Die Sonne war schon seit Stunden hinter dem Horizont verschwunden, als ich zu Hause ankam. Ich hoffte, dass Tae bereits eingeschlafen war. Er würde nur wieder fragen, wo ich so lange war. Für ihn würde das erneut Stress bedeuten, den er doch unbedingt vermeiden sollte.
Zu meiner Überraschung stand die Stille und die Dunkelheit in unserer kleinen Wohnung. Also schlief er tatsächlich. Dies bestätigte sich dann auch, nachdem ich mich von Jacke und Schuhe entledigte und den ruhig schlafenden jungen Mann im Bett vorfand.
Eingekuschelt in der Decke schlief er seelenruhig. Wenn man ihn so sah, wäre es das Letzte zu vermuten, wie schwer mein Ehemann es momentan hatte.
Der Arzt meinte ja, er müsse sterben..
Tae sah den Umständen entsprechend doch gesund aus. Natürlich zierte sein Gesicht tiefe Augenringe aufgrund der schlaflosen Nächte und ja, er war sehr dünn geworden, aber seine Haut hatte keine Farbe verloren. Das Leuchten in seinen Augen glänzte noch immer, vielleicht nicht mehr so stark, aber es war noch zu sehen.
Meinem Tae ging es doch gut..
Er war sicher nicht krank. Alles war nur ein Albtraum - ein unheimlich schrecklicher Albtraum. Ich werde bestimmt in ein paar Stunden aufwachen und einen stabilen und trainierten Taehyung vorfinden. Ja, so musste es sein.
Anders konnte es nicht sein.
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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich meinen Ehemann nicht wie erwartet neben mir im Bett. Etwas verwirrt, stand ich auf, sprang schnell in gemütliche Klamotten und ging aus dem Zimmer.
In meinem Bauch bahnte sich eine kleine Welle an Panik an, als ich aber den Geruch von frisch gebackenen Croissants wahrnahm, verflog das genauso schnell, wie es gekommen war.
Nun mit einem Lächeln betrat ich die Küche und fand wie erwartet den Älteren wieder. Tae bereitete gerade einen Kakao für uns vor und richtete dabei den Tisch her. Er war so ein Gentleman. Einfach ein Traum.
"Guten Morgen, Tae~", machte ich mich bemerkbar und umarmte ihn von hinten. Er erschrack sich leicht, merkte man daran, dass er zusammenzuckte. War er so in seine Arbeit versunken?
"Guten Morgen, Baby. Wann bist du denn gestern wieder gekommen? Du warst echt lange weg..", schmollte er nun, als er sich von dem Kakao abwandte. "Tut mir leid, wir haben uns noch ewig unterhalten."
Er nickte und stellte die beiden dampfenden Tassen an die rechte obere Seite des Tellers. "Ich habe Frühstück für uns gemacht. Ich hoffe, du wirst es genießen.", leicht unsicher lächelte er und setzten uns an den Tisch.
"Machst du Witze, Tae? Ich liiiiebe es.", schwärmte ich von seiner Arbeit und begann, ohne zu zögern ein Croissant mit Nutella einzuschmieren, um dann genüsslich herein zu beißen.
"Ich hoffe, du liebst mich genauso sehr wie dein Essen.", lachte er warm, was mein Herz erwärmte. Eifrig nickte ich, lehnte mich zu ihm herüber und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Es war doch alles nur ein Traum. Taehyung ging es doch perfekt.

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𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionEine schwierige Zeit bricht in dem Haus des Paars ein. Taehyung geht es über Wochen hinweg schlechter, verliert Appetit und Ausdauer. Er und sein Mann Jungkook gehen zum Arzt, um ihn untersuchen zu lassen und dann die Diagnose. Kim Taehyung leidet...