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Ich jedoch lief fröhlich weiter meinen Weg. Als Anakin mich einholte, hielt er mich an der Schulter zurück. „Ich hab doch gesagt warte!", prustete er ein wenig außer Atem. „Padmé ist meines Wissens nach im Moment bei einer Senatsbesprechung, da können wir nicht einfach reinplatzen.", fügte er hinzu. „Und ob wir das können, wir sind immerhin Jedi. Wir gehen da entspannt rein und unterstützen die Wache.", meinte ich, wenn auch ein bisschen überheblich. „Mein bescheidener Padawan spuckt aber heute ganz schön große Töne für ihren kleinen Körper, findest du nicht auch Snips?", fragte er darauf sarkastisch.

„Also erstens bin ich nicht Euer Padawan und zweitens hab ich mir das von Euch abgeschaut.", grinste ich und lief weiter. Eingeschnappt rief er wieder: „Und du bist streng genommen auch kein Jedi!" Lachend ging ich einfach weiter.
Am Senatsgebäude angekommen betraten Anakin und ich den Besprechungssaal, wo hunderte von Senatoren ihre Reden hielten. Ich war noch nie ein großer Fan der Politik gewesen und auch mein ehemaliger Meister hielt seine Begeisterung in Grenzen. Doch als Senatorin Amidala anfing, spürte ich nichts als Bewunderung. Und diese ging nicht nur von Anakin oder den anderen Zuhörern aus, sondern auch von mir selbst. Die Senatorin war mir mit ihrer Art mit Menschen zu kommunizieren und sich um sie zu sorgen schon immer ein Vorbild gewesen.

Sie diskutierten noch lange über die Finanzen der Republik, bis die Abstimmung auf die Fortsetzung des Krieges und dementsprechend auch neue Kredite für die Zucht neuer Soldaten fiel. Bei der Wortwahl mancher Senatoren für unsere Krieger verspannte ich mich etwas. „Mach dir da nichts draus, Ahsoka. Die haben einfach nur keine Ahnung davon was für eine Arbeit unsere Männer für uns leisten.", hörte ich Skywalker sagen und nickte kurz zustimmend. Änderte dennoch nichts daran, dass ich solche Lebewesen von Senatoren dafür verabscheute.

Nach der Besprechung schwebte Padmés Plattform zurück an den Rand und sie trat wieder auf den festen Boden. Als sie uns erblickte war sie etwas erstaunt. „Ahsoka! Wie schön es ist dich wieder zu sehen!", rief sie und nahm mich sofort in den Arm. Ich ließ locker und umarmte sie so liebevoll wie ich nur konnte. Sie war mir eine sehr enge Freundin vor meinem Austritt gewesen und hatte mich unterstützt, als beinahe niemand mir Glauben schenken wollte.

„Was machst du denn hier? Ich habe dich schon so lange nicht gesehen.", brach Padmé die Umarmung und schaute mir in die Augen. Bei jeder anderen Person hätte mich das unwohl fühlen lassen, doch sie war eine der wenigen Ausnahmen. „Ich habe Euch vermisst Senatorin. Lasst uns das dennoch an einem ruhigeren Ort klären, das muss nicht jeder mitbekommen.", bat ich sie und deutete unauffällig in Richtung der Senatoren, welche sich einige Meter weiter versammelt hatten. Sie warteten wohl darauf Padmé zu ihrer Rede zu beglückwünschen. „Oh ja, aber natürlich Ahsoka. Folgt mir doch in mein Büro Meister Jedi.", sprach sie indirekt auch Anakin an.

Gerade schloss Senatorin Amidala ihre Tür, da wollte mein Meister sie in seine Arme ziehen. Sie wich Panik schiebend zurück und murmelte: „Anakin! Ahsoka ist auch noch da!" Belustigt schaute ich mir das Spektakel an. „Ich weiß schon davon. Aber keine Sorge, Euer Geheimnis ist bei mir sicher.", versprach ich aufrichtig. Darauf schlug Padmé gegen die Brust Anakin's. „Au! Wofür war das denn?", fragte mein Meister beleidigt und rieb sich über die Stelle, die sie getroffen hatte. „Wir haben gesagt wir erzählen es keinem! Und außerdem bin ich immernoch sauer auf dich!" „Jetzt stell' dich nicht so an! Wir können ihr vertrauen. Und ich habe dir schon zehn tausend Mal gesagt wie sehr es mir Leid tut!"

Die beiden benahmen sich echt wie ein altes Ehepaar. Wie fiel das bloß keinem anderen auf? „Was tut dir Leid? Dass du die Vase, die mein Vater uns zur Hochzeit geschenkt hat, an die Wand geworfen hast?", fragte sie ungläubig. Oh scheiße, da hatte sich Anakin aber ordentlich Ärger eingefangen. „Okay, könntet ihr das bitte wann anders klären? Ich wollte einfach ein bisschen Zeit mit eich verbringen.", mischte ich mich dann doch ein.

„Ja, können wir. Du bist erstmal wichtiger. Setz' dich doch auf das Sofa. Wie ist es dir all die Jahre ergangen?", versuchte die Senatorin ein Gespräch aufzubauen. Ich andererseits verkrampfte mich sofort wieder. Es war klar, dass man mich darauf ansprechen würde und ich konnte der Wahrheit auch nicht ständig aus dem Weg gehen. Doch was sollte ich tun? Ihnen etwa alles erzählen? Sie würden mich direkt von Coruscant verbannen.

„Alles gut, Snips?", fragte Anakin besorgt. Er musste meinen Stimmungsumschwung bemerkt haben. „Oh, habe ich was Falsches gefragt?", klinkte sich Padmé ein. „Nein ganz und gar nicht. Alles prima. Ich habe viel gearbeitet in der Zeit. Immerhin musste ich mir meine Credits ja irgendwie verdienen.", versuchte ich es runterzuspielen und lächelte verkrampft. „Ich hoffe du hattest kein all zu hartes Leben. Die unteren Ebenen sind wirklich nichts Schönes. Aber eine tapfere junge Frau wie du hält sowas bekanntlich aus.", sagte Padmé. Sie schien es mir abzukaufen. Doch Anakin beäugte mich weiterhin kritisch. Er war nicht so leicht zu veräppeln wie ich es in Erinnerung hatte.

Wir saßen noch einige Zeit zu dritt auf dem Sofa und redeten, bis sich mein Meister wieder zu Wort meldete: „Es ist schon echt spät. Padmé und ich sollten langsam nach Hause. Sollen wir dich zum Tempel bringen Ahsoka?" „Ihr teilt euch das Apartment der Senatorin?", stellte ich ihm eine Gegenfrage. „Ja, aber er ist selten zu Hause. Immerhin soll ja keinem auffallen, dass er eine Frau und eine andere Heimat als den Tempel hat.", antwortete Senatorin Amidala. „Sollen wir dich denn jetzt zum Tempel bringen oder nicht?", harkte Anakin nochmal nach und ich willigte ein.

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt