War of Feelings | Jikook

Kapitel 4: Crystal Snow

Jimin PoV:

Es ist jetzt schon etwa eine Woche her, dass Jungkook und ich von unseren Freunden weg sind. Wir wohnen am anderen Ende von Seoul. Eine ganz andere Gegend. Komplett andere Leute. Viele gefährliche Gassen. Eine kleine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.

Wir wohnten im 4 Stock und unsere Wohnung war wirklich klein. Wir hatten ein kleines Bad, ein Schlafzimmer, welches zeitgleich das Wohnzimmer war und dann noch eine kleine Küche. Mehr nicht. Ich meine, ja, es reicht und wir hatten alles, was wir brauchten, aber wir waren halt anderes gewohnt. Unser ganzes Leben lang hatten wir in Häusern oder großen Wohnungen gewohnt. Nicht zu vergessen lebten wir in einer komplett anderen Umgebung.

Hier, wo wir jetzt wohnten, war es trostlos.

Viele Arbeitslose tümmelten sich an den Rändern der Straßen, viele komische und zwielichtige Leute liefen hier herum. Du wusstest nicht, wem du vertrauen kannst und wem nicht.

Jungkook hatte mittlerweile seine Haare schwarz gefärbt. Er meinte, dass er so viel unauffälliger wäre. Da hatte ich ihm sogar recht geben müssen. Ich hingegen hatte mir meine Haare blond gefärbt. Ist in dieser Situation besser als bunte Haare.

Unsere Jobs mussten wir derzeit aus irgendeinem Grund nicht machen. Vielleicht hatte uns jemand dort krank gemeldet oder uns einfach Urlaub gegeben. Wer weiß.

Gerade saß ich am Fenster und sah nach draußen auf die Straße.

Kleine und feine Schneeflocken fielen vom Himmel zu Boden. Man sah die typische Hektik der Weihnachtsferien schon. Überall liefen Leute herum. Jeder in eine andere Richtung und stumm darauf bedacht irgendwie nach Hause zu kommen, damit man die Familie sieht.

Irgendwann wurde meine Schulter angetippt und warme Arme legten sich von hinten um meinen Körper. Danach spürte ich einen warmen und ruhigen Atem an meinem Hals. Ich musste augenblicklich lächeln. Jungkook war so ein wundervoller Freund.

Wenn man unser Umfeld und die ganzen Umstände mal beiseite nimmt oder ausblendet, dann ist dieser Moment wirklich romantisch, aber alles wurde zerstört als mir Jungkook plötzlich einen Brief vor die Nase hielt. Mit Handschrift waren unsere Namen darauf gekritzelt und als er den Brief herumdrehte, konnte man sehen von wem der Brief war.

Seine Eltern. Sie hatten uns gefunden. Scheiße.