Draußen schien die Sonne hoch am Himmel. Keine einzige Wolke war zu sein. Die Temperaturen waren noch etwas mild, jedoch durch das Fenster angenehm warm. Alles wirkte so wunderschön. Kein Anflug von Trauer. Zumindest draußen.
Hier in diesem Raum sah die Realität knallhart aus. Ich musste hart Schlucken, als die Seelsorge oder Psychologin diese Worte aussprach. Tae schien etwas so stark zu bedrücken, dass er es nicht schaffte, mir persönlich zu sagen. Böse bin ich ihm in keinem Falle. Er hatte seine Gründe und die werde ich vermutlich jetzt erfahren.
Die Frau platzierte ihre schmalen Finger auf meinem Oberschenkel. Diese Gestik wirkte auf keinen Fall sexuell, noch unangenehm. Es zeigte mir, dass jemand für mich da war, egal wie sehr mich die kommende Nachricht nun treffen wird. "Herr Kim, es tut mir so unendlich leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber ihr Ehemann Kim Taehyung hat sich selbst dafür entschieden, die Medikamente nicht zu nehmen und somit nicht an der Studie teilzunehmen. Es tut mir wirklich unglaublich leid."
Damit brach ich nun endgültig. Wie auf Knopfdruck heulte ich wie ein Wrack los. Die Hände vergruben sich in meinem Gesicht und weinte stark in diese. Tae hatte die Studie abgebrochen? Es lag gar nicht an den Ärzten..?
Er hatte sich bereits so früh aufgegeben und weiterhin vor meinen Augen den starken gespielt? Dieser Blödmann.. Wie konnte er das nur machen? Wie konnte er einfach so beschließen, er wolle sterben? Was ist mit uns? Mit unseren Freunden? Unser Sohn? Mich..?
Die Frau blieb die ganze Zeit über still, bot mir im Stillen ein Taschentuch an, dass ich nur allzu gerne an mich nahm. Doch die Tränen versiegelten sich selbst nach geschlagenen vielen Minuten kein bisschen. Ich weinte alles heraus, was zum Weinen da war und das war einiges.
"W..wieso.. wieso tat..er das..?", schluchzte ich laut und krallte mich nach Halt suchend in meinen Hoodie. "Ich glaube, das können wir nur schwer verstehen." Sie hatte recht. Es war nicht nur schwer, es war unmöglich. Tae hatte seine Gründe, die nur er verstand. Er musste es mir nicht erklären, trotzdem verletzte er mich unheimlich.
"W..wie soll ich das alles schaffen? I..ich will dieses Baby nicht mehr.. nicht ohne meinen geliebten Tae..!"
"Denkst du wirklich, dass euer Kind etwas für seine Entscheidung dafür kann?" Natürlich nicht.
"Ich bin mir sicher, sein Wunsch ist es, dass du euren Sohn gesund und mit sehr viel Liebe großziehst. Einmal sprach er davon, wie er sich vorstellt, dass du den kleinen nur verhätscheln wirst." Sie kicherte leise über diese Erinnerung. Und auch ich musste leicht lächeln. Er kannte mich zu gut. Er wusste, dass ich unserem Baby jeden Wunsch erfüllen werde.
"Er sprach oft von eurer Hochzeit. Sie musste atemberaubend gewesen sein. Oder über Ausflüge wie er vor noch nicht all zu langer Zeit in den Bergen wandern wart. Taehyung redete viel von euren Erinnerungen. Ich konnte mir alle so genau vorstellen. Es war verrückt aber so wunderschön. Jungkook, du darfst trotz dieser schweren Zeit niemals dich selbst aus den Augen verlieren. Taehyung wünscht sich für euch nur das Beste. Er will, dass ihr gesund bleibt und eine schöne Familie zu zweit bleibt. Er meinte sogar mit einem Lächeln, dass du vielleicht eines Tages einen neuen Partner findest. Einen, der gesund ist und sich um euren Saengmyeong so kümmert als wäre es sein eigenes Kind."
Saengmyeong? Es bedeutete Leben. Sollte so unser Sohn heißen? War das Taes Wunsch? Ihre Worte berührten mich zu tiefst, weshalb ich noch immer heulend nur ein Nicken zu stande brachte.
Leben für meinen Tae.
Saengmyeong..
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𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionEine schwierige Zeit bricht in dem Haus des Paars ein. Taehyung geht es über Wochen hinweg schlechter, verliert Appetit und Ausdauer. Er und sein Mann Jungkook gehen zum Arzt, um ihn untersuchen zu lassen und dann die Diagnose. Kim Taehyung leidet...