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„Willst du mit mir ein wenig trainieren?", fragte er und zog kritisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hab mich besser gehalten als Ihr denkt, Commander.", grinste ich und ging zu einer Stange, die gerade frei geworden war. An ihr tätigte ich mindestens 30 Klimmzüge, danach zählte ich gar nicht mehr mit. Weiter ging ich zum Gewichte heben. Auch da schlug ich mich wirklich nicht schlecht. Ich spürte seine Blicke deutlich, sie brannten sich schon fast in meine Haut. Um ein wenig zu provozieren, drehte ich mich in seine Richtung und schaute ihm dreist in die Augen, während ich weiter die Hanteln hob. Er biss sich auf die Unterlippe um ein Grinsen zu vermeiden und drehte sich danach errötend weg.

„Verdammt Commander, Ihr habt es ihm echt angetan.", schwärmte Echo plötzlich neben mir. „Laber keinen Scheiß Echo.", gab ich nur von mir und ging weiter zum Schießstand. Auch wenn ich sportlich geblieben war, wenn nicht sogar besser wurde, zerrte es so langsam an meinen Kräften so viel Sport auf einmal zu machen. Schießen war da also die perfekte nächste Übung. Als ich quer durch die Halle gelaufen war, sah ich Rex fleißig am zielen. Wahrscheinlich meine Schritte hörend, drehte er sich zu mir und hielt mir seine DC-17 entgegen. „Ich will dich mal schießen sehen. Auf Serenno hatte ich keine Gelegenheit dazu dich zu beobachten.", meinte er. Nickend nahm ich sie an und zielte auf die vorgegebenen Scheiben. Jedes Mal traf ich in's Bullseye. „Nicht schlecht, aber deine Positur gefällt mir noch nicht so ganz.", sagte er und stellte sich mit seiner Brust an meinen Rücken.

Fast schon zu nah schmiegte er sich an mich und schloß seine Hände um die meinen. Sein Atem auf meiner Haut bereitete mir eine wohlige Gänsehaut und ich entspannte mich. Ich lehnte mich an Rex und ließ ihn machen. Auch mit seiner Hilfe schoß ich wieder in's Bullseye. „Geht doch.", hauchte er fast schon. Ich erschauderte ein wenig. Seine Nähe gefiel mir mehr als sie sollte. Doch es schien nicht nur mir so zu ergehen. Ich konnte genau Rex' Gefühle wahrnehmen, er versuchte sie gar nicht erst zu verdrängen. Hunderte Gedanken floßen durch meinen Kopf, doch ich konnte keinen von ihnen richtig fassen.

„Das ist ja schon fast sexuelle Belästigung, Commander.", sagte einer von Rex' Brüdern. Erschrocken fuhren wir sofort auseinander und schauten in Fives' Gesicht. Wie gerne ich ihm dafür eine reinwürgen würde. Nicht nur weil er dämliche Sprüche kloppte, sondern auch, weil er den Moment zerstört hatte. „Nur so zu Information Fives, bin ich zur Zeit dein Commander. Und in dieser Position bin ich dazu in der Lage dich zu bestrafen für Verhalten wie dieses. Also Rex, welches Strafmaß wäre angemessen?", fragte ich direkt heraus und wartete auf eine Antwort. „50 Klimmzüge wären machbar.", sagte er nach kurzem Überlegen und Fives klappte die Kinnlade runter.

Alle waren bereits fertig mit ihrem Training und Fives hatte seine Strafe abgearbeitet, als wir zusammen auf dem Weg zur Kantine der Klonbaracken waren. Ich hatte mich dazu entschlossen mal mit den Männern zu Essen, was gar keine so schlechte Idee war. Die Gespräche waren sehr gelassen und fröhlich. So fröhlich, dass ich für einen kurzen Moment alles andere vergaß. Meine Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Alles wirkte so weit weg wie noch nie. Wir redeten viel und machten Scherze, bei denen sogar die härtesten Soldaten anfingen zu lachen. „Oh man Commander, ich wusste ja gar nicht mehr, dass Ihr so lustig seid.", stieß Tup mir in die Seite und lachte dabei wie noch nie. Das animierte mich wieder zum lachen und so ging es eine ganze Weile.

Plötzlich kam dann aber ein Stimmungsumschwung auf, mit dem selbst ich nicht gerechnet hätte. Dogma und Rex hatten sich wohl in die Haare bekommen, denn nun standen beide und fuhren sich lautstark über den Tisch hinüber an. „Du hast überhaupt gar kein Recht dazu sowas von dir zu geben!", rief Rex wutentbrannt und ich zuckte zusammen. Rex und wütend waren zwei Sachen, die sich niemals begegnen sollten. Zum Schutz aller umherstehenden Personen. In diesem Fall aber, schien Rex all seine Beherrschung verloren zu haben. „Ihr habt doch das selbe gesagt! Ich sehe da kein Problem! Ihr seid bloß eifersüchtig!", feuerte Dogma zurück. „Weißt du was? Glaub was du willst, du bist mir zu anstrengend!", sagte Rex in einem so eisigen Ton, dass ich förmlich den Wind der Antarktis wehen spürte. Kalt lief es mir den Rücken hinunter.

So drehte Rex sich um und ging. Perplex schaute ich ihm hinterher, bis mir die wehleidigen Blicke der Männer um mich auffielen. „Ich gehe dann mal mit ihm sprechen.", bot ich an und setzte zum Gehen an, als Jesse mich zurückhielt. „Bei allem gebührenden Respekt, Commander. Rex ist nicht mehr wie früher wenn er mal sauer war. Wollt Ihr euch das wirklich antun?" „Jesse, ich danke dir für deine Sorge. Aber dieser Mann ist mein bester Freund und ich werde ihn jetzt nicht alleine lassen, es sei denn er wünscht es so.", meinte ich und ging ohne auf eine Antwort zu warten zu seinem Quartier.

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt