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Drachenknochenpalast, Pinia Königreich

Katsukis PoV:

Seit über einer Woche war ich nun schon zurück, doch ich fühlte mich nicht wohl. Izuku fehlte mir, sodass ich eher lustlos an allen offiziellen Empfängen teilnahm.
Meine Eltern bedachten mich mit zunehmend sorgenvolleren Mienen.
Auch Eijirô und Denki hatten versucht mich abzulenken, doch es gelang ihnen nicht. Noch nicht einmal ein Ausritt mit Shadow konnte meine Laune heben.
Es war fürchterlich. Auch aß ich kaum mehr was.
„Ach Katsuki, so kann es doch nicht weiter gehen...", seufzte meine Mutter irgendwann beim Frühstück. Sie hatte mich gedrängt, mit ihnen zu essen, statt wie die Tage zuvor alleine zu essen. Und ich wusste ganz genau, worauf sie gerade anspielte.
„Was soll ich denn tun? Ich werde ihn sicher nicht dazu zwingen!", regte ich mich auf.
Ich war gereizter als sonst und ging schneller an die Decke.
„Nein, das sollst du doch auch gar nicht. Wir haben darüber gesprochen und auch deinen Leibwächter befragt. Dieser Omega hat doch nur abgelehnt, weil sonst seine Mutter alleine in der Taverne wäre, richtig?", meinte mein Vater beschwichtigend.
Ich nickte. „Ja." Worauf wollten sie hinaus? Misstrauisch blickte ich sie an.
„Wir gehen nicht davon aus, dass Izukus Mutter die Taverne einfach so aufgeben wird um mit ihrem Sohn hier in den Palast zu ziehen. Was hältst du also davon, wenn wir seiner Mutter eine ausgewählte Arbeitskraft zur Seite stellen, sodass sie die Taverne nicht alleine führen muss", schlug meine Mutter vor.
Ich schüttelte den Kopf. „Das würde nicht funktionieren. Izuku liebt seine Mutter über alles und würde sie niemals mit einem Fremden in der Taverne lassen. Es hat schon an ein Wunder gegrenzt, dass er sich überhaupt Eijirô und mir angeschlossen hat und so lange von zu Hause weg geblieben ist..."
Meine Eltern nickten und sahen sich an. Plötzlich bekam meine Mutter einen wehmütigen Gesichtsausdruck. „Dann wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als dich ziehen zu lassen. Es steht dir frei, nach Mondhügel zu ziehen und bei Izuku zu bleiben...", meinte sie leise.
Überrascht sprang ich auf und starrte sie an. „Das meint ihr ernst?", fragte ich nach.
Mein Vater nickte. „Wenn es die einzige Möglichkeit ist, dich glücklich zu sehen, dann werden wir keine andere Wahl haben...", erwiderte er. „Dennoch würden wir es begrüßen, wenn ihr hier im Palast leben würdet, doch wenn es Mondhügel sein sollte, dann möchten wir deinem Glück nicht länger im Wege stehen..."
Ich umrundete den Tisch und umarmte meine Eltern überglücklich. „Danke", flüsterte ich beiden ins Ohr und verbeugte mich anschließend. „Mit eurer Erlaubnis werde ich nach Mondhügel reiten um mein Glück einzufangen", grinste ich.
Meine Mutter wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Mach, dass du weg kommst", lachte sie.
Voller Vorfreude stürzte ich hastig zurück in meine Gemächer.

Da ich nur das Nötigste eingepackt hatte, war ich sehr schnell reisefertig.
Als ich das Zimmer verließ, stolperte ich fast über Eijirô. Er stand grinsend neben meiner Tür und wartete ganz offensichtlich auf mich.
„Eure königliche Hoheit, Euer Pferd ist gesattelt und verlangt nach Bewegung", grinste er.
Ich sah ihn an. „Woher wusstest du das?", wollte ich wissen.
„Deine Eltern haben mich gebeten dich zu begleiten. Ich habe mir erlaubt, Shadow und Cookie schon einmal satteln zu lassen. Die Küche stellt uns übrigens noch eine Tasche mit Proviant zusammen", antwortete ich.
Ich lächelte. „Dann hoffe ich, dass die Küche schnell fertig ist. Ich möchte so schnell wie möglich nach Mondhügel."
Wir gingen hinunter zu den Ställen, wo Shadow und Cookie bereits auf uns warteten. Eine Magd reichte uns eine große Tasche mit Proviant.
Wir saßen auf und ritten los.
Da wir nun wussten, wohin unser Weg uns führte und wir auch weniger Pausen einlegten, brauchten wir nur drei Tage, bis wir Mondhügel am Horizont erblickten.
Nachdem ich Shadow ins Ohr geflüstert hatte, dass wir zu Izuku unterwegs waren, war der Hengst nicht mehr zu bändigen gewesen. Ich musste ihm schon extrem gut zureden, dass er sich überhaupt füttern und tränken ließ.
Wir erreichten die Stadt in den späten Abendstunden, stellten unsere Pferde im selben Stall wie vor ein paar Wochen unter und machten uns direkt auf den Weg zum Drachenatem.

Nicht gesucht und doch gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt