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Drachenknochenpalast, Pinia Königreich

Katsukis PoV:

Wie ich mich freute, endlich wieder zu Hause zu sein und Izuku in meine Arme nehmen zu können!
In der Ferne konnte ich den Palast bereits sehen und obwohl wir schon eine Weile geritten waren, drängte Shadow in Richtung heimatlicher Stall.
Lächelnd ließ ich ihm seinen Willen und er preschte in gestrecktem Galopp auf den Palast zu.
Eijirô hatte auf Cookie seine liebe Mühe mit uns mithalten zu können.

Neun Tage war ich nun weg gewesen. Vier waren für die Hinreise vergangen. An zwei Tagen wurde gefeiert. Ich konnte erfolgreich die Handelsbeziehungen festigen und war nun froh, dass Izuku mich überredet hatte, die Einladung anzunehmen.
Als es dann an die Rückreise ging, hatte ich meine Ungeduld kaum beherrschen können und Eijirô regelrecht zu weniger Pausen genötigt. Ich wollte nur noch zurück, wollte mich um meinen Omega kümmern, den ich während seiner Hitze alleine lassen musste.

Shadow bewies mal wieder, wie ausdauernd er sein konnte, sodass der Palast im Minutentakt immer näher rückte. Das Tor wurde bereits geöffnet, als ich noch nicht einmal direkt davor stand, sodass der Hengst in einen ruhigeren Trab fiel und in den Palasthof bog.
Ich rutschte aus dem Sattel, übergab die Zügel an einen Stallburschen und rannte in den Palast.
Meine Schritte führten mich voller Vorfreude direkt zu den Gemächern, die ich früher alleine, inzwischen aber seit einem Jahr zusammen mit Izuku bewohnte, und riss die Tür auf.
Doch nicht wie erwartet, kam mir mein süßer Omega entgegen. Nein. Das Zimmer war leer, das Bett zerwühlt und mit Kleidung übersät, die kreisrund angeordnet waren.
„Izu?!", rief ich und durchsuchte die angrenzenden Räume, doch es war niemand da.
Panisch lief ich zu meinen Eltern. Eine der Wachen sagte mir, dass ich sie im kleinen Salon finden würde, sodass ich dort ohne anzuklopfen einfach hineinstürmte.
„Katsuki? Was ist das für ein Benehmen!", meckerte meine Mutter sofort, verstummte aber als sie meine Sorgen erkannte.
„Wo ist Izu?", fragte ich.
„Izuku ist bei seiner Mutter. Er schien etwas auf dem Herzen zu haben, das er wohl nur mit ihr besprechen kann", erklärte mein Vater.
„Er ist in Mondhügel?", hakte ich nach und machte auf dem Absatz meiner Stiefel kehrt.
„Katsuki Bakugô!", donnerte meine Mutter und erinnerte mich an meine guten Manieren.
Ich schloss kurz die Augen um meine Ungeduld unter Kontrolle zu bringen und drehte mich dann wieder zu meinen Eltern um.
Tief verbeugte ich mich, tiefer als notwendig gewesen wäre. „Vater, Mutter, ich bin zurück und konnte die Beziehung mit unserem Handelspartner festigen. Wenn Ihr nun gestattet, würde ich gerne meinen Omega zurück nach Hause holen", bat ich.
Zähe Momente vergingen, bis meine Mutter plötzlich kicherte. „Nun geh schon, hol mir meinen Schwiegersohn zurück."
Ich richtete mich wieder auf und sah sie an. Sie lächelte.
„Danke!", rief ich, bevor ich aus dem Salon eilte und wieder hinunter in den Palasthof.
Eijirô war inzwischen auch eingetroffen und stieg gerade aus dem Sattel.
„Kommst du mit?!", fragte ich ihn, riss dem Stallburschen die Zügel von Shadow aus der Hand und lächelte ihn entschuldigend an. Shadow war noch immer gesattelt. Ich legte dem Hengst eine Hand auf die Stirn. „Shadow, hast du noch die Kraft, mich nach Mondhügel zu bringen?", fragte ich ihn leise. Zur Antwort scharrte er mit dem Huf über den Boden.
„Mondhügel? Was willst du denn in Mondhügel?", fragte Eijirô.
Ich sah ihn an und schwang mich wieder in den Sattel. „Izuku nach Hause holen. Kommst du mit?"
„Cookie braucht eine Pause...", wand er mit ein.
Ich nickte. „Dann reite ich alleine..."
„Ich lasse dich nicht alleine reiten! Wie sähe das denn aus?!", brauste Eijirô auf.
In diesem Moment trat Denki aus dem Stall heraus. Er führte Bella am Zügel neben sich her. Die Stute war gesattelt.
„Nimm Bella. Sie ist zwar nicht so schnell wie Cookie oder Shadow. Aber sie ist ausgeruht...", meinte er und hielt seinem Freund Bellas Zügel entgegen.
Eijirô blinzelte, ging mit großen Schritten zu Denki und küsste ihn zärtlich.
Sie sprachen leise miteinander, küssten sich noch einmal, bevor Eijirô sich in Bellas Sattel zog.
„Mondhügel also... Dann lass uns einen Omega einfangen gehen...", grinste er.
Denki kam zu mir und verneigte sich vor mir. „Es tut mir Leid, ich konnte ihn nicht aufhalten. Er war so verzweifelt, dass er sogar ohne Sattel los geritten ist... Bitte... bring ihn heil zurück...", meinte er leise.
„Darauf kannst du dich verlassen...", versprach ich ihm und sah Tränen in seinen Augen, als er sich wieder aufgerichtet hatte. „Gib dir nicht die Schuld. Izuku wird seine Gründe gehabt haben", versuchte ich ihn zu beruhigen.
Langsam nickte Denki. „In Bellas Satteltaschen ist etwas zu essen und Wasser für euch. Es sollte bis Mondhügel reichen, wenn ihr es gut einteilt..."

Nicht gesucht und doch gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt