2~20

3.3K 215 31
                                    

Drachenatem, Mondhügel, Pinia Königreich

Izukus PoV:

Nachdem ich mich von Katsuki verabschieden musste, trottete ich langsam durch die Straßen zurück zu unserer Taverne.
Noch nie war mir ein Abschied so schwer gefallen. Mein Herz schrie vor Schmerzen, doch ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Dafür konzentrierte ich mich darauf, dass ich in wenigen Minuten meine Mutter wiedersehen würde.
Selbstverständlich freute ich mich auf sie, doch die Freude wurde von meinem schmerzenden Herzen überschattet.

Es war kurz nach Mittag, als ich vor der Taverne anhielt und das Haus betrachtete. Endlich zuhause. Und doch fühlte es sich nicht nach Heimkommen an. Etwas entscheidendes fehlte.
Ich öffnete die Tür zum Schankraum und betrat ihn.
„Wir haben noch geschlossen!", rief meine Mutter aus der Küche.
Ich musste lächeln. Ihre Stimme hatte sich überhaupt nicht verändert.
„Schade, dann sage ich erst Ochako und Tsuyu Bescheid, dass ich wieder da bin und komme später wieder!", rief ich zurück.
Sekunden später schwang die Tür zur Küche auf und meine Mutter stürzte mir entgegen. „Izuku!"
Ich lachte und drückte meine Mutter an mich. „Hallo, Mama...", lächelte ich.
„Mein Liebling, schön, dass du wieder da bist. Ich hab dich so sehr vermisst!", grinste sie und schob mich an einen Tisch. „Warte kurz, ich bringe dir gleich etwas zu essen."
Bevor ich sie aufhalten konnte, war sie bereits in der Küche verschwunden.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und setzte mich an den Tisch. Meine Tasche stellte ich neben mich und nahm dann die Schuppe in die Hände, betrachtete sie erneut von allen Seiten.
„Ein schönes Schmuckstück. Hast du das von deiner Reise?", fragte meine Mutter und stellte einen Teller mit Sandwichs vor mich.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie wieder gekommen war, blickte sie nun an und lächelte. „Ja, Katsuki hat sie mir geschenkt. Es ist eine Drachenschuppe."
Sie zog eine Augenbraue hoch, holte noch einen Krug Wasser und einen Becher und setzte sich dann mir gegenüber an den Tisch.
„Eine Drachenschuppe? Dann sind die beiden fündig geworden?" Interessiert stützte sie ihr Kinn auf die Hand und blickte mich an.
Ich lächelte und erzählte ihr von der Reise. Wie ich zu ihnen gestoßen war, wie sie herausgefunden hatten, dass ich ein Omega war, wie wir das Drachengrab fanden. Das Einzige, das ich ihr verschwieg, war meine Entführung und dass ich fast in eine Bindung gezwungen worden war. Es hätte sie zu sehr aufgeregt. Dafür erzählte ich ihr, dass Katsuki sich um mich gekümmert und mich beschützt hatte. Sie hatte die Befürchtung, dass er doch etwas schlimmes im Sinn gehabt haben könnte.
Ich schüttelte vehement den Kopf. „Wenn er was böses vorgehabt hätte, dann hätte er es gemacht. Er hatte so viele Gelegenheiten, in denen wir alleine waren. Aber er hat nie auch nur versucht mich zu irgendetwas zu zwingen. Mama, glaub mir bitte. Kacchan ist wirklich ein ganz liebevoller Alpha..."
„Kacchan?", fragte meine Mutter mit hochgezogener Augenbraue und grinste mich dann breit an. „Möchtest du mir vielleicht noch etwas erzählen?"
Ich verschluckte mich an meinem Sandwich, in das ich gerade hinein gebissen hatte. Hustend versuchte ich mich wieder zu beruhigen.
Ich trank meinen Becher Wasser aus und räusperte mich. „Also... nein... oder doch... vielleicht...", stotterte ich mit heißen Wangen.
„Ach Liebling, ich bin doch nicht blind... Du magst ihn sehr, hab ich recht?", half mir meine Mutter auf die Sprünge.
Ich seufzte und nickte. „Ja, ich mag ihn... Er... er ist so anders... Bei ihm habe ich mich immer sicher gefühlt... Und Mama, er riecht so gut...", begann ich zu schwärmen.
Meine Mutter bedachte mich mit einem wissenden Blick.
Sofort schoss mir wieder die Hitze ins Gesicht. „Also... ich meine...", versuchte ich mich heraus zu reden.
Lachend strich mir meine Mutter durch die Haare. „Ist schon gut. Ich weiß, was du durchmachst. Das gleiche habe ich durchgemacht, als ich deinem Vater begegnet bin...", meinte sie und stand auf. „Iss auf und komm dann in die Waschküche, ich lasse dir ein Bad ein."
Ich lächelte sie an und nickte. Ich hatte das Essen meiner Mutter vermisst. Die Sandwichs schmeckten so gut, dass ich den Teller leer machte.
Gesättigt lehnte ich mich einige Augenblicke zurück, bevor ich mich in mein Zimmer begab.
Ich stellte meine Tasche auf die Kommode, nahm mir frische Kleidung aus dem Schrank und ging dann hinunter in die Waschküche.

Nicht gesucht und doch gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt