Alles war eine reine Lüge.
Einfach alles.
Die ganze Freude, die ganze Hoffnung - alles verloren, alles vorbei. Wie weggeblasen.
Wir waren so naiv, so blind. Wir waren geblendet von der Vorstellung, von unseren Träumen. Taehyung und ich, wir beide lebten für einige Zeit in dieser Blase. Die Blase, die keine negativen Gedanken, keine negativen Vorstellungen an uns ran ließ.
Doch so wie gehofft, sollte es nie kommen.
Niemand meinte es gut mit uns. Kein Schicksal, kein Karma und kein Gott, wenn es den dort draußen überhaupt gab.
Der Krebs wuchs und wuchs. Er hörte nicht auf. Natürlich, wie sollte man den stoppen? Sollten wir sagen: "Du, Krebs, hör mal bitte auf zu wachsen, bis Taehyung mit der Studie anfangen konnte." Das ist doch Schwachsinn, einfach dumm. Wie geblendet waren wir bitte?
Taehyung erbrach sich wie am laufenden Band, ihm ging es immer schlechter. Und die Studie? Sie kam aus Amerika, somit auch die Medikamente. Sie mussten eingeflogen werden, vorher musste aber noch anhand von Taes Gewicht, Körpergröße, Größe und Art des Tumors die Dosis festgelegt werden.
Was das Problem ist? Es dauerte einfach alles viel zu lange. Der Krebs entwickelte sich rasend, während im Ausland absolut nichts passierte. Keine Medikamente, kein Anruf, keine Informationen, einfach nichts bekamen wir.
Auch die Ärzte meinten, es dauerte zu lange - der Krebs wuchs zu schnell. Es war aussichtslos. Aussichtslos auf Heilung. Tae musste sterben. Es stand nun fest.
Gott, wie konnten wir nur so verdammt naiv sein?
Seitdem der Anruf des Krankenhauses vor weniger Zeit kam lag Tae nun im Krankenhaus. Er musste über einen Beutel ernährt werden, weil er es sonst wieder herausbrechen würde. Es war so grausam, ihn so zu sehen. Zu wissen, dass es nun endgültig vorbei war.
Ich besuchte Tae jeden Tag im Krankenhaus. Jeden Tag fuhr ich mit dem Auto hier her, zahlte unmengen an Sprit, Geld was ich eigentlich nicht habe. Ab und an war die Seelsorge des Krankenhauses zu Besuch. Sie redete mit ihm, versuchte ihn zu vestehen und die Last von den Schultern zu nehmen, die auf ihn trugen.
Seelsorge..
Das Wort klang in meinen Augen schon nach Tod. Aber ich wusste, dass es in jedem Krankenhaus diese Person gibt, die zu den Patienten geht, um mit ihnen zu sprechen. Aber mir zeigte es jedes Mal, wie es um meinen Tae wirklich stand.
Er wurde über die Nase mit einem Schlauch ernährt. Einmal gab es gebratene Nudeln mit Händchen, das weiß ich noch. Es klang lecker, doch in Wahrheit war es nichts anderes als eine weiße Flüssigkeit, die mich an Fett in Tüten erinnerte. Es war so unschön.
Laufen konnte er auch nicht mehr. Er urinierte ebenfalls über einen dünnen Schlauch, so verdammt grausam. Wer konnte ahnen, dass es irgendwann so schlecht um meinen Tae stehen würde?
Naja, die nächste und schlimmste Station wird nun die Paliativstation sein. Sie wird auch Sterbestation genannt.
Dahin kommt mein Tae als nächstes..

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𝐈𝐍 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionEine schwierige Zeit bricht in dem Haus des Paars ein. Taehyung geht es über Wochen hinweg schlechter, verliert Appetit und Ausdauer. Er und sein Mann Jungkook gehen zum Arzt, um ihn untersuchen zu lassen und dann die Diagnose. Kim Taehyung leidet...