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Drachenknochenpalast, Pinia Königreich

Katsukis PoV:

Izuku lebte nun bereits seit zwei Wochen zusammen mit mir im Palast. Er hatte sich immer noch nicht ganz an die Größe gewöhnt und verlief sich täglich in den unzähligen Gängen.
Allerdings hatte er mit seinem Lächeln bereits den Großteil der Wachen auf seiner Seite, die ihm halfen doch noch an sein Ziel zu kommen.
Auch meine Eltern waren hellauf begeistert von ihm und zogen mich immer wieder damit auf, dass ich nicht einmal annähernd so lieb war wie er. Im gleichen Atemzug lobten sie mich aber auch wieder, weil er ihrer Meinung nach einfach perfekt zu mir passte.
Ich für meinen Teil verliebte mich von Tag zu Tag mehr in ihn. Sein Lächeln war etwas, das ich unbedingt bewahren wollte.
Und auch er zeigte mir täglich mehr, dass er mich liebte, mittlerweile auch dann, wenn wir nicht alleine waren. Es waren nur Kleinigkeiten. Ein Kuss auf die Wange, eine sanfte Umarmung oder Händchen halten. Doch das reichte aus um auch unserer Umgebung zu zeigen, was wir füreinander empfanden.
Was er allerdings gar nicht mochte war die Aufmerksamkeit, die er bekam. Es war aufgefallen, dass ich jemanden nach Hause geführt und dieser den Palast noch nicht wieder verlassen hatte.
Um Nägel mit Köpfen zu machen, wollten meine Eltern auch, dass wir so schnell wie möglich heirateten. Noch war aber nichts publik gemacht worden, sodass weiterhin fast täglich Anfragen im Palast eintrudelten. Anfragen, die mich nervten. Denn sie beinhalteten alle willige Omegafrauen, die mich unbedingt zum Mann wollten oder einfach nur hinter einem Titel her waren.
Selbstverständlich lehnte ich alle, ohne lange darüber nachzudenken, ab und bat meine Eltern genervt, dass sie doch endlich eine Bekanntmachung herausgeben sollten, dass ich niemanden mehr suchte.
Sie taten mir den Gefallen, doch es dauerte trotzdem noch einige Tage, bis die Bekanntmachung zu allen durchgedrungen war und der Strom der heiratswilligen Omegas nachließ.
Meine Eltern bestanden darauf, dass ich nun ab und zu an offiziellen Terminen teilnahm. Es war meistens eher langweilig für mich, da ich es vorzog mit Izuku meine Zeit zu verbringen, doch ich wusste, dass es notwendig war. Meine Eltern hatten mir in einem sechs-Augen-Gespräch eröffnet, dass sie ihren Platz bald an mich abtreten wollten. Entsetzt hatte ich den Kopf geschüttelt, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte von den Staatsgeschäften. Sie beruhigten mich und versprachen mir, mich langsam mit dem Ganzen vertraut zu machen.
Inzwischen fragten sie mich sogar schon, wie ich entscheiden würde. Es fiel mir nicht schwer, die einzelnen Fälle, die uns vorgetragen wurden, sachlich zu betrachten und entsprechend fair zu entscheiden.

.~*~.

„Ich glaube, ich werde mich nie an diese vielen Gänge gewöhnen...", murmelte Izuku neben mir.
Wir waren gerade auf dem Weg zum kleinen Salon. Meine Eltern hatten uns gebeten, den Tee dort mit ihnen einzunehmen, da sie etwas mit uns besprechen wollten.
„Du wirst dich bestimmt bald im Schlaf zurecht finden", beruhigte ich ihn und drückte sanft seine Hand.
Vor dem kleinen Salon blieben wir stehen. Ich klopfte an, wartete auf ein leises 'Herein' und öffnete dann die Tür.
„Vater, Mutter, wir sind da", verkündete ich.
„Kommt rein", begrüßte uns mein Vater.
Ich betrat mit Izuku zusammen den kleinen Raum, schloss die Tür hinter uns und setzte mich mit ihm auf das Sofa.
Meine Mutter saß bereits in ihrem Sessel. Mein Vater räumte ein Buch zurück in das Regal und gesellte sich zu uns.
„Ihr wolltet etwas mit uns besprechen?", fragte Izuku unsicher.
Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, meine Eltern nicht mehr zu förmlich anzusprechen, solange wir unter uns waren. Anfangs war es für ihn unangenehm gewesen, das hatte ich bemerkt, weil er immer feuchte Hände bekommen hatte, doch inzwischen verhielt er sich fast normal.
„Ja, das wollten wir. Masaru und ich möchten, dass ihr möglichst bald heiratet. Nachdem wir die Bekanntmachung herausgegeben haben, dass Katsuki nicht mehr auf der Suche nach einer Partnerin ist, wird das Volk unruhig. Es möchte wissen, was dahinter steckt", erklärte meine Mutter ruhig.
„Heiraten...", wiederholte Izuku leise und senkte den Blick.
Ich hatte mit Izuku bisher noch nicht darüber gesprochen. Uns war klar, dass wir zusammen bleiben wollten bis an unser Lebensende. Doch wollte er mich auch als Ehemann? Wollte er wirklich diesen großen Schritt gehen?
„Von welchem Zeitraum sprechen wir, wenn ihr 'bald' sagt?", hakte ich nach.
„Die Vorbereitungen werden eine Weile in Anspruch nehmen. Die Gäste müssen ausgewählt und eingeladen werden, ebenso das Menü muss zusammengestellt werden. Die Zimmer, die im Palast derzeit nicht genutzt werden, müssen für die Gäste geputzt und auf Vordermann gebracht werden. Die Gäste benötigen auch Zeit für die Anreise...", zählte meine Mutter auf. „Ich würde sagen, dass wir einen Tag in etwa zwei Monaten anvisieren sollten."
„In zwei Monaten schon?", fragte ich ungläubig und sah Izuku an. Dieser hatte immer noch den Kopf gesenkt und nichts gesagt. Unruhig runzelte ich die Stirn, stand auf und kniete mich vor ihn. Sanft legte ich ihm meine Hände auf die Oberschenkel. „Izu, Sonnenschein, was sagst du dazu?", fragte ich sanft. „Wenn du nicht möchtest, dann musst du nichts tun..."
Er legte seine Hände auf meine und sah mich an, schüttelte leicht den Kopf. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht heiraten möchte. Aber... möchtest du mich denn heiraten? Was ist, wenn ich doch nicht der Richtige für dich bin? Ich meine, das ganze Leben hier im Palast, die Benimmregeln bei Tisch, das ist mir vollkommen fremd... Ich habe das Gefühl, dass ich nicht gut genug für dich bin..."
Das war also seine Angst? Erleichtert atmete ich aus und lächelte ihn an. „Glaub mir, du bist perfekt für mich. Ich möchte mit keinem anderen als mit dir den Rest meines Lebens verbringen. Darum frage ich dich jetzt unter Zeugen... Möchtest du, Izuku, mein Ehemann werden, mich als deinen Alpha akzeptieren und mit mir zusammen glücklich sein?"
Izuku schluckte, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und fiel mir um den Hals. „Ja!"
Überglücklich schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn fest an mich.
Meine Eltern klatschten.
„Katsuki, das hättest du ihn schon viel früher fragen sollen! Hätten wir das gewusst, dann hätten wir dieses Gespräch noch gar nicht geführt!", tadelte mich meine Mutter.
Ich sah sie entschuldigend an, doch sie war mir nicht böse. Sie lächelte, stand auf und nahm uns beide in den Arm.
Izuku lächelte mich glückselig an und lehnte sich sogar an mich, als wir uns wieder gesetzt hatten.
„Also sind zwei Monate für euch in Ordnung?", wollte mein Vater nun wissen.
Izuku nickte lächelnd. „Allerdings nur unter einer Bedingung."
Wir horchten auf und sahen ihn fragend an.
„Ich möchte eine Hochzeit im kleinen Kreis. Ich mag es nicht, im Rampenlicht zu stehen und würde mich bei einer großen Hochzeitsgesellschaft nicht wohl fühlen", meinte er leise und unsicher.
„Also deine Mutter, ihr Partner und deine engsten Freunde?", zählte meine Mutter auf.
Izuku nickte. „Ja, also... ich meine... wenn das für euch in Ordnung ist..."
„Izuku, es ist deine und Katsukis Hochzeit. Ihr bestimmt, wie viele Gäste ihr haben möchtet. Ihr bestimmt, wo ihr getraut werden möchtet", erwiderte meine Mutter.
Erleichtert sah Izuku mich an.
„Ich denke, wir werden uns schon einig", lächelte ich und gab meinem Sonnenschein einen Kuss auf die Schläfe.
„Wir sollten ebenfalls darauf achten, dass wir einen Zeitraum wählen, in dem ich nicht gerade meine Hitze habe. Und auch auf meine Mutter möchte ich Rücksicht nehmen...", gab Izuku zu bedenken.
„Selbstverständlich. Sobald wir einen Zeitraum eingrenzen können, werden wir einen Boten zu deiner Mutter schicken, der die nötigen Informationen einholen kann", erwiderte mein Vater.

Als wir zurück in unseren Gemächern waren, zog Izuku mich an sich heran und schmiegte sich an meine Brust.
„Verschmust?", fragte ich schmunzelnd und spielte mit seinen Haaren im Nacken.
Er nickte. „Ich bekomme in zwei Tagen meine Hitze...", meinte er leise.
Ich horchte auf. „Möchtest du in der Zeit alleine sein?"
Seine Hände verkrampften sich auf meinem Rücken. „Würde es dir etwas ausmachen?", wollte er wissen und löste sich von mir. „Ich möchte dich nicht in eine Brunft zwingen und dann als leichter Omega angesehen werden..." Er schluckte. Das Thema war ihm sichtlich unangenehm.
„Niemand hält dich für einen leichten Omega. Und du wirst mich auch nicht in eine Brunft zwingen. Das eine Mal damals hat mich einfach nur eiskalt überrascht, weil ich die ganze Zeit dachte, du wärst ein Beta...", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Was hältst du davon, wenn ich dir ein Zimmer fertig machen lasse, in das du dich zurückziehen kannst. Und wenn du doch kuscheln möchtest, kannst du gerne hierher zurück kommen."
Er sah mich erst unsicher an, bis sich ein sanftes Lächeln auf seine Züge schlich. „Dann bist du mir nicht böse?"
„Keineswegs. Auch wenn ich mich gerne um dich kümmern würde", entgegnete ich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
Er seufzte auf und strahlte mich an. „Bis zur Hochzeit... Danach gehöre ich dir...", meinte er mit roten Wangen.
Ich lachte leise auf. „Leg dich nicht jetzt schon auf einen Zeitpunkt fest. Ich werde dein sein, wenn du dazu bereit bist."
Er nickte und kuschelte sich wieder an mich.

Tbc...

Nicht gesucht und doch gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt