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Als ich mich dann wieder aufgerappelt hatte, bewahrheitete sich meine Befürchtung. Fives lag neben mir und bewegte sich nicht. Keinen Millimeter. Und dann realisierte ich, dass auch sein Brustkorb still stand. Er atmete nicht mehr. Seine Augen waren offen, starrten nur so in's Leere. Völlig verstört sprang ich auf und unterdrückte einen Schluchzer. Mein Bruder, er war fort.

Wutentbrannt ließ ich diese Emotion alle meine Sinne benebeln. Ich hatte nur ein Ziel: Sidious. Er würde dafür bezahlen. Mit neu gewonnener Kraft stürzte ich mich auf ihn und schien den Sith damit zu überraschen. „In dir schlummert eine unheimliche Menge an Hass, mein Kind. Ich dachte du wärst eine Jedi.", versuchte er mich zu irritieren, während er mit größter Mühe versuchte meine Attacken zu parieren. Kurz hielt ich inne, was ihm die Chance gab mir einen Schnitt über den rechten Oberschenkel zu verpassen. Schmerzerfüllt schrie ich auf.

„Diese Tricks funktionieren nicht mehr, du Monster.", zischte ich. Ich wich mehreren seiner Schläge aus und im Überraschungsmoment attackierte Obi-Wan ihn von hinten. Erschrocken riss er die Augen auf, als er merkte dass ihm nun eine seiner Hände fehlte und er somit nurnoch mit einem Lichtschwert kämpfte. Der Kampf gegen drei von uns würde ihm also um einiges schwerer fallen, wozu noch die Soldaten versuchten auf ihn zu schießen.

Sofort überspielte er dies jedoch und stieß uns beide wieder mit einem enormen Machtstoß von sich. Kenobi stützte sich gekrümt an einem der herumstehenden Stühle ab und schien nicht mehr Kämpfen zu können. Als nächstes attackierte Anakin den Sith-Lord. Auch ich stürmte wieder auf ihn zu. Wir durften auf keinen Fall verlieren. Mein Meister und ich schafften es gemeinsam ihn endlich zu überwältigen und ihm auch sein zweites Lichtschwert aus der Hand zu schlagen. Durch einen gezielten Schlag gegen eines seiner Beine, sackte er zu Boden.

Noch bevor ich dann zum finalen Schlag ausholen konnte, zierten ihn mehrere Schusswunden im Brustkorb. „Das war für meinen Bruder, du Banthafraß.", sprach Rex und ließ seine Blaster fallen. Vollkommen überfordert fasste ich mir an den Kopf. Der dichte Nebel war verflogen und die Schmerzen traten in voller Wucht ein. Doch nicht nur mein Kopf schmerzte. Auch mein Herz blutete, als ich mich in Richtung unseres gefallenen Bruders drehte. Er hatte sich geopfert, um mich zu retten. „Wir werden uns wiedersehen.", hustete Sidious, bevor auch seine Atmung zum Halt kam. „Ganz bestimmt nicht.", antwortete Obi-Wan darauf und richtete seine Haare mit einer Hand, während die andere seinen Brustkorb hielt.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wir alle standen dort, in Stille. Der Kanzler und Fives waren tot. Freude überströmte mich. Wir waren den dunkelsten Sith Lord losgeworden. Doch gleichzeitig war Fives der Grund, weshalb diese Freude sich wieder in Luft auflöste. Es war erstaunlich, wie sehr es wehtat. Ich musste zu jeder Zeit mit einem Tot enger Freunde rechnen. Wir lebten zu Kriegszeiten an vordersten Fronten. Doch gleichzeitig war ich niemals darauf vorbereitet gewesen, diesem Idioten lebwohl sagen zu müssen. Er hatte das nicht verdient.

Und so standen wir nur wenige Stunden später vor dem Grab meines besten Freundes. Ich trug einen Mantel, hatte mir die Kapuze tief über das Gesicht gezogen. Ich wollte weinen, schreien. Doch nichts kam heraus. Es fühlte sich leer an. Kurz zuckte ich, als Rex mich in den Arm nahm. Und das war der Punkt, an dem ich zusammenbrach. Tränen liefen ohne ein Anzeichen auf baldiges Stoppen über meine Wangen und ein Schluchzen konnte ich mir nicht verdrücken. Erst vor wenigen Rotationen hatte er mir erzählt, wie sehr er sich eine Familie wünschte. Wie gerne er sich auf einem ruhigen, abgelegenen Planeten mit seiner Traumfrau niederlassen wollte. All diese Träume hatte er nie ausleben dürfen.

„Ahsoka, wir müssen gehen. Es gibt noch einiges zu besprechen.", sprach Anakin und ich löste mich aus der Umarmung. „Er hätte nicht gewollt, dass du so um ihn trauerst. Er hat nun endlich Frieden gefunden. Alles wird gut.", flüsterte Rexter und strich mit seinen Daumen meine Tränen weg. Das brachte zwar nicht viel, da sie weiterfloßen, dennoch brachte es mir ein Gefühl von Geborgenheit und Licht. Aber auch mein Freund war nicht ganz unbetroffen. Ihm kamen ebenfalls die Tränen, jedoch hielt er sie tapfer zurück. Kurz räusperte sich Meister Kenobi, was mich ein wenig in Verlegenheit brachte. Ich dachte er wäre schon gegangen. „Keine Sorge, Ahsoka. Das bleibt erstmal unter uns.", versicherte er mir und lächelte mich voller Mitgefühl an.

Im Senatssaal angelangt, warteten viele Lebewesen auf Antworten. Der Kanzler war fort, ohne richtige Begründung. Zurecht fragten sich viele, was es für den Krieg und die gesamte Republik bedeuten würde. Padmé und viele andere Senatoren erklärten die Umstände in denen sich die Republik befand. Eine laute Diskussion zwischen allen Anwesenden entbrannte, doch Bail Organa konnte die ganze Situation etwas beruhigen. Es wurde entschieden, dass ein neuer Kanzler gewählt werden sollte. Bald würde es einen neuen geben, doch die Demokratie kam dabei nicht zum Fall. Padmé versprach einen Friedensvertrag zwischen der Republik und den Seperatisten auszuhandeln, um zu vermeiden, dass der Krieg sich noch weiter in die Länge zog.

Mehrere Rotationen später erreichten uns weitere gute Neuigkeiten. Glücklicherweise wurden wir nicht von dem Kriegsgericht angeklagt. Sie hatten entschieden, dass es genug belastende Beweise gegen Palpatine gab und uns mit unserem Handeln keine Schuld traf. Was für uns jedoch von größerer Bedeutung galt, war dass die Seperatisten nach Dooku's Verschwinden den Friedensvertrag unterschrieben hatten und der Krieg damit offiziell vorbei war. Man hörte von überall jubelnde Rufe und Feierlichkeiten fanden statt wo man nur hinsah.

Damit entschied der Senat, dass die Klonproduktion gestoppt werden sollte und die bereits dienenden Soldaten entscheiden durften, ob sie weiter für die Republik in Einsatz bleiben wollten oder sich niederließen. Mit Rex hatte ich bereits kurz über den Komlink kommuniziert und erfahren, wem welcher Posten angeboten wurde. Viele der 501sten hatten sich bereits für weiteren Dienst entschieden.

Nachdem wir also den ganzen Tag über unterwegs waren freute ich mich, dass ich nun zu Rex durfte. Ich war relativ erschöpft und meine noch immer nicht ganz verheilten Wunden vom Kampf gegen Sidious machten es nicht besser. Meine Augen hingen schon auf Halbmast, als Anakin mich anstupste: „Noch nicht Schlafen, Ahsoka. Du hast noch was zu erledigen." „Ich weiß.", sagte ich bloß und streckte mich einmal im Sitz des kleinen Fahrzeugs. Die Sonne ging bereits unter und ich genoss den Anblick des orangenen Himmels. Aufgeregt auf das anstehende Gespräch tippelte ich mit den Fußspitzen herum.

[AN]
Ich weiß nicht so recht. Sobald ich dieses Buch abgeschlossen habe, werde ich so einiges überarbeiten. Ich hab das Gefühl, dass vorallem hier in den letzten Kapiteln einfach zu viel... Gerede ist. Mal schauen👀
Es ist das vorletzte Kapitel Freunde, ich hoffe euch hat's trotz meiner ganzen Einwände gefallen (:

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt