Drachenatem, Mondhügel, Pinia Königreich
Izukus PoV:
Ich hatte mir geschworen, mich von ihm so gut es ging fern zu halten. Und was tat ich? Ich hatte ihm doch tatsächlich beim Waschen geholfen! Einem Alpha! Und ich hatte es auch noch genossen! Genauso wie er... Ob Katsuki bemerkt hatte, dass ich doch kein Beta war?
Eijirô hatte mit seinem Auftauchen die Situation zwar etwas entschärft, doch es hielt mich nicht davon ab einfach aus dem Raum zu flüchten. Und dann auch noch sein Kommentar!
Am Liebsten wollte ich mich im nächsten Loch verkriechen und nie wieder hervor kommen. Das war so peinlich gewesen!Ich stürmte in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Kleine Tränen der Verzweiflung durchnässten mein Kissen. Ich konnte sie nicht mehr zurück halten. Wenn ich aufflog und herauskam, dass ich ein Omega war, dann würde es vorbei sein mit dem ruhigen Leben, das meine Mutter und ich uns hier aufgebaut hatten.
Ich würde nicht mehr schlafen können aus Angst, dass ich entführt werden könnte. Ich würde nicht mehr auf die Straße können, den Markt genießen und mich mit meinen wenigen Freunden treffen.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Warum war ich so schwach? Warum hatte ich nicht einfach freundlich abgelehnt, wie ich auch immer das Werben von Karuko ablehnte. Warum konnte ich bei Katsuki einfach nicht 'nein' sagen? War es, weil er ein Alpha war?
Ich schluchzte leise.
Nein, er hatte keinen Befehl benutzt, dem ich folgen musste. Er hatte keine Pheromone freigesetzt, die mein Denken benebelten. Er hatte seine Überlegenheit mir gegenüber nicht ausgenutzt!
Doch was war es dann gewesen, das mich dazu gebracht hatte, meine Deckung zu vernachlässigen?Langsam beruhigte ich mich wieder und stand vom Bett auf. Die ganze Zeit nur zu weinen würde es auch nicht besser machen. Ab jetzt musste ich einfach darauf achten, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen und mich nicht zu verraten.
Mit wenigen Handgriffen wusch ich mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und ging wieder hinunter zu meiner Mutter in die Küche. Sie bedachte mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte. Ob sie wohl etwas mitbekommen hatte von dem, was sich in der Waschküche abgespielt hatte?
„Ich habe euch ein bisschen was eingepackt. Damit könnt ihr dem alten Sorahiko sicherlich einige Geschichten entlocken", lächelte sie mich an und deutete auf einen Korb, den sie auf den Tisch gestellt hatte.
Ich lächelte sie dankbar an. „Danke, Mama. Du bist die Beste! Ich versuche wieder da zu sein, bevor die ganzen Gäste auftauchen", versprach ich ihr und nahm den Korb.Im Schankraum fand ich Eijirô. Er war alleine und sah etwas betrübt aus.
„Izuku!", rief er aus, als er mich erkannte. „Es tut mir Leid. Ich wollte nicht so unverschämt sein."
Ich lächelte ihn an und winkte ab. „Ist schon okay. Die Situation hätte wohl jeder falsch verstanden..." Ich stellte den Korb zu ihm auf den Tisch und sah mich suchend um. „Ist Katsuki in eurem Zimmer?"
Eijirô schüttelte den Kopf und erhob sich. „Nein, er wollte nach Cookie und Shadow schauen."
Ich blinzelte. „Cookie und Shadow?"
Der Rothaarige grinste. „Unsere Pferde. Wir haben sie außerhalb der Stadt in einem Stall untergebracht." Neugierig hob er das karierte Tuch, mit dem meine Mutter die Sachen im Korb abgedeckt hatte und spähte hinein. „Sind das die Leckereien für diesen... wie hieß er noch gleich?"
„Sorahiko Torino. Ja, damit können wir ihn sicher dazu bringen uns etwas zu erzählen", lachte ich.
Eijirô nahm den Korb. „Sehr gut! Lass uns Katsuki holen und dann nichts wie los!"
Ich nickte und gemeinsam verließen wir die Taverne.Auf dem Weg zu den Ställen waren wir schweigsam, bis ich es nicht mehr aushielt.
„Hat... Katsuki irgendetwas... gesagt?", fragte ich unsicher. Meinen Blick hielt ich gesenkt. Ich traute mich nicht Eijirô anzuschauen.
„Gesagt? Nein. Nur, dass du ihm geholfen hast beim Waschen...", antwortete meine Begleitung. „Und es tut mir wirklich Leid, was ich gesagt habe. Ich bin manchmal ein Trottel ohne Gefühl in den Pfoten, wenn es um so was geht... Wie ich so überhaupt einen Freund gefunden habe, frage ich mich heute noch...", meinte er.
Nun sah ich ihn doch an. Er grinste etwas schief und sogar ein bisschen betreten.
Unwillkürlich musste ich lächeln. „Ich mag es, wenn jemand direkt ist und sagt, was er denkt. Das weiß dein Freund sicher auch an dir zu schätzen", munterte ich ihn auf.
Er begann zu strahlen. „Das sagt Denki auch immer. Ich würde nicht um den heißen Brei herumreden sondern direkt zum Punkt kommen."
Ich kicherte. „Ich beneide dich. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch so einen lieben Freund, der mich so akzeptiert wie ich bin...", seufzte ich leise und wohl etwas verträumt.
„Du findest sicherlich bald jemanden, dem du bedingungslos vertrauen kannst und der dich auf Händen trägt."
Erfreut lächelte ich Eijirô an. „Hoffentlich hast du Recht..."
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Nicht gesucht und doch gefunden
FanficFantasy-Omegaverse-AU! .~*~. Um einer Zwangsehe zu entgehen, flieht Prinz Katsuki aus dem Drachenknochenpalast und tarnt seine Reise als Suche nach den Drachen. Dabei findet er mehr, als er überhaupt zu träumen gewagt hat. .~*~. Es gibt keine Macken...