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Verwirrt musterte er mich. „Ja klar, erzähl's mir. Du kannst mit mir über alles reden." Ich atmete noch einmal tief ein und aus, ehe ich ansetzte: „Rex, wenn ich sage, dass ich mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen habe, dann meine ich nicht den Anschlag auf den Jedi Tempel, der mir zugeschrieben wurde." Ich zog meine Hände zurück an meinen Körper und schaute überall hin, aber nicht in sein Gesicht. Ich musste es ihm erzählen, das wusste ich. Aber ich hatte große Angst verstoßen zu werden. Dass er mich danach nicht mehr leiden könne. Dazu kamen noch die Erziehungsmethoden der Jedi, bei denen mir aufgebunden wurde meine inneren Konflikte für mich zu behalten, sich niemandem anzuvertrauen und sie selbst zu lösen.

„Was meinst du denn?", fragte er vorsichtig und forderte mich indirekt dazu auf, weiter zu sprechen. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich konnte sie nicht zurückhalten. Besorgnis spiegelte sich in ihm und er legte seine Hand an meine Wange. Ich schmiegte mich dieser entgegen und schloß die Augen, um mich wieder zu fangen. „Ich habe eine Gruppe von Männern schwer verletzt und teilweise getötet.", brachte ich es dann endlich über die Lippen. Ich öffnete meine Augen und sah wie er seine Brauen zusammenzog und seine Stirn sich vor Verwirrung leicht kräuselte. „Warum das?", fragte er sofort. Es warf ihn total aus der Bahn. Er schien mit allem gerechnet zu haben, aber nicht mit sowas.

„Sie sind auf mich und eine weitere Frau losgegangen. Einer wollte meine Tasche klauen und die anderen haben auf uns eingeschlagen. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, weil ich die Macht nicht nutzen wollte. Es gäbe zu viele Zeugen. Also habe ich ein Messer gezogen.", gab ich zu. Verständnislos schaute Rex mich an. „Wovor hattest du denn solche Angst? Es war vollkommen in Ordnung so zu handeln. Du hast dich doch bloß gewährt." Glücklich lächelte ich. Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, dass er es so einfach hinnehmen würde. All die Sorge umsonst. Ein kleines Detail ließ ich jedoch gezielt aus.

„Aber es sind immernoch unbewaffnete Lebewesen durch meine Hand gestorben, Rex. Das ist nicht die Art der Jedi.", erwiderte ich. „Aber sie haben dich bedroht, Kleine. Und es ist die Art der Jedi sich auch mal um sich selbst zu sorgen und sich zu verteidigen, sobald es nötig ist. Du hast nichts falsch gemacht.", meinte er und zog mich wieder gegen seine Brust. Er lehnte sich zurück und so lagen wir da, eng umschlungen und genossen die Präsenz des jeweils anderen.

Das hielt allerdings nur so lange, bis der Comlink auf Rex' Kommode anfing zu piepen. Genervt stöhnte er auf und schob mich vorsichtig an die Seite. Ein wenig müde, legte ich mich auf den Rücken und horchte mit geschlossenen Augen dem, was er dort besprach. „Commander Rex hier, wie kann ich dienen?" „Anakin hier. Komm bitte zum Hangar. Wir müssen spontan auf eine Mission, sollten aber heute Abend wieder da sein.", hörte ich meinen Meister ordern. Schmunzelnd öffnete ich meine Augen. Es war schon lustig, wie er versuchte ernst und professionell zu bleiben. Ich wusste aber wie nah er und Rex sich standen, auch wenn sie es leugnen würden.

„Ach und wenn du Ahsoka irgendwo aufgabeln solltest, richte ihr aus, sie soll sich unverzüglich bei mir und dann bei Obi-Wan melden. Ihr Comlink liegt in ihrem Quartier und nimmt meine Ordern deshalb nicht entgegen. Ich spüre aber, dass sie noch hier ist.", fügte er nun angenervt hinzu. Peinlich berührt presste ich meine Lippen zu einer Linie. Das würde mir noch ordentlich Ärger einhandeln. Sofort stand ich wieder hellwach auf und blickte in das Gesicht eines amüsierten Rex. Ich verdrehte meine Augen, lächelte ihn dann aber an. „Alles klar. Wird erledigt, General." Danach brach die Verbindung ab.

„Na dann würde ich sagen, solltest du dich langsam auf den Weg zu deinem Meister machen.", meinte mein Gegenüber und legte seine Hände behutsam auf meine Hüfte. Ich schlang ohne weiter nachzudenken meine Arme um seinen Hals und so schauten wir uns wieder in die Augen. Ich erhaschte jedes noch so kleine Detail seiner karamell-farbenen Augen. Die dunklen Ränder seiner Iris, wie auch die kleinen hellen Spränkel funkelten mich so voller Leidenschaft und Hingabe an.

Ein kurzer Schauer der Unsicherheit überkam mich. Unsicherheit darüber, ob das alles auch wirklich richtig war. Immerhin war ich eine Machtnutzerin, die ihre Jediausbildung fortsetzen wollte und Rex ein Commander in der Großen Armee der Republik. Die Zweifel blendete ich aber genauso schnell aus, wie sie gekommen waren.

Er bückte sich ein wenig zu mir herunter und schloss seine Augen, worauf ich mich ihm entgegen streckte und unsere Lippen sich fanden. Erneut durchzuckte mich dieses euphorische Gefühl und mein Magen schien Freudensprünge zu machen. Rex strich mir beruhigend über den Rücken, als könne er meine Nervosität spüren. Wir lösten uns voneinander und ich drückte ihm einen weiteren kurzen Kuss auf den Mund, bevor ich mich ohne weitere Worte grinsend umdrehte und sein Quartier verließ.

Kurz bevor ich den Hangar betrat, lief Rex wieder neben mir. Erstaunt über seine Schnelligkeit, blickte ich zu ihm auf. „So lange dauert es nicht eine Rüstung anzulegen, 'Soka.", sagte er dann. Er hatte seine weiße Rüstung den ganzen Tag nicht getragen und hatte wohl gehofft, sie auch nicht heute noch wieder anziehen zu müssen. „Starr mich nicht so an.", lachte er während meiner Tagträumerei. Beschämt senkte ich meinen Blick.

„Ahsoka! Da bist du ja! Ich hab dich schon überall gesucht, wo warst du?", fragte Anakin wütend, als er mich und Rexter erblickte.

Hello there!
Ich muss mich wieder bei euch bedanken!
Ich bekomme so viel liebes Feedback und ich kann kaum in Worte fassen, wie viel mir das bedeutet
Außerdem haben wir die 100 Votes erreicht! Wie heftig ist das bitte?
Ich wünsche euch allen frohe Ostern und hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat🙈

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt