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„Guten Tag, junge Padawan. Hätte dich nicht so spät noch bei mir erwartet.", grinste Apax und ich musste den Reiz sie zu schlagen stark unterdrücken. „Du vergisst, dass ich ebenfalls eine Machtnutzerin bin. Auch ohne Arme kann ich deinen Hass spüren." Nun wieder etwas gefasster, ließ ich mich auf einen Stuhl nieder und blickte sie für wenige Augenblicke intensiv an. „Es ist wirklich eine Schande, dass Lebewesen wie ihr mit der Macht gesegnet seid.", murmelte ich nachdenklich und wandte mich von ihr weg.

„Was willst du hier, Tano?", fragte die Sith mich und ich dachte kurz nach. Es waren zwei Rotationen vergangen und von Anakin und Rex gab es keine Spur. Überall hieß es, dass sie einen Auftrag zu erledigen hatten. Und doch wollte mir keiner sagen, wann sie wieder da sein würden. Außerdem reagierte keiner
der beiden auf meine verzweifelten Versuche sie über den Komlink zu kontaktieren. Also
hatte ich beschlossen Apax noch ein paar kleine Fragen zu stellen. „Warum tust du das alles?" Verblüfft lachte sie kurz auf. „Das ist doch wohl ein Scherz.", sagte sie darauf, doch ich schüttelte mit dem Kopf.

„Ich wollte eine Sith werden. Es liegt auf der Hand."

„Ich meine nicht das. Warum hattest du schon vor unserer ersten Begegnung so einen immensen Hass auf mich? Warum willst du mir mit solcher Dringlichkeit schaden? Hat es was mit Anakin Skywalker auf sich?"

Nervös rutschte sie auf ihrem Platz hin und her. Ich konnte ihre Aufregung schon fast riechen. Doch was brachte sie so plötzlich in's schwitzen? Etwa dass ich meinen Meister angesprochen hatte? „Es ist Anakin, richtig? Aber was hat er mit all dem zutun?", fragte ich nun angeregt. Ich wollte endlich erfahren, wer und was hinter all dem steckte.

Unentschlossen wippte sie mit ihren Füßen hin und her, biss sich auf die Lippen und drehte ihren Kopf von mir weg. Sie schien deutlich mehr zu wissen als sie vorgab. „Ich weiß nicht wovon du redest.", meinte sie dann mehr als offensichtlich und hoffte scheinbar, dass ich es ihr abkaufen würde. Doch so leicht konnte man mich nicht mehr täuschen. In solchen Aspekten war die Zeit in den unteren Ebenen tatsächlich etwas hilfreich gewesen. Doch trotz weiterer Versuche sie dazu zu bringen etwas zu sagen, äußerte sie sich gar nicht mehr.

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Nachdem ich mich dann gestern von Apax verabschiedet hatte, war ich sofort in Rex' Quartier gelaufen. Er war zwar im Moment nicht da, aber das hinderte mich noch lange nicht daran mir eines seiner Shirts zu klauen und dann bei ihm zu übernachten. Mein Meister hatte sich ja ebenfalls in Luft aufgelöst, da würde mich niemand morgens suchen kommen.

Als ich aufwachte, fiel mein Blick direkt auf die kleine Uhr. Mit Bedauern stellte ich fest, dass ich kaum geschlafen hatte. Vier Normalstunden Schlaf waren selbst für meine aktuelle Frühaufsteher-Reihe viel zu wenig. Ich drehte mich auf die Seite und schaute auf die leere andere Hälfte des kleinen Bettes. Seufzend erhob ich mich. Ich wusste, dass ich kein Auge mehr zu kriegen würde.

In der Mensa ließ ich mich plump auf einen der Stühle fallen und starrte in's Leere. „Wenn du so weiter machst, führe ich dich vor Rat für die Verbreitung schlechter Laune.", spottete jemand und ich fixierte sofort meine Augen auf ihn. Wolffe stellte zwei Platten voller Fleisch auf den Tisch. Eine schob er zu mir und setzte sich. Kurz lächelte ich dankbar, bevor ich einfach weiter an ihm vorbei starrte. „Was ist los? Du bist doch sonst immer so heiß auf Fleisch.", fragte der Soldat vor mir, schaute aber zu keinem Mal in meine Richtung. Es fiel ihm zwar schwer seine Sorge richtig zum Ausdruck zu bringen, aber das bedeutete nicht, dass er es nicht wenigstens versuchte.

„Ich hab seit Tagen nicht mehr von meinem Meister oder Rex gehört. Sie sind wohl auf einer Mission, aber keiner sagt mir wo sie sind.", sagte ich seufzend und ich spürte, wie er anfing zu überlegen. „Ich schau mal was ich machen kann. Vielleicht verrät General Plo Koon etwas. Ich muss allerdings noch warten, bis er von einer Mission zurückkehrt.", bot er an und ich lächelte dankbar. „Das wäre echt lieb von dir Wolffe." „Keine Ursache. Ich melde mich dann einfach bei dir wenn ich was höre."

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Stunden hatten der Soldat und ich uns noch unterhalten. Er war ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Wir hatten zwar nicht oft die Gelegenheit zu sprechen, aber wenn, dann genoss ich es. Irgendwann verabschiedete Wolffe sich allerdings und machte sich auf den Weg mit seiner Einheit zu trainieren.

Inspiriert davon, suchte ich die Trainingseinrichtung der Jedi auf. Mit meinen Lichtschwertern bewaffnet drückte ich die passenden Knöpfe und ließ eine Simulation abspielen. Zig Droiden erhoben sich und fingen an zu schießen. Sobald der erste Laserbolzen von meinem Shoto reflektiert wurde, setzte mein Kopf aus und eine Art Kampfmodus aktivierte sich. Ich fühlte tief in die Macht und ließ mich von ihr leiten. Nur wenige Minuten später stand ich vor einem riesigen Scheiterhaufen Altmetall.

„Nicht schlecht.", kommentierte Meister Plo hinter mir und ich zuckte erschrocken mit erhobenen Lichtschwertern herum. Gekonnt wich er aus und hob seine Hände. „Alles gut, kleine 'Soka. Ich bin es nur.", beschwichtigte er mich und ich deaktivierte sofort meine Waffen. „Was macht Ihr hier, Meister Plo?", fragte ich höflich und er setzte sich auf den Boden. Etwas verwirrt tat ich es ihm gleich.

„Ich habe soeben mit Commander Wolffe gesprochen. Er hat mir erzählt, dass es dir nicht gut geht und mich darum gebeten mal nach dir zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass ihr beide euch so gut versteht.", erläuterte er die Situation und ich nickte verstehend. „Wolffe und ich sehen uns leider nicht oft. Aber wir sind gute Freunde geworden." „Womit kann ich dir helfen Ahsoka?", fragte er und ich erklärte ihm das ganze Spektakel der letzten Tage. „Das ist in der Tat eine eher weniger erfreuliche Situation. Dazu kann ich dir aber nur raten abzuwarten. So sehr dir die Antwort nicht gefallen mag: Die Ratsmitglieder haben immer einen Grund bestimmte Entscheidungen zu treffen. Es muss aber etwas wichtiges gewesen sein, da sie es sonst mit dem gesamten Rat besprechen würden. Und ich war tatsächlich nicht da."

Einen blöderen Zufall konnte es nun wirklich nicht geben. Ausgerechnet dann, wenn ich Informationen bekommen könnte, war Meister Plo nicht anwesend. „Ich spüre deine Verzweiflung, Ahsoka. Lass sie dich nicht überkommen. Sie werden schon wiederkommen, sonst hätten wir sie schon längst beigesetzt.", versuchte er mich weiter zu beruhigen, scheiterte jedoch wieder kläglich.

Dann piepte mein Komlink: „Ahsoka? Ich glaube du solltest so schnell es geht zum Hangar kommen."

[AN]
Hello everyone! I'm still alive!
Es tut mir Leid, dass so lange nichts kam. Vorallem, weil ich vorhatte nach Anfang der Ferien deutlich öfter zu updaten.

Meine Abwesenheit hatte einen einfachen Grund: Meine Selbstzweifel. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe das Buch tatsächlich fertig. Und ich war absolut nicht damit zufrieden, was ich geschrieben habe. Die Tage hatten dann mehrere Leute drüberschauen müssen und ich glaube, ich kann mich nach viel positiven Feedback jetzt damit abfinden.
Also freut euch auf mehrere Updates die Woche! :)

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt