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Entschlossen lief ich durch die gefüllten Straßen Coruscants. Mir war klar, dass das was ich tat riskant war, doch ich hatte wohl keine andere Wahl. Mir wurde durch die Visionen deutlich gezeigt, dass ich mich vermutlich der dunklen Seite der Macht anschließen würde, würde ich nicht etwas dagegen unternehmen. Und das konnte ich nicht so hinnehmen.

Ich würde nicht nur den Orden verraten, sondern auch die komplette Republik. Noch dazu würde ich alle enttäuschen, die mir einmal wichtig waren und es auch heute noch sind.

Ich zog mir die Kapuze tiefer ins Gesicht, darauf bedacht nicht erkannt zu werden. Denn wie ich schon mehrmals feststellen musste, war ich bekannter unter dem Volk als ich zunächst angenommen hatte. Hin und wieder sah mich das ein oder andere Lebewesen verdächtig an, doch würde ich mich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich würde meine Freunde retten, auch wenn es sehr viele Risiken barg sie dort mit hinein zuziehen.

Schon nach einer kurzen Weile erkannte ich die 79ste vor mir, eine Klonbar. Beständig hoffte ich, dass sich wenigstens irgendwer aus der 501sten hier im Moment aufhielt. Immerhin konnten sie auch gut auf Mission sein oder sie waren schon gegangen. Oder sie hatten kein Interesse daran hierher zu kommen.

Letzteres schien mir jedoch unwahrscheinlich. Mehr als die Hälfte aller Klone war Stammgast in diesem Club, alle anderen waren wenigstens einmal hier oder planten ihren ersten Besuch bereits.

Unauffällig lief ich durch die Menge und setzte mich an die Bar. Ich spürte brennende Blicke auf mir, denn immerhin war es eine Klonbar und ich sah wohl nicht wirklich freundlich aus in meiner schwarzen Robe.

„Hey Kleines, was hast du denn hier verloren?", sprach mich plötzlich jemand an. Ich verspannte mich bei dem Spitznamen sofort und blieb still sitzen. „Scheinst wohl nicht so gesprächig zu sein, was?", lachte er nun und setzte sich neben mich. Ich blickte auf in sein Gesicht und konnte vor Erleichterung nahezu platzen.

Fives saß in aller Pracht vor mir und versuchte sich aufzuspielen, wurde aber augenblicklich blasser als er mein Gesicht sah. Gerade wollte er zum Reden ansetzen, da legte ich meinen Zeigefinger auf seinen Mund als ein Zeichen nichts zu sagen. Danach richtete ich diesen nach draußen. Er nickte mit ernstem Blick kaum merkbar, stand nach mir auf und folgte mir zum Ausgang.

Auf dem Weg hielt er mich einmal kurz an der Schulter an und verschwand zu einem Tisch an dem viele andere Soldaten saßen und lachten. Er schien kurz mit ihnen zu reden, worauf sich alle Blicke in meine Richtung drehten und sie anfingen zu grinsen. Sofort senkte ich den Kopf und lief ein Stückchen voraus. Wenige Sekunden später spürte ich Fives wieder hinter mir und endlich erreichten wir mein Ziel.

Ich zog ihn weiter in eine Gasse, woraufhin ich meine Kapuze absetzte. „Ahsoka! Scheiße wisst Ihr wie sehr wir Euch vermisst haben?", stieß Fives als erstes ungläubig aus und umarmte mich für einen Moment. Schon lange hatte ich mich nicht mehr geborgen gefühlt. Er war mir ein guter Freund gewesen als ich sein Commander war.

„Fives, ich habe leider keine Zeit lange mit dir zu reden. Ich muss es kurz machen.", setzte ich an und holte den kleinen, fast schon unscheinbaren Stick aus meiner Tasche. „Du musst diesen Stick unter allen Umständen an Meister Skywalker reichen, haben wir uns verstanden? Ich mag nicht mehr dein Commander sein um dir Befehle erteilen zu können, aber die hier enthaltene Information ist von unermesslichem Wert! Sorg dafür, dass er sich das vorhandene Material ansieht und dagegen vorgeht!", sprach ich mit Nachdruck.

Er schaute mich verwirrt an, nickte dann aber. „Und bitte, erzähl' niemandem von unserer Begegnung. Du hast diesen Stick von einer ihnen unbekannten Person erhalten, der du aber vertraust. Geh damit am besten zunächst zu Captain Rex, er wird euren General dazu bringen können.", beendete ich nun meine Rede.

„Bei allem gebührenden Respekt Commander, ich glaube nicht, dass das funktioniert. General Skywalker ist seit Eurem Abgang sehr misstrauisch und aggressiv geworden. Jeder, der es auch nur wagt Dinge aus unsicheren Quellen zu bringen wird entlassen. Er vertraut einfach niemandem mehr. Nicht mal den Plänen die Rex vorträgt. Und die sind meistens brilliant. Teilweise muss sich auch General Kenobi was von ihm anhören.", sprach Fives nun das aus, was ich bereits befürchtet hatte als ich den Orden verließ.

Mein Meister war zu einer Person geworden, die man kaum wiedererkennen konnte. Verzweifelt fasste ich mir wieder an den Kopf, so viel Denken tat mir nicht gut bei meiner Platzwunde, denn nun tat mein Schädel wieder höllisch weh. Wie durch ein Wunder bemerkte Fives wohl plötzlich den Verband. „Was habt Ihr euch angetan? Ist alles in Ordnung? Soll ich Sie in eine Medistation bringen?", fragte dieser aufgebracht und voller Sorge.

„Keine Zeit.", sagte ich knapp und drückte ihm nun endlich den Stick in die Hand. „Bring diesen Stick zu Rex."

„Und was ist wenn er mir nicht glaubt und den Stick einfach wegwirft?"

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt