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Vorsichtig schaute ich auf und blickte in Fives' grinsendes Gesicht. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte zwar keine Bedrohung von ihm ausgehend spüren können, doch man musste keine Gefahr sein um mich ausversehen auffliegen zu lassen.

„Wie ich sehe hast du dich entschieden mitzukommen?", zeigte er beinahe vor Freude platzend auf meine Tasche. Lachend nickte ich und sagte: „Na los, lass uns zu deinen Brüdern fahren." Strahlend packte er mich bei der Hand und zog mich aus der Gasse auf einen Speeder zu.

„Endlich kann ich dem Commander sagen wofür ich seinen Speeder brauche, er wird schon langsam skeptisch. Immerhin ziehen wir normalerweise zusammen los und nicht jeder für sich.", erzählte er, als wir nurnoch wenige Klicks von den Baracken entfernt waren. „Ich schlage vor, dass du zuerst zu Rex gehst und dich mit ihm in Ruhe unterhältst. Ich sage den anderen solange nichts. Wenn du bereit bist kommst du einfach in den Gemeinschaftsraum. Alles klar?" Ich bejahte seine Frage nur kurz.

„Okay, folgender Plan. Rex' Quartier ist Raum 127. Du gehst mit schnellen Schritten hin, während ich alle im Gemeinschaftsraum halte.", schlug Fives vor und ich stimmte ihm zu.
So langsam wurde mir mulmig. Ich wusste, dass er mich nicht vor seine Tür setzen würde, doch das alles war so ungewohnt. Ich stand hier, wenige Klicks vom Jedi Tempel entfernt, direkt vor den Klonbaracken.

Lange Zeit zu überlegen hatte ich jedoch nicht, da flüsterte Fives schon ein leises „Los" und wir verschwanden in dem riesigen Gebäude. „Okay, wie besprochen. Du kommst wenn du bereit bist. Im Moment sollte niemand auf dem Gang sein außer Rex, er kommt nie in den Gemeinschaftsraum." Wir nickten einander zu, bevor ich mich auch schon Richtung Zimmer 127 machte. Ich war zwar lange nicht hier gewesen, doch hatte ich die Gänge noch genaustens in Erinnerung.

An seinem Quartier angekommen, klopfte ich einfach ohne groß nachzudenken. Das würde mich bloß verunsichern. Ein genervtes „Herein" wurde mir entgegen gerufen, worauf sich die Tür mit einem Zischen öffnete.

Dort stand er, mit dem Rücken zu mir und trug nur seine Trainingsklamotten. Er hielt seinen Helm in der Hand und schien ihn etwas sauber machen zu wollen. „Was willst du wieder Fives? Ich hab dir doch gesagt ich werde mir deinen beschissenen Stick weder ansehen, noch ihn an den General geben.", schnaubte er genervt und drehte sich zu mir um.

Er setzte gerade zum Reden an, da trafen sich unsere Blicke. Geschockt weiteten sich seine Augen und er ließ seinen Helm fallen.
„Ahsoka?", murmelte er leise und es sammelten sich immer mehr Tränen in meinen Augen, bis ich es nicht mehr aushielt und mich schluchzend in seine Arme warf. Erst ein wenig überrannt, umarmte er mich dann fest und lehnte seinen Kopf vorsichtig an meine Montrals.

Ich spürte alle möglichen Gefühle gleichzeitig. Freude, Trauer, Erleichterung, Scham.
Einfach alles was sich die letzten Jahre angestaut hatte ließ ich raus. Er war mein bester Freund gewesen, ich hatte ihm praktisch mein Leben jeden Tag auf's Neue anvertraut und er mir das Seine.

Doch nicht nur ich war nicht Herr meiner Gefühle, auch Rex schien sich über die Situation noch nicht im Klaren. „Wo bist du gewesen?", brach er dann die Stille. „Ich war immer hier in der Nähe.", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. Ich befürchtete, dass wenn ich jetzt lauter redete, meine Stimme komplett abbrechen würde.

Langsam lösten wir uns aus der innigen Umarmung und wischten uns selbst über unsere Gesichter. Auch wenn er es niemals zugeben würde, liefen ihm die Tränen. Ich hatte ihn schrecklich vermisst und auch ich hatte ihm gefehlt, das konnte ich spüren.

Mit Bedacht nicht zu aufdringlich zu wirken, nahm ich seine Hände behutsam in meine und schaute ihn traurig an. Wie sehr ich wünschte ich wäre unter anderen Umständen zurückgekehrt. Er schien meinen Blick zu bemerken und fragte: „Was ist los Kleine? Warum bist du hier? Und wie bist du überhaupt hier rein gekommen?" „Fives hat mich reingeschmuggelt. Den Rest erkläre ich später, wenn wir uns in der Besprechung befinden. Ich wollte erstmal in Ruhe mit dir Reden, bevor die anderen von meinem Aufenthalt hier mitbekommen.", lächelte ich.

Er erwiderte es leicht, wendete seinen Blick dann aber ab. Ich konnte deutlich leichte Röte in seinem Gesicht erkennen. Ich hatte ihn dann wohl doch zu verträumt angestarrt. Bevor der Moment jedoch peinlich werden konnte, piepte sein Comlink. Das was ich hörte, schnürte mir die gesamte Luft aus der Lunge.

„Rex, ich bin gerade zurückgekommen. Muss noch kurz hier bleiben solange das Schiff gewartet wird, mache mich danach aber auf dem Weg zu deinem Quartier."

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt