal ein Kampf, diese anzuziehen, da sie wirklich nur knapp über den Fuß passten.

Diese Kompressionsstrümpfe sind dafür zuständig, die Venen zusammen zu drücken, sodass das Blut leichter und effektiver zum Herzen transportieren werden konnte.

Jammern hin oder her. Er musste es mindestens vier Wochen tragen, seit er die Operation überstanden hatte. Das Gejammer war trotzdem groß.

"Jungkook, die Strümpfe sind zu eng. Jungkook, die Strümpfe drücken meinen Fuß zu. Jungkook, ich komme nicht in die verdammten Strümpfe. Jungkook, ich will die Strümpfe nicht mehr tragen. Jungkook, Jungkook, Jungkook." Das hörte ich den ganzen Tag.

Das war schwer auszuhalten, nicht wahr?

Aber ich beschwerte mich nicht einmal, sondern half ihm, wo ich konnte. Ich wollte schließlich meinem Taebaby das Leben in dieser Zeit so einfach wie möglich machen.

Ich blendete dabei völlig die Schwangerschaft aus. Ich ignorierte die Rückenschmerzen, die mich ständig verfolgten. Ich versuchte, meinen Heißhunger aus dem Weg zu gehen und nicht ständig am Kühlschrank zu hängen, denn ich wollte bei meinem Tae bleiben.

Aber selbst das passte ihn nicht. Ständig beschwerte er sich darüber wie viel ich für ihn tat und er nichts für mich. So auch jetzt.

"Setze dich hin, Baby. Ich massiere dich jetzt.", waren seine jetzigen Worte, ehe er mich auf das Sofa drückte, mir einen heißen Kamillentee übergab, eine Decke um mich legte und mich zu massieren begann.

Zuerst war ich dagegen. Ich wollte mich doch um ihn sorgen, nicht anders herum. Aber seine Finger fuhren so geschmeidig über meinen entblößten Rücken, sodass ich nicht anders konnte, als mich zu entspannen und es zu genießen.

Letztendlich war ich ihm sehr dankbar über diesen wundervollen Moment unserer Zweisamkeit.

𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt