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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem unguten Gefühl auf. Fluchend hielt ich mir den Kopf. Was hatte ich denn bloß schon wieder? Nach einem Blick auf die Uhr fiel mir auf, wie früh es noch war. 0702. Rekordzeit im Frühaufstehen würde ich sagen.

Nachdem ich mich angezogen hatte, verließ ich mein altes Padawan Quartier um etwas zu essen. Die Kantine war die beste Option die mir in dem Moment einfiel, weshalb ich mich auch dorthin begab. Angekommen, fiel mir auf wie leer es war. Waren so viele Jedi Ritter und Meister auf Schlachtfeldern stationiert oder war ich einfach nur früh dran? Normalerweise würde ich denken, dass wie früher viele Jedi ihren Tag um 0600 starteten. Nach weiterem Umsehen fiel mein Blick jedoch auf einen Rotschopf, welcher mir sehr verdächtig ähnlich vorkam. „Ahsoka! Hol' dir doch was zu essen und geselle dich zu mir.", bot er mir fröhlich an.

Nickend tat ich wie mir befohlen und ließ mich gegenüber von Meister Obi-Wan auf einen Stuhl nieder. „Es ist schon ein Tag vergangen. Morgen solltest du deine Entscheidung treffen. Hast du dir schon weitere Gedanken darüber gemacht?", fragte er mich, als wäre es nicht schon offensichtlich. Natürlich hatte ich schon darüber nachgedacht. Er wollte einfach nur indirekt wissen, ob ich dem Orden wieder beitreten würde.

„Sicher habe ich das, Meister. Aber Ihr versteht sicherlich, dass das keine einfache Entscheidung für mich ist.", meinte ich und fing an meinen Salat zu essen. „Das kann ich absolut nachvollziehen. Aber es wäre uns allen eine Bereicherung, würdest du dich für den Orden entscheiden.", redete er weiter auf mich ein. Auch wenn er versuchte es geschickt zu verbergen, kannte ich den Jedi Meister vor mir zu gut dafür, um nicht zu merken, dass es auch für ihn wichtig war. „Versteh' mich bitte nicht falsch. Ich möchte dich unter keinen Umständen zu etwas zwingen was du nicht für richtig hältst, aber jeder hat unter deinem Austritt gelitten." „Streng genommen hat man mich rausgeworfen und ich bin nicht zurückgekehrt.", stellte ich ein wenig schroff klar.

„Streng genommen ja. Aber nun wird dir der Platz wieder angeboten. Und denke daran, dass die Vergebung einen wichtigen Bestandteil der Jedi Ausbildung und dem weiteren Weg als Ritter und Meister darstellt. Ich würde dir empfehlen nochmal mit jemandem dem du vertraust zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass es da so einige gibt. Solltest du mich brauchen, kannst du mich unter der gewöhnlichen Frequenz anfunken.", sagte der weise Jedi und verabschiedete sich mit einem Nicken.

Noch lange saß ich an dem Tisch und dachte über seine Worte nach. Mit wem sollte ich darüber reden? Jemand, dem ich bedingungslos vertraute und wusste, dass er mich für egal was ich getan hatte akzeptieren würde. Innerlich wusste ich genau wer diese Person war. Ich müsste sie nur im Laufe des Tages aufsuchen.

Als ich mit dem Essen fertig war, machte ich mich auf den Weg zu den Klonbaracken. Es war zwar immernoch sehr früh - 0800 - aber die Klone sollten zu dieser Uhrzeit bereits auf sein. Zu meinem Bedauern fand ich nur Kix, welcher im Gemeinschaftsraum an Akten zu arbeiten schien. „Hey Commander! Denkt bitte daran morgen zur Medi-Station zu kommen, sollten wir keinen neuen Auftrag erhalten.", salutierte er lächelnd und arbeitete anschließend weiter. „Wo sind alle anderen? Schlafen die noch?", fragte ich dann. Er lachte erstmal: „Was denkt Ihr bitte von uns? Meine Brüder sind allesamt trainieren. Wenn Ihr Euch beeilt, seht Ihr Rex auch noch ohne Shirt." Das sagte er natürlich nicht ohne ein Zwinkern. Mit sehr dunkel gefärbten Lekku machte ich mich dann weiter auf zur Trainingshalle.

Dort angekommen staunte ich nicht schlecht. Viele gut gebaute Männer stemmten schwere Gewichte oder absolvierten Sprints. Manche zogen sich an Stangen hoch, andere übten am Schießstand. „Mund zu, Commander! Ja nicht sabbern!", rief eine Stimme von rechts. Ich drehte mich zu dem Übeltäter und stellte fest, dass es sich um Hardcase handelte. „Na warte.", murmelte ich und hob ihn sofort kopfüber mit der Macht an. Er fuchtelte wie wild um sich und versuchte auf den Boden zu kommen, doch ich war stärker als er.

„Ahsoka! Lass ihn runter!", meldete sich Rex darauf zu Wort. Er hatte wohl die verzweifelten Schreie seines Bruders gehört. Kurz war ich am Überlegen ihn einfach fallen zu lassen, aber Rex' besorgter Blick hielt mich davon ab. Also setzte ich Hardcase wieder unversehrt auf dem Boden ab. Diesen küsste er schon fast, als wäre er Jahre in der Luft gewesen. Belustigt blickte ich in die Truppe, die sich bereits um das Geschehen versammelt hatte. Auch die anderen konnten sich ein freches Grinsen nicht verkneifen: „Der Arme ist ja schon fast grün geworden!"

„Genug rumgestanden Männer, zurück an die Arbeit!", rief Rex anschließend. Bis sich jeder wieder verteilt hatte, vergingen locker ein paar wenige Minuten. „Kann ich dir irgendwie helfen, Kleine?", fragte Rex mich dann leicht lächelnd. „Und ob du das kannst."

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt