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Völlig fertig kehrten wir von unserer Mission auf Ryloth zurück. Der Auftrag die Seperatisten in die Flucht zu schlagen war erfolgreich und schnell ausgeführt worden. Und doch fühlte es sich so falsch an. Untereinander wurde kaum ein Wort gewechselt. Alle wirkten angespannt und nicht ganz bei sich, darunter auch ich selbst. Doch während ich mir nur eine kleine Brandwunde durch einen Laserbolzen zugezogen hatte, hatte Anakin es geschafft fast draufzugehen. Die Soldaten - unter anderem auch Rex - konnten sich etwas besser auf ihre Aufgaben fokussieren und waren mit etwas beschmutzter Rüstung davon gekommen. Durch drei Bacta-Stims, die Kix aus seinem Medi-Kit gezogen hatte, konnte mein Meister allerdings schnell wieder auf den Beinen stehen.

Genau wie während der Mission, herrschte nun absolutes Schweigen im Hangar. Ich wollte nichts lieber als mit Anakin zu spaßen und anschließend zu Rexter in's Quartier zu schleichen. Doch so sehr sich mein Körper und meine Seele im Moment danach sehnten, konnte ich nichts an der aktuellen Situation ändern. Als ob ich ihn heran beschworen hatte, kam Fives auf mich zu. „Feiern wir heute unseren Erfolg in der 79sten? Es könnte dich etwas ablenken.", murmelte er unauffällig. „Nein danke, ich gehe gleich schlafen.", schmunzelte ich allein bei dem Gedanken an mein Bett. „Wie du meinst. Funk mich an wenn was ist.", meinte er und nahm mich vorsichtig in den Arm, bevor er sich von mir wegdrehte.

Nun alleine lehnte ich mich müde an ein paar Kisten, wobei mir ungewollt ständig die Augen zufielen. „Alles in Ordnung?", fragte Rex, als er sich zu mir stellte. Erschrocken fuhr ich zusammen, da ich seine Präsenz gar nicht wahrgenommen hatte. Ich schien wohl wirklich ordentlich an Schlaf nachholen zu müssen. „Was...? Oh, ja klar. Ja, alles bestens.", murmelte ich und rieb mir verschlafen über die Augen. „Was ist damit? Tut es sehr weh?", fragte er besorgt und strich mit seiner Hand über den provisorischen Verband an meiner Schulter. Vor Schmerz zog ich scharf die Luft ein. Bis morgen würde der Durchschuss wieder verheilt sein und nur eine Narbe hinterlassen. In dem Moment tat es allerdings noch sehr weh.

„Tut mir Leid, ich wollte dich nicht verletzen.", entschuldigte er sich sofort. „Ist schon gut, Captain. Ich werd's wohl überleben.", grinste ich schief und richtete mich wieder auf. „Tu mir bitte den Gefallen und geh schlafen. Ich mag dich zwar gut kennen, aber ich bin mir sicher, dass auch ein blinder Oggobogdo deine Müdigkeit sehen würde." Nickend hob ich meine Wasserflasche vom Boden auf und wandte mich zum Gehen.

„Ahsoka!", rief Rex, als ich gerade durch die Türen gehen wollte.

„Ja?"

„Gute Nacht."

Lächelnd drehte ich ihm wieder den Rücken zu: „Gute Nacht, Rexter."

Auf dem Weg zu meinem Quartier wurde ich unerwartet wieder aufgehalten. „Hallo Commander. Kann ich Euch um ein Gespräch bitten?", fragte Cody äußerst formell. „Aber natürlich. Nur bitte, dutz mich doch." „Ich werde mein Bestes geben.", meinte er nervös und strich sich mit der Hand über die Haare. „Also worum geht's?" „Rex.", antwortete er knapp. „Ich weiß ich sollte mich da nicht einmischen, aber mein Bruder redet die ganze Zeit von dir und es nervt um ehrlich zu sein langsam. Nicht dass du ein schlechter Commander bist, um eines Rancors Willen. Ich habe nur das Gefühl, dass er langsam durchdreht. Er braucht deine Nähe. Bitte klär das mit ihm."

Seufzend streckte ich mich einmal, in der Hoffnung, es würde mich etwas wachrütteln. „Rex wollte die Pause, Cody. Ich möchte nicht, dass er sich von mir unter Druck gesetzt fühlt.", erklärte ich ihm und er schien zu verstehen. „Das weiß ich, aber das liegt einfach an seiner Sturheit.", versuchte er es schön zu reden. „Hör zu. Ich find es wirklich lieb wie sehr du dich um uns und unser Wohlergehen mühst, aber Rex ist was das angeht nicht sturköpfig. Es gab einfach einige... Komplikationen. Ich werde dennoch die Tage mal mit ihm reden. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich muss echt dringend schlafen."

Absolut übermüdet ließ ich mich in mein Bett fallen. Cody hatte ich schnell abgewimmelt und war einfach Richtung des Tempels gelaufen. Trotz des eigentlich gewohnten Schlafplatzes fühlte ich mich unwohl. Und genau dann wurde mir klar, wie schrecklich die Nacht für mich werden würde. Ständige Visionen plagten meine Träume. Sie waren brutal, fast schon horrorhaft.

Als ich durch die Gänge des Tempels lief, sah ich nichts außer der ermordeten Jedi und Padawane. Sie alle hatten tötliche Wunden eines Lichtschwertes im Oberkörper. Langsam stieg ich über ihre Körper hinweg. Tränen rannten unkontrolliert über meine Wangen und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Dauernd blickte ich in ihre leblosen Gesichter. Stellte fest, dass ich sie teilweise kannte. Plo Koon, Aayla Secura, Mace Windu, Shaak Ti. Dann sah ich Jünglinge auf dem Boden liegen. Etwas abgelegener hatten sie sich versucht zu verstecken. Ein Junge mit blonden Haaren fiel zuerst in mein Sichtfeld. „Hilfe...", keuchte eines der Kinder. Suchend schaute ich mich um, bis ich ein kleines Mädchen erblickte. Sie zitterte am ganzen Leibe und hielt sich eine Schnittwunde am Brustkorb. Ich wollte sie fragen was ihnen wiederfahren war. Was überhaupt geschehen war. Doch kein einziges Wort verließ meinen Mund. Dann stützte sie sich schwach nach oben und flüsterte:

„Anakin Skywalker."

Mit rasendem Herzen schreckte ich hoch. Ich war am Zittern, meine Atmung ging schnell und ich war völlig disorientiert. Was hatte das zu bedeuten? Warum fiel Anakins Name? Noch völlig benebelt griff ich nach einer Wasserflasche neben meinem Bett. Mein Hals war trocken und fühlte sich an wie die heiße Wüste Jakkus persönlich. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, setzte ich mich vor mein kleines Fenster und beobachtete die fernen Lichter Coruscants.

Es lenkte mich zunächst ab, verleitete mich dann aber nur Sekunden später dazu, wieder über die Vision nachzudenken. Anakin schien in großer Gefahr zu sein und ich überlegte, wer eine so immense Bedrohung darstellen könnte, dass die Macht es mir mitteilen musste. Ich fühlte mich von meinen Gedanken erdrückt. Normalerweise wäre Rex neben mir schon wach geworden und hätte gefragt was los sein würde. Doch dem war nicht so.
Ich war allein.

[AN]
We're going through tough times, i know!
Aber lasst mich bitte am leben, ihr werdet es nicht bereuen🙈

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt