Taehyung und ich tauschten uns Blicke aus. Damit hatten wir absolut nicht gerechnet. War es wirklich schon so weit, dass man das Geschlecht erkennen konnte? Ist tatsächlich schon so viel Zeit vergangen? Kaum zu glauben.
Lange mussten wir uns nicht anschauen, um zu erkennen, dass der jeweilig andere es kaum abwarten konnte, das Geschlecht von unserem kleinen Sonnenschein zu erfahren. Ich hatte mir ehrlich gesagt nie darüber Gedanken gemacht, ob ich mir eher einen Sohn oder eine Tochter wünschte. Von Anfang an stand für mich fest, egal welches Geschlecht, ich werde es mit meinem ganzen Herzen lieben und mit meinem Leben beschützen.
Ich verstand die Leute nicht, die sich unbedingt ein Mädchen oder einen Jungen wünschten. Sie sollten froh sein, solch ein Geschenk zu bekommen. Es gibt genügend Paare, die kein Kind bekommen können, egal wie groß der Wunsch auch sei. Okay, ich denke eindeutig zu viel nach.
"Wir wollen das Geschlecht erfahren." Tae kam mir zuvor und bejahte so die Frage des Arztes. Dieser nickte nur und schwieg dann erstmal. Wieso tat er das? Musste er das so spannend machen? Mein Baby würde selbst mein geliebtes Baby bleiben, wenn es behindert wäre.
Es war mein Fleisch und Blut.
Ungeduldig tippte ich auf meinem Oberschenkel und musterte etwas grimmig den Arzt. Durch die Schwangerschaft war ich sowieso immer etwas angesäuert, aber sowas konnte ich gar nicht ab. Ich war einfach kein geduldiger Mensch - zumindest in solchen Situationen.
"Also sie bekommen einen Jungen. Herzlichen Glückwunsch.", er klang dabei etwas antriebslos, als wenn er das jeden Tag sagen müsste und er dabei seinen Beruf verabscheute. Aber das konnte mir egal sein, denn meine Aufmerksamkeit lag nun voll und ganz darauf, dass wir einen süßen kleinen Prinzen bekämen.
Wir konnten beide unser Glück kaum fassen, selbst als wir Zuhause ankamen, hatten wir die Nachrichten nicht verarbeitet. Klar blieben nur zwei Möglichkeiten übrig - Mädchen oder Junge -, doch es war einfach etwas anderes es gesagt zu bekommen, als es sich bloß vorzustellen.
"Wir werden Eltern von einem Jungen..?", fragte Tae kaum hörbar. Ich nickte leicht.
"Wir bekommen einen Sohn, Tae! Einen Jungen! Wir werden einen wunderschönen Prinzen großziehen! All diese wunderschönen Momente miteinander verbringen! Ist das nicht großartig?!", lachte ich herzlich und verteilte tausend Küsse in dem Gesicht von meinem Freund.
Doch Taehyung schob mich schweigend von seinem Schoß und sah überall hin, nur nicht zu mir. "Tae..? Alles okay? Was hast du plötzlich..?", fragte ich vorsichtig und musterte ihn besorgt.
Was hatte er denn so plötzlich? Eben war doch noch alles so schön. Freute er sich etwas doch nicht auf unseren Sohn? Wollte er lieber eine Tochter?
"Wolltest.. Wolltest du lieber eine Tochter?", flüsterre ich vorsichtig und mit verdammt großer Angst. Aber er schüttelte nur den Kopf und biss sich dabei auf die Unterlippe. "Was hast du dann, Tae? Bitte rede mit mir.."
"Hast du es etwa vergessen? Wir können keine gemeinsame Familie sein. Ich werde sterben, Jungkook!"
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𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionEine schwierige Zeit bricht in dem Haus des Paars ein. Taehyung geht es über Wochen hinweg schlechter, verliert Appetit und Ausdauer. Er und sein Mann Jungkook gehen zum Arzt, um ihn untersuchen zu lassen und dann die Diagnose. Kim Taehyung leidet...