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Naja was sollte ich sagen? Tae und ich waren gerade dabei seine Tasche zu packen,  da er ins Krankenhaus musste. Wieso? Die Teilnahme an der Studie rückte näher und diese sollte zu Beginn im Krankenhaus stattfinden, um zu beobachten wie er darauf reagierte. Sollte der Krebs neutral oder gar positiv anschlagen, durfte er diese Zuhause fortführen.

"Aber du kommst mich jeden Tag besuchen, Kookie oder?", verzweifelt sah er mich durch den Schrankspiegel an, da ich hinter ihm auf dem Bett saß, genauso bebte seine Stimme. Vor kurzer Zeit war er noch so euphorisch, wo ist das alles hin?

Sanft platzierte ich meine Hand auf seine Schulter und drehte ihn zu mir, sodass er keine andere Wahl hatte, als mich anzuschauen. "Tae, natürlich komme ich dich jeden Tag besuchen! Von mir aus übernachte ich auch bei dir. Leider ist das nicht möglich.. Dafür bin ich bei dir sobald die Besuchszeit beginnt und gehe wenn sie endet. Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass wir das zu zweit durchstehen. Ich halte mein Wort, verlasst dich darauf!"

Meine Worte schienen etwas gebracht zu haben, denn nach minimalen Zögern klarten sich seine Pupillen auf und nickte, ehe er mit einem "Danke" mich sanft küsste.

Verliebt schmiegte ich sich meine Lippen an seinen und seufzte wohlig gegen sie. Wie sehr ich dieses Gefühl liebte. Taes Lippen waren neben unseren Sohn das schönste Geschenk auf Erden. Was würde ich nur machen, wenn ich diese nie wieder küssen durfte beziehungsweise konnte?

Erneut krabbelte eine unendlich tiefe Trauer in mir hoch. Ich durfte nicht immer so denken. Tae sprach ich immer wieder aufs Neue Mut zu und selbst ertrank ich in meinen Pessimismus.

Ich krallte mich an Taes Pulli und vertiefte den Kuss, indem ich den Kopf schief legte und die Augen schloss. Ich musste jeden einzelnen, noch so kleinen Moment mit ihm genießen. Wer weiß, wann es mein letzter-

Nein Jungkook! Hör auf damit! Du wirst ihn bis zu deinem Tod küssen und in seinen Armen liegen können.

Langsam lösten wir uns wieder und tief sah ich in seine haselnuss-braunen Augen, die ich genauso sehr liebte wie alles an ihm. Tae war einfach die Perfektion in Person. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah, stellte ich es erneut fest.

Was wollte so ein Model wie Tae nur von so jemanden wie mich? Was hatte ich schon besonderes? Ich sah nicht gut aus, war nicht sportlich, arbeiten tat ich auch nicht. Alles was ich konnte, war Tae das Geld aus der Tasche zu fressen..

Ja, wenn ich so darüber nachdachte, kostete ich ihm nur Geld. Wann hatte ihm jemals etwas zurückgegeben? Tae war sterbenskrank, litt bis ins Unermessliche, aber blieb trotzdem stark. Er weinte kaum, versuchte seine Schwäche immer zu überspielen. Selbst als er tage- und nächtelang sich übergeben hatte, versuchte er das Beste daraus zu machen.

Und ich dachte nur daran, meinen Heißhunger zu stillen..

𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt