Nicht gesucht und doch gefunden

3~18

Drachenknochenpalast, Pinia Königreich

Izukus PoV:

Nach der Geburt war ich erst einmal ein paar Tage ans Bett gefesselt. Katsuki kümmerte sich in diesen Tagen rührend um mich und unser gemeinsames Kind.
Ich wurde noch einmal von einem Arzt untersucht, der nur feststellte, dass es mir prima ging.
Nami nahm Momos Milch ohne Probleme an und für Momo war es selbstverständlich, für die Kleine mit zu sorgen. Wir saßen oft zusammen und unterhielten uns. Ich fand in ihr eine ebenso gute Freundin wie in Ochako und Tsuyu.
Immer wenn ich bei Momo war, war Shôto in unserer Nähe. Seine Anwesenheit wirkte jedoch nicht bedrohlich auf mich, sondern gab mir inzwischen sogar das Gefühl von Sicherheit. Katsuki sah es zwar nicht gerne, wenn Shôto mir so nahe war, dennoch machte er deutlich, dass er mich lieber in Shôtos Obhut ließ, während er seinen Aufgaben nachging.
Als ich wieder etwas fitter war, schrieb ich einige Zeilen an meine Mutter um mich bei ihr zu entschuldigen, dass es mit der Geburt doch schneller ging als geahnt.
Sie erschien einige Tage später zusammen mit Toshinori, Ochako und Tsuyu. Alle wollten Nami kennen lernen. Meine Mutter war von ihrer Enkelin vollkommen verzaubert. Nami hatte meine grünen Augen und meine Locken, allerdings in Katsukis Blond, geerbt. Sie war ein ruhiges Baby, das nur selten schrie.
Mitsuki hatte einmal gesagt, dass Katsuki als Baby ebenfalls ruhig gewesen war, bevor er dann irgendwann wie ein Vulkan unzähmbar wurde. Ich konnte über diesen Kommentar nur schmunzeln, denn ich wusste ganz genau, wie ich meinen Vulkan vor einem Ausbruch bewahren konnte.
Ich war wirklich gespannt, wie sich Nami entwickeln würde. Würde sie Katsukis Temperament haben? Oder eher nach mir kommen?

.~*~.

Einen Monat nach Katsukis 22. Geburtstag trat er offiziell die Nachfolge seiner Eltern an. Seine erste Amtshandlung war es, dem Volk unsere Tochter vorzustellen. Wie bei offiziellen Kundgebungen üblich waren wieder die Ortsvorsteher der umliegenden Dörfer in den Palast gerufen worden. Meine Schwangerschaft hatte sich natürlich herumgesprochen und so wurden wir nun mit zunehmend neugierigen Blicken betrachtet.
Nami war inzwischen ein halbes Jahr alt und begann sofort zu weinen, als sie die vielen Menschen sah.
Ich kicherte und drückte sie an mich, wiegte sie sanft um sie zu beruhigen.
Mit ihrem Ausbruch aber hatte sie sich in die Herzen der Menschen geweint und auch die letzten Zweifler, die mich bisher nicht an Katsukis Seite akzeptieren wollten, waren nun überzeugt.
Ich gewöhnte mich langsam daran, dass ich nun viel öfter in der Öffentlichkeit auftreten musste, wollte dies aber Nami ersparen. Sie war noch zu klein und es war zu viel für sie. Als Prinzessin stand sie noch früh genug im Rampenlicht.

Mitsuki und Masaru rückten immer mehr in den Hintergrund, doch sie gaben Katsuki und mir auch die Sicherheit, dass sie immer noch da waren und uns halfen, wenn wir nicht wussten, wie wir uns am Besten entscheiden sollten.

.~*~.

Nach Namis Geburt dauerte es sieben Monate, bis meine Hitze wieder einsetzte. Diese traf mich vollkommen unvorbereitet. Meine Tochter hatte mich mit großen Augen angeschaut, als ich nach dem Aufwachen angefangen hatte zu wimmern.
Katsuki reagierte schnell, brachte Nami zu Mitsuki und Masaru, die sich nicht lange bitten ließen und auf sie aufpassten.
Katsuki kümmerte sich um mich auf die gleiche Art, wie er es getan hatte, als wir noch nicht verheiratet gewesen waren. Ich hatte ihn extra darum gebeten, da ich nicht direkt wieder schwanger werden wollte und einen klaren Kopf brauchte, wenn ich mit ihm darüber redete.
Wir entschieden uns, als meine Hitze vorbei war, dass ich wieder regelmäßig meinen Tee trinken würde. Auch Katsuki war der Ansicht, dass ein Kind vorerst genügte. In ein oder zwei Jahren würden wir es uns vielleicht noch einmal überlegen. Aber bis dahin wollten wir einfach die Zeit zu dritt genießen.

Immer, wenn ich Katsuki in die Augen sah, dachte ich daran, wie viel Glück ich mit ihm doch hatte.
Zumal wir uns gefunden hatten, ohne einander zu suchen!
Der Zufall spielt manchmal wirklich seltsame Spiele. Dieses Mal aber zum eindeutigen Vorteil für uns.

.~ Ende ~.