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Heute lud mich Tae auf ein spontanes Date ein. Es kam wirklich sehr überraschend. Am Esstisch zum Frühstück meinte er: "Heute gehen wir auf ein Date und kein Widerspruch!" Das waren seine Worte, auf die ich nur mit einem lächelnenden Nicken eine Antwort geben konnte.

Die Option "Nein" stand ja außer Frage.

Deshalb stand ich gerade im Bad und überschminkte die Unreinheiten, sowie ich die Augen dezent betonte. Meine Kleidung bestand aus einer schwarzen Jeans, ein ebenfalls lockerer schwarzer oversize Pullover und schwarzen Schuhen.

Es war zugegeben nichts besonderes, aber das war nun mal ich. In anderen Klamotten fühlte ich mich nicht wohl. Außerdem bezweifelte ich, dass Tae es so toll finden würde, wenn ich plötzlich mit einem bunten Hemd ankommen würde und eine weite Anzughose.

Ich schmunzelte leicht über diesen Gedanken. Das wäre doch mal ein Aprilscherz.

Meine Augen huschten in den Spiegel über meinen runden Bauch. Wie automatisiert platzierte ich die Hände auf diesen und streichelte den Pullover glatt, sodass man die Rundung genau erkennen konnte.

Ich hatte im Internet gelesen, dass ab der 17. Schwangerschaftswoche zum ersten Mal der Herzschlag abgehört werden konnte. Deswegen nahm ich mir vor, so schnell wie möglich einen Arzttermin auszumachen, sodass ich diesen besonderen Moment ebenfalls spüren durfte.

Im Internet stand ebenfalls, dass das kleine Etwas nun ungefähr eine Größe vom elf Zentimeter haben müsste. Das ist wirklich nicht groß, aber mein Bauch im Verhältnis schon.

Ich konnte es kaum bis zur Geburt mehr abwarten. Jeden Tag cremte Tae meinen Bauch ein, hörte es ab oder sang dem Baby etwas vor. Es war so bezaubernd, dass ich endlich sehen wollte, wie es ist, wenn es auf der Welt war.

Es wird bestimmt traumhaft werden.

"Baby, bist du so weit?", erklang die ruhige Stimme meines Partners. Ich warf noch einen letzten Blick auf meinen Bauch, lächelte überglücklich und schlenderte zu ihm. Wie erwartet trug er eine lange Hose, um seine Strümpfe zu überdecken. Ihm waren diese nach wenigen Tagen noch immer so peinlich. Dazu trug er ein farbenfrohes Hemd, das er in die Hose steckte. Dazu trug er Schuhe, die hinten abgetreten waren. Typisch Tae. Ich seufzte leise über seine Sorgen. Etwas perplex musterte er mich. "Alles okay?"

"Jaa, ich habe gerade nur meinen Bauch betrachtet und musste automatisch lächeln. Ich freue mich so sehr auf unsere gemeinsame Zukunft.", kicherte ich und küsste die Wange meines Mannes.

"Wenn das Baby erstmal da ist, werden wir unvergessliche Jahre erleben.", quiekte nun auch Tae. Ich nickte lachend und fiel ihm um den Hals.

"Wusstest du, dass wir nun den Herzschlag des Kleinen abhören können?" Er weitete die Augen, schüttelte dann den Kopf. "Dann sollten wir morgen dringend zum Arzt~"

Sofort stimmte er mir zu. Überglücklich und total verliebt besuchten wir dann die Hauptstadt.

𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt