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Erschrocken zuckte ich zusammen. „Kriff, Fives!", rief ich aufgebracht und hielt mir eine Hand auf's Herz. „Was macht der Commander denn um diese Uhrzeit beim Captain?", fragte Jesse dann und wackelte mit den Augenbrauen. Die beiden Männer vor mir grinsten sich schelmisch an. „Befehl vom General, Rex soll sich bei ihm melden. Und da ich meinen Komlink nicht finden konnte, habe ich persönlich vorbeigeschaut.", redete ich mich schnell raus.

Jesse schien mir die Sache abzukaufen und ich hatte Hoffnung ich würde damit durchkommen. Aber da hatte ich nunmal nicht mit Fives gerechnet. „Und der Komlink an Eurem Arm, Commander?" „Bei der Macht, Fives! Geh und säuber deine Waffen!", fluchte ich und hob drohend meinen Finger in seine Richtung. „Gibt es hier ein Problem, Männer?", fragte Rex, als er aus seinem Quartier austrat. Natürlich in voller Montur. „Naja, nicht das ich wüsste. Fragt sich nur, was der Commander bei dir im Zimmer macht.", grinste Jesse nun.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht.", entgegnete er kühl. Sofort schrumpften die beiden Soldaten unter seinem Blick. „Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich muss den Commander zur Brücke geleiten. Wir haben Aufträge vom General entgegen zu nehmen.", meinte Rex und schob mich am Rücken von Fives und Jesse weg. „Und schon wieder sind wir nur knapp davon gekommen.", murmelte ich angesäuert und blieb nach einer Weile stehen. Wir machten dieses Versteckspiel nun wirklich nicht lange und trotzdem waren wir schon mehrmals fast aufgeflogen. „Entspann dich, Skywalker darf nichts merken.", sagte Rex, warf mir ein Lächeln zu und ging wieder weiter.

„Hast du eigentlich wirklich den Befehl erhalten zur Brücke zu kommen?", fragte ich und zog meine Augenbrauen nach oben. „Ja, gerade als du rausgegangen bist. Warum fragst du?" „Das war meine Ausrede dich in deinem Quartier aufzusuchen.", lachte ich und er schmunzelte. „Vielleicht sollte das unsere Standartausrede werden.", meinte er und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Schön, dass ihr dann auch mal auftaucht.", schimpfte Anakin gleich, als sich die Türen öffneten. „Snips, nicht wundern. Dich habe ich mit Absicht nicht angefunkt, da du wahrscheinlich sowieso nicht dran gegangen wärst." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust: „Immernoch eingeschnappt, Skyguy?" „Also ich muss doch ehrlich bitten! Wir wollen euren nächsten Auftrag in Ruhe besprechen. Kriegt euch wieder ein.", sagte Meister Kenobi, der in blauem Licht auf dem Holotisch erstrahlte. Nickend zuckten wir beide mit den Schultern.

„Um es kurz zu fassen: Anakin und ich haben eben schon alle Taktiken aufgestellt, Rex wird sie mit seinen Männern später nochmal durchgehen. Ihr werdet spontan auf dem Planeten Mandalor erwartet. Eigentlich wollte ich mit euch einen Blick auf die unglückliche Situation werfen, aber das bleibt mir durch andere Aufgaben verwehrt. Eure Berichterstattung um 1000 gegenüber dem Rat ist dementsprechend verschoben worden.

Eine unbekannte, dunkle Machtnutzerin soll sich mit einem roten Lichtschwert im Schloss der Duchess Satine Kruz eingeschlossen haben. Sie verlangt nach einem Jedi und seiner Schülerin. Da wir davon ausgehen, dass ihr gemeint seid, werdet ihr wohl oder übel erstmal ohne weitere Unterstützung dort aufkreuzen. Die gute Nachricht: Die Unbekannte sitzt wohl alleine dort drin.", erklärte Obi-Wan und überließ Anakin das Wort.

„So unwahrscheinlich es auch klingen mag, gehen wir davon aus, dass sie eventuell davon weiß, was die Interesse der Sith um dich betrifft, Ahsoka. Wir werden in wenigen Normalstunden auf Mandalor eintreffen und uns ein genaueres Bild von außen machen.", schloß mein Meister ab und ich nickte verständnisvoll. In der Zeit die ich mit Rex verbracht habe, hatte ich den ganzen Stress vergessen. Es war, als wäre er nie da gewesen.

Ich legte meine Stirn in Falten und ging nochmal die Mission durch. Wenn ganz Mandalor wie leer gefegt war, musste echt etwas schreckliches passiert sein. Sowas bekommt man nicht einfach so hin, zu Mal die Tore der Hauptstadt durch die Wache nahezu unmöglich war. Doch zu meinem Erschrecken, erstaunte mich das ganze kaum. Es war merkwürdig, keine Frage. Doch das war eine der vielen Schattenseiten im Krieg.

„Wenn das geklärt ist, verabschiede ich mich.", meinte Obi-Wan und sein Bild verschwand. „Rex, geh du deine Männer informieren. Ahsoka bleibt noch hier, ich muss mit ihr reden.", sagte Anakin dann und Rex salutierte, worauf er sich einen kurzen Blick in meine Richtung stahl und auf dem Absatz kehrt machte.

Nervös musterte ich den Boden: „Was gibt's Meister?" Ich wusste, dass er meine Unsicherheit förmlich riechen konnte. Eigentlich hatte ich vor - wie mit Rex besprochen - dass wir unauffällig bleiben würden. Aber was sollte ich auch anderes tun? Ich war mir sicher, dass es um mein Verschwinden über die Nacht gehen würde. Immerhin waren wir auf einem Kreuzer im Hyperraum und außerhalb des Schiffes habe ich mich ja wohl kaum aufhalten können. „Du weißt warum du hier bleiben solltest?", fragte er streng und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er wirkte gerade wirklich nicht begeistert. Nickend hob ich vorsichtig meinen Blick.

„Wo warst du über die Nacht Ahsoka?", fragte er ruhig. „Ich war hier auf dem Schiff.", antwortete ich und er schnaubte verächtlich. „Das ist mir klar. Aber wo genau hast du dich aufgehalten, wenn nicht in deinem Quartier oder den öffentlichen Räumen?", stocherte er weiter. Meine Brust brannte schrecklich und meine Luft schnürte sich langsam ab. Er würde es erfahren, jetzt oder später. Und im Moment war er eigentlich gut drauf, was ich zu meinem Vorteil nutzen könnte. Ich musste es ihm einfach sagen.

„Können wir uns bitte hinsetzen und mehr wie Freunde darüber sprechen als Mentor und Schüler?", bat ich leise und sofort wurden seine Augen sanfter, aber auch besorgter. „Aber natürlich.", meinte er und zog mich mit sich zu einer Bank, die in einer Ecke der Brücke stand. Noch bevor er sich setzen konnte, hielt ich ihn jedoch auf. „Nein, unter vier Augen. Hier sind zu viele Männer." Verwirrt nickte er wieder. „Okay, dann komm mit in mein Quartier."

Angekommen drückte er mich auf einen kleinen Sessel, bevor er sich mir gegenüber stellte. „Also, rede. Was ist los mit dir?" „Ihr solltet Euch auch hinsetzen.", forderte ich ihn auf. Ich wusste, dass er diese Information nicht so einfach hinnehmen würde. Er kam dem nach und setzte sich mir gegenüber ebenfalls auf einen kleinen Hocker.

„Ich habe Gefühle für jemanden entwickelt."

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt