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"Kim Taehyung wird sterben!", kreischte plötzlich eine unbekannte Stimme. Ich zuckte zusammen, schüttelte dann hastig den Kopf. "Nein.. er wird nicht sterben.. Mein Tae schafft das..!"Laut gingen die Worte über meine Lippen, wollte mich so selbst überzeugen.

Doch in Wahrheit wusste ich nicht, ob er überleben wird oder nicht..

Ich versuchte, mir doch selbst nur einzureden, dass alles wieder gut wird. Aber die eigentliche Realität ließ ich dabei bewusst vollkommen außer Acht.

"Eine Behandlung wäre deshalb sinnlos."

Ein Arzt sprach doch die Wahrheit oder nicht..? Sie kannten sich damit aus und wussten, was sie sagten, oder..?

"Verdammt!" Verzweifelt schlug ich auf das Lenkrad und begann bitterlich zu weinen. Es war das erste Mal, dass ich Tränen vergoss seit der Diagnose. Es fühlte dich erleichternd an. Ein Stein fiel von meinem schmerzenden Rücken..

"Verdammt! Verdammt! VERDAMMT!", schrie ich und atmete hektisch ein und aus. Ich wusste nicht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte.

Wir werden doch bald Eltern..
Eigentlich sollten wir uns darauf konzentrieren. Wieso musste er an diesem scheiß Krebs erkranken?!

Wieso trifft es immer die Leute, die es am wenigsten verdient haben?! Das ist doch unfair!

Wann war der Zeitpunkt, wo Tae sich komisch verhielt? Vor einem halben Jahr an unserer Hochzeit, als er kaum etwas vom Kuchen schaffte? Vielleicht sogar schon früher?

Ich hatte gelesen, dass der Tumor auf den Magen drückte, weshalb der Appetitsverlust viel früher einsetzte. Also musste dort der Tumor schon eine ernstzunehmende Größe gehabt haben? Aber der Krebs selbst saß schon viel früher in seinem Körper.

Ich hätte viel stutziger sein sollen.

Ich hätte ihn viel früher zum Arzt schicken sollen, dann hätte man ihn viel eher helfen können..

Aber woher hätte ich wissen sollen, dass es gleich ein so aggressiver Krebs war..? Ich war doch kein Arzt..

Ich hämmerte völlig am Ende den Kopf aufs Lenkrad und weinte hoffnungslos vor mich hin.

Ich war Mitschuld, dass diese Situation so ausartete..

Bei dieser Erkenntnis zitterte ich nur noch mehr. Ich verlor sämtlichen Halt. Ich dachte, ich fiel in die Tiefe. Ich konnte nicht mehr, dabei hatte es noch nicht richtig begonnen. Wer wusste schon, was noch alles auf uns zu käme..?

Plötzlich klopfte es an dem Fenster der Autotüre, weshalb ich ängstlich zusammenzuckte und mit verheulten Augen zu dem Auslöser linste. Zu meinem Glück erkannte ich Hoseok Hyung, der mit einem Regenschrim mich unruhig musterte.

Ich schaltete den Motor ab, wischte schnell die Tränen weg. In der Hoffnung, er hatte diese noch nicht bemerkt, doch sein Blick sprach mehr als tausend Worte. Ich stieg aus dem Wagen und zwingte mich zu einem Lächeln.

"Hyung, was machst du denn hier im Regen draußen? Gehe wieder nach Hause, sonst wirst du krank.", versuchte ich auf ein anderes Thema zu lenken, aber nicht mit ihm.

"Ach Kleiner, komm erstmal mit. Du scheinst, etwas Gewaltiges mit sich zu tragen.", damit nahm er meine Hand und brachte mich zu ihrem Haus.

𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt