2~06

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Auf dem Weg zum Drachengrab, Daeryn Königreich

Izukus PoV:

Die nächsten Tage waren recht eintönig. Wir ritten in die angegebene Richtung, machten regelmäßige Pausen und übernachteten in Scheunen oder unter freiem Himmel.
Tagsüber war es zwar sonnig und warm, doch nachts kühlte es empfindlich ab. Ich beneidete Eijirô und Denki, die sich gegenseitig wärmen konnten.
Ich selbst traute mich nicht, Katsuki danach zu fragen. Ich mochte ihn jetzt schon viel zu sehr und würde beim Abschied vermutlich massenhaft Tränen vergießen. Denn dass ich ihn jemals wieder sehen würde, war wohl kaum machbar.
Sein Geständnis, dass er auch mit einem Beta glücklich sein könnte... Dass er mit... mir?.... glücklich sein könnte... Es ließ mich in Gedanken versinken und ich war so sehr damit beschäftigt, mich nicht in ihn zu verlieben, dass ich etwas wichtiges vollkommen vergessen hatte.

.~*~.

Eine unbändige Hitze in meinem Bauch weckte mich an diesem Morgen.
Wir hatten wieder Unterschlupf in einer Scheune gefunden.
Zitternd krümmte ich mich zusammen und unterdrückte ein Wimmern.
Schlagartig wusste ich, was gerade passierte.
Meine Hitze begann! Und Katsuki lag direkt neben mir.
Ich schluckte und kroch von ihm weg, obwohl mein Körper etwas vollkommen anderes von mir verlangte. Er verlangte geradezu nach der Nähe des Alphas, nach seinen Berührungen, nach seinen Küssen, nach mehr!
Ich schaffte es nicht mehr, mein Wimmern zu unterdrücken.
Meine Hose war bereits bedenklich eng geworden und feucht vom Schleim, den mein Körper produzierte.
„Izuku? Was hast du?", fragte Katsuki verschlafen, rieb sich die Augen und richtete sich dann auf.
Ich konnte seinen Blick auf mir spüren und stöhnte. Mein Gesicht glühte. Vermutlich machte ich gerade einer überreifen Tomate Konkurrenz.
Auch Eijirô und Denki wurden wach und kamen verschlafen angelaufen.
Katsuki stieß ein Grollen aus. Ich blickte zu ihm hinüber. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Er atmete heftig und stoßweise. Und auch seine Hose war eng geworden. „Omega...", grollte er und kam langsam auf mich zu gekrabbelt.
In Trance blieb ich sitzen. Mein Körper weigerte sich, sich zu bewegen, sodass der Abstand zwischen uns immer kleiner wurde.
„Hah~...", seufzte ich, als ich eine Pheromonwelle von Katsuki auffing. Er roch so gut. Und er war das, was mein Körper gerade wollte. „Alpha...", gurrte ich verzückt bevor ich mir darüber bewusst wurde. Entsetzt schluckte ich und versuchte mein Verlangen zu unterdrücken. Mit den letzten Resten klaren Verstands, die ich zusammenkratzen konnte, sah ich ihm direkt in die Augen. „Bitte... nicht...", brachte ich hervor und schluckte erneut. Diesmal trocken und schmerzhaft.

Mit einem Ruck wurde Katsuki plötzlich am Arm gepackt, auf die Beine gerissen und aus der Scheune gezerrt. Zu perplex um sich zu wehren, ließ er es zu. Erst als er draußen war, löste sich seine Starre. Er fauchte und grollte und versuchte sich gegen Eijirô zu wehren.
Denki beugte sich zu mir. „Keine Angst, wir sorgen dafür, dass Katsuki dir nichts tut...", meinte er und legte eine Decke über mich.
Ich ließ mich zurück sinken und versuchte dem Drang, mich selbst zu berühren, zu widerstehen.
„Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Denki besorgt.
Ich nickte. „Kräutermischung... in meiner... hah~... Tasche... als Tee...", brachte ich hervor.
Von draußen konnte man das wütende Rufen von Katsuki hören. Er war wohl von meinen Pheromonen vollkommen eingelullt worden und in einen brunftartigen Zustand gefallen. Als Alpha wollte er nun natürlich zu dem Omega, der ihm das angetan hatte, um sich mit ihm zu paaren. Dummerweise war ich dieser Omega. Und dazu war ich definitiv noch nicht bereit, auch wenn mein Körper etwas anderes sagte.
„Okay, halte durch. Ich mache dir deinen Tee und du... tu einfach, was du sonst auch tust...", meinte Denki etwas verlegen.
Ich nickte, wartete bis Denki sich ein bisschen von mir entfernt hatte und ließ dann meine Hände über meinen Körper gleiten. Ich konnte das Bedürfnis, mich selbst zu berühren, nicht länger unterdrücken. Entgegen meiner Gewohnheit ließ ich allerdings meine Kleidung an, was das ganze etwas schwieriger machte.
Ich stöhnte und kam so schnell wie noch nie in meiner eigenen Hand.
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wollte ich wirklich drei Tage diese Scham ertragen? Oder sollte ich Katsuki anbetteln mich zu nehmen?
Ich fühlte mich schmutzig, als ich das zweite Mal in meiner Hand kam, diesmal mit Katsukis Namen auf den Lippen.

Als Denki mit meinem Tee zurück kam, weinte ich bitterlich.
Langsam trank ich die Mixtur und fühlte mich Augenblicke später schon etwas besser.
Er war beim Bauernhof gewesen, der zu der Scheune gehörte, und hatte dort ein Laken mitgebracht. Vorsichtig half er mir aus meiner Kleidung und wickelte mich in das Laken, sodass weder meine Kleidung noch unsere Decken noch schmutziger wurden als sie schon waren.
Die Bäuerin war selbst eine Omega und hatte großes Verständnis für meine Situation. Deshalb hatte sie auch ohne zu zögern das Laken bereitgestellt und uns zugesagt, dass wir die nächsten drei Tage in der Scheune bleiben konnten, bis es mir besser ging.
„Kiri hat Katsuki unter Kontrolle. Solange du nicht möchtest, wird er nicht in deine Nähe kommen. Wir lassen nicht zu, dass er dir etwas antut...", versprach mir Denki.
Ich nickte und ließ mich von ihm in den Arm nehmen, lehnte mich an seine Schulter.

„Warum hast du denn nicht gesagt, dass du ein Omega bist?", wollte er nach einigen Minuten wissen.
Ich seufzte. Der Tee wirkte besser als bisher, sodass ich mich halbwegs normal unterhalten konnte. „Was glaubst du, wäre los, wenn alle Welt wüsste, dass ich ein Omega bin? Männliche Omega werden gern entführt und verkauft und misshandelt...", erzählte ich und begann zu zittern.
Denki drückte mich an sich. Seine Nähe tat gut und beruhigte mich.
Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal wach wurde, schien die Sonne durch den Spalt, den das Scheunentor offen stand und ich war alleine.
Wieder übermannte mich das Verlangen und ich befriedigte mich selbst.

.~*~.

Die Tage, die meine Hitze andauerte, zogen sich wie Gummi. Der Tee half, aber trotzdem befriedigte ich mich oft selbst. Ich zählte nie mit, aber wenn ich eine Zahl nennen müsste, dann waren es bestimmt 20 Mal am Tag, die ich stöhnend und wimmernd in meiner Hand kam.
Katsuki ließ sich in diesen drei Tagen nicht in der Scheune blicken. Auch Eijirô bekam ich nicht zu Gesicht. Nur Denki war da und kümmerte sich um mich. Er brachte mir etwas zu essen und meinen Tee, half mir, mich zwischendurch zu waschen oder wenn ich zur Toilette musste.
Es schien ihm nichts auszumachen, mir bei diesen Dingen zu helfen. Vielleicht kam das auch von seiner Arbeit im Palast, wo er Katsuki ständig hinterher räumen musste.

Als ich am vierten Tag aufwachte, war die Hitze abgeklungen.
Ich schälte mich aus dem Laken und hoffte, irgendwo baden zu können.
Tatsächlich erschien die Bäuerin an diesem Morgen und brachte mich zum Bauernhaus, wo ich mich waschen konnte. Ich entschuldigte mich überschwänglich bei ihr für die Unannehmlichkeiten, die ich verursacht hatte und bedankte mich im gleichen Atemzug dafür, dass wir die drei Tage in der Scheune bleiben durften.
Sie lächelte mich mütterlich an und winkte ab. „Wir Omega müssen doch zusammen halten", grinste sie.
Ich ging zurück zur Scheune, wo bereits meine drei Gefährten auf mich warteten.

Tbc...

Nicht gesucht und doch gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt