38

364 31 2
                                    

Tatsächlich kam er wenig später in ein anderes Zimmer. Dort lag wieder eine Person, ebenfalls krebskrank - immerhin waren wir hier auf der Krebsstation. Dieses Mal war es eine Frau, die wirklich nett zu sein schien. So wirkte sie jeden Fall auf mich.

Ich stützte Tae etwas, da er leicht zum Schwanken drohte und half ihm, dass er sich auf das Bett setzen und schließlich liegen konnte. "Tae, ist wirklich alles okay?", fragte ich ihn besorgt und kniete mich vor ihm hin, sodass ich meine Hände auf seine Knie platzierte und ihn besorgt von unten musterte. Wieder nickte er, wie davor auch, als ich ihn fragte, ob es ihm gut ginge.

So langsam bekam ich wirklich Angst um ihn. Klar wird er nun die Therapie machen,  aber das bedeutete doch nicht, dass nun alles gut laufen würde.. Tae würde es weiterhin schlechter gehen, bis die Behandlung startete. Ich hoffte nur, dass alles schnell los ging und dann schnell vorbei war.

"Ruhe dich etwas aus, ja?" Erneut zeigte er mir nur ein Nicken. Was war denn mit ihm los? Seit wir das vorherige Zimmer verlassen hatten, ging es ihm schlechter und er wurde still. Lag es vielleicht daran, dass er sich so aufregte? Schaffte sein Körper diesen Stress nicht mehr? War er nun wirklich schon so weit..?

Ich hoffte mit meinem ganzen Herzen, dass das alles schnell endete und Tae wieder kerngesund wird.

Tae legte sich tatsächlich hin und schlief sogar sehr schnell ein. In wenigen Minuten hörte man das gleichmäßige Atmen des Älteren. Ich konnte mir ein Seufzen nicht unterdrücken, war aber froh, dass er nun endlich schlief. Schlaf hatte er einiges zum Nachholen.

"Wie geht es dem Jungen, Kleiner?", fragte plötzlich die ältere Dame und lächelte mich warm an. Augenblicklich erwärmte sich mein Herz bei ihrem Lächeln. Es erinnerte mich irgendwie an meine Oma, sie strahlte ebenfalls so eine Herzlichkeit aus. Leider starb sie bereits an Altersschwäche.

"I..ich weiß nicht. Es gibt immer so Auf und Abs. Mal ist er mega agil und lacht und plötzlich ist er so wie jetzt.", erklärte ich trüb und streichelte den Handrücken meines Freundes. Die Frau nickte verständnisvoll.

"Ihr scheint noch sehr jung zu sein und ein Kind zu bekommen? Das Schicksal wird es sicher gut mit euch meinen. Mach dir keine all zu großen Sorgen." Ihre Worte brachten tatsächlich etwas. Sie bauten mich auf, die Hoffnung und das Vertrauen an die Ärzte wurde wieder größer.

Wie automatisch musste ich Lächeln und nickte einmal kräftig. "Sie haben recht! Haben sie vielen Dank! Sie werden bestimmt auch wieder gesund. So eine herzliche Person wie sie, dafür hat das Schicksal immer ein großes Herz!"

Bei meinen Worten begann sie, stark zu lachen, weshalb ich nicht anders konnte, als miteinzusteigen.

𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt