𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

22

Ich hatte genauso wenig geschlafen, wie Tae, weshalb wir beide total erschöpft und verschlafen am Esstisch saßen. Ich aß eine Schüssel Konflegs, während er auf eine Mahlzeit verzichtete.

Vermutlich hatte ihm die Nacht ein kleines Trauma zugesetzt. Jedoch konnte das nicht zu einer Gewohnheit werden. Tae konnte nicht einfach zum Essen aufhören. Ich wollte ihn nicht verlieren..

"Jungkook? Ist es okay, wenn ich heute ein bisschen alleine sein kann?" Verwirrt hob ich den Kopf an.

"Du brauchst Ruhe? Bist du dir sicher, Tae..? Was ist, wenn et-" Er ließ mich nicht aussprechen und fiel mir sofort ins Wort.

"Es wird nichts passieren, Kookie. Ich will mich nur etwas ausruhen. Die Nacht war nicht die beste.." Mir blieb nichts anderes übrig, als diesem zuzustimmen. Außerdem hatte ich heute sowieso vor, Jin Hyung und die anderen zu besuchen. Ich brauchte jemanden zum Reden..

"Aber bitte melde dich, wenn es dir schlechter geht. Ich flehe dich an, Tae.." Völlig verzweifelt musterte ich den Älteren, der nur ein gelogenes Lächeln aufsetzte.

Ich küsste seine Stirn und verließ unsere kleine aber feine Wohnung. Zwar wohnten unsere Freunde einen Katzensprung von hier weg, doch regnete es wie aus Eimern. Ich würde pitschnass vor ihrer Haustüre auftauchen, deshalb entschied ich mich mit dem Auto zu fahren.

Mir war durch aus bewusst, dass ich einen Regenschirm zur Hand nehmen könnte, der mich vor der Nässe schützte, jedoch wollte ich mir in der Schwangerschaft ungern eine Erkältung einfangen.

Doch das Auto fahren erwies sich sehr schnell als Fehler, denn ich verfiel, ohne es zu bemerken, in dunkle Gedanken. Die Worte des Arztes hallten wie Horrorlachen in der Stille wider.

"Herr Kim, wir konnten bei ihnen einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse feststellen. Er ist bereits sehr groß und daher weit fortgeschritten. Eine Behandlung wäre deshalb sinnlos. Sie sind bereits austherapiert."

Die wenigen Sätze brannten sich nach dem Aussprechen in meinen Kopf. Wie das nervige Brummen einer Stechmücke wiederholten sie sich.

Tumor..

Bauchspeicheldrüse..

Fortgeschritten..

Therapie sinnlos..

Austherapiert!

Der Mann tauchte vor meinem inneren auf, kicherte mich unverschämt an. Seine Worte lagen wie ein Fluch auf mir, wie lästige Parasiten.

"Herr Kim, wir konnten bei ihnen einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse feststellen. Er ist bereits sehr groß und daher weit fortgeschritten. Eine Behandlung wäre deshalb sinnlos. Sie sind bereits austherapiert."

Und wieder. Und wieder säuselte er mir das ins Ohr. Für mich wirkte es, als wenn er direkt neben mir auf dem Beifahrersitz saß und mich schadenfroh zu nichte machte.

Mein Körper begann zu zittern. Ich bekam große Angst. Ich versank in ein ein Loch voller Zweifel und Furcht, weshalb ich den Wagen rechts heran fahren musste.

"Kim Taehyung wird sterben!"