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Eilig hastete ich durch die Straßen Corousants. Ich wusste es, ich spürte es in der Macht. Ich spürte eine von Dunkelheit umgebene Person in meinem Umfeld, die mir auf direktem Weg folgte, egal wo ich abbog. Auch ließ sich dieser jemand nicht abwimmeln.

Ich war Verfolgungen bereits gewohnt. Trotz meiner relativ guten Tarnung viel ich auf. Skywalkers Padawan gewesen zu sein, der noch dazu fälschlicherweise wegen mehrfachen Mordes angeklagt war und danach den Jedi Orden verlassen hatte, brannte mein Gesicht in den Kopf eines jeden Wesens. Zumindest kannten mich die, die die Jedi im Holonet verfolgten. Aber davon gab es genug.

Doch diese Person war anders. Es war, als würde sich diese Finsternis in meinen Rücken fressen, so nah wie mein Verfolger mir mittlerweile war. Aber was konnte ich noch tun? Ich wollte nicht schon wieder in einen Straßenkampf geraten, mein rechtes Handgelenk war noch immer geprellt von der letzten Prügelei.

Niemals hätte ich gedacht, dass das Leben auf dem Planeten auf dem ich aufgewachsen war und ich dachte auswendig zu kennen doch so anders war in den unteren Ebenen. Nach drei Jahren lebte ich mich so langsam hier ein, dennoch war es größten teils eine Herausforderung.

Ich wollte einfach nur in Ruhe mein Leben leben und mit meiner Vergangheit als werdender Jedi Ritter abschließen. Doch wie konnte man das, wenn man ständig auf Mittel wie die Macht oder Kampfkünste die einem als Kind eingeprägt wurden zurückgreifen musste? Außerdem sah man nahezu jeden Tag auf ein paar der großen Werbetafeln die Gesichter von Meister Kenobi, Skywalker und Yoda.

Es war praktisch unmöglich nicht über die Geschehnisse nachzudenken. Geschehnisse, die meine gesamte Sichtweise auf den Jedi Orden radikal änderte. Natürlich wusste ich, dass Barriss' Versuch den Orden wieder zurück an seinen Ausgangspunkt zu bringen schier daneben war. Aber sie hatte Recht. Der Orden war nicht mehr was er vor Jahrhunderten mal gewesen ist.

Natürlich kann Veränderung etwas Gutes sein. Mein Leben fühlte sich trotz des ständigen Kampfes um Credits und Lebensmittel freier an, aber in manchen Hinsichten sollte etwas einfach so bleiben wie es ist.

Total in Gedanken versunken lief ich in eine Sackgasse. Gerade dann als ich mich umdrehen wollte um zu gehen, wurde ich grob gegen die Wand vor mir gedrückt und festgehalten. Ich versuchte mich zu wehren und meinen Gegner von mir loszubekommen, jedoch stellte ich es mir leichter vor als ich vermutet hätte.

„Na na na, wohin des Weges meine Kleine?", sprach eine Stimme, die ich wünschte nie wieder hören zu müssen. „Ventress.", spuckte ich ihren Namen spöttisch aus. „Hast du mich vermisst? Oder vermisst das kleine Schoßhündchen ihren Halter so doll, dass sie mich schon vergessen hat?", raunte sie mir in mein Ohr, worauf ich mich noch mehr anspannte. Falls das überhaupt noch möglich war.

„Was will die glatzköpfige Harpie wieder von mir?", stellte ich ihr einfach eine Gegenfrage. Wofür genau spürt sie mich auf und hält mich fest? Sie weiß genau, dass ich keine Lichtschwerter mehr hatte und ich ihr chancenlos unterlegen war.

„Naja, ich dachte ich komme dich mal besuchen. Deine trostlose Seele irrt hier schon eine ganze Weile umher. Man spürt deine Trauer, Ahsoka. Deine Wut, deinen Hass. Du hast die besten Bedingungen um an meiner Seite zu kämpfen, weißt du?", grinste sie gehässig und ließ mich los. „Nur über meine Leiche. Ich werde mich den Sith niemals anschließen Ventress. Egal wie enttäuscht oder wütend ich bin. Das wird niemals passieren.", stellte ich klar und zeigte provokant mit dem Zeigefinger auf sie.

Sie packte mich an meinem verletzten Handgelenk und drückte stark zu, worauf sie auch noch anfing mich mit der Macht zu würgen. Sie erntete ein leises Wimmern meinerseits. „Hör zu du kleine Göre, mein Vorschlag war das bestimmt nicht. Aber mein Meister empfing die Nachrichten deines Austritts äußerst fröhlich und würde dich, warum auch immer, gerne bei sich haben.", starrte sie mich nun völlig hasserfüllt an.

Ihre Stimmungsschwankungen verwirrten mich bis heute noch. „Hier ist ein Stick mit den wichtigsten Daten Dookus drauf. Er erwartet dich in zehn Rotationen um 2100 an den eingetragenen Koordinaten. Solltest du nicht kommen oder deinen Jedi Freunden davon erzählen, wird mein Meister dein Herrchen samt seiner Legion auslöschen. Haben wir uns verstanden?", fragte sie ironisch, lachte und ging anschließend ohne ein weiteres Wort.

Schwer atmend und schon fast keuchend sackte ich zusammen und hielt mich kaum noch bei Bewusstsein.

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt