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„Also verstehe ich das richtig? Irgendwas ist zwischen Rex und dir vorgefallen?", fragte Fives, nachdem ich stundenlang einfach nur weinend neben ihm gesessen hatte. Ich wollte nicht darüber reden und ich fragte mich, warum ich ihn überhaupt angefunkt hatte. „Was ist passiert, Ahsoka? Du hast mich gebeten zu kommen und das habe ich getan, also rede mit mir. Ich respektiere eure Privatsphäre, aber so kann ich dir schwer helfen.", bat er mich vorsichtig es ihm zu erzählen. Seufzend lehnte ich mich an seine Schulter und atmete einmal tief durch. Ich musste mich ihm anvertrauen. Das war der erste Schritt Richtung Besserung.

„Ich vertraue ihm nicht genug." Verwirrt schaute er zu mir runter: „Wie meinst du das?" „Ich habe ihm wichtige Informationen über Vorfälle im Untergrund vorenthalten und auch nicht geplant sie ihm jemals zu erzählen, bis er es selbst herausgefunden hat.", antwortete ich und setzte mich wieder gerade hin. „Das ist sehr schlecht. Für den Captain bedeutet Vertrauen alles.", verzog Fives das Gesicht. „Das habe ich auch schon gemerkt, vielen Dank für den Hinweis."

„Was ist denn hier los?", fragte Echo, als er uns scheinbar erblickte. Wir saßen auf einer Bank etwas abgelegen von den Klonbaracken. „Es ist 0200, mitten in der Nacht. Was ist passiert?", führte er seine Befragung weiter fort. Etwas angenervt drehte ich mich zu ihm und meinte mit vor Sarkasmus triefender Stimme: „Ich versuche gerade einen Rancor anzubeten." Perplex musterte Echo mich, bis ihm mein tränenüberströmtes Gesicht auffiel. „Kriff, kann ich dir irgendwie helfen?" „Lass gut sein, das wird schon.", antwortete ich und gähnte anschließend. Obwohl ich noch vor wenigen Momenten hellwach war, wurde ich heute dem Anschein nach schnell müde. „Wir sehen uns dann die Tage auf einer Mission. Solltest du reden wollen, kannst du mich immer erreichen.", gab der Soldat vor mir von sich und hielt sein Handgelenk mit dem Komlink demonstrativ in die Luft, bevor er sich zum Gehen wandte.

Nun wieder zu zweit, drehte ich mich zurück zu Fives. „Und dann hat er gemeint wir brauchen eine Pause.", murmelte ich betroffen. „Bitte was!?", rief er schockiert. Von der Lautstärke irritiert, verzog ich mein Gesicht. „Schrei noch einmal so rum und ich bete wirklich voller Leidenschaft zum Rancor Alpha, dass dich einer von ihnen holen kommt.", drohte ich und hielt mir den Schädel. „Du weißt Bescheid was passiert ist. Ich sollte jetzt schlafen gehen. Wünsch den Männern eine gute Nacht von mir und plauder es niemandem aus. Danke und gute Nacht." Bevor er noch etwas erwiedern konnte, war ich schon weg.

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Komlink wachgerüttelt. Als ich auf den kleinen leuchtenden Knopf drückte, hörte ich Meister Kenobi sprechen: „Hallo Ahsoka, wie geht es dir?" „Ganz gut.", murmelte ich noch etwas schlaftrunken. „Oh, habe ich dich geweckt? Das tut mir leid. Ich bitte dich dennoch darum zum Tempel Garten zu kommen. Lass uns ein Stückchen zusammen spazieren.", meinte er überzeugt und trennte die Verbindung. Genervt stöhnte ich auf, brachte mich dann aber doch dazu aufzustehen. Es war mit 0940 nicht mehr ganz so früh, doch dadurch, dass ich gestern erst so spät im Bett lag, war ich nun sehr müde.

Fertig angezogen trat ich Kenobi gegenüber. „Ah, guten Morgen!", begrüßte der Jedi Meister mich freundlich. Ich grüßte ihn selbstverständlich ebenfalls und verneigte mich ein wenig vor ihm. „Ich wollte mit dir über Anakin sprechen. Du hast doch mittlerweile wieder einen guten Draht zu ihm, oder?", legte er sofort los, bevor wir überhaupt einen Schritt gehen konnten.

Etwas überrumpelt antwortete ich: „Ja, ich denke wir verstehen uns ganz gut." Dabei ließ ich bewusst all unsere Konflikte und Diskussionen der letzten Tage aus. Der Mann vor mir lief voraus und ich folgte ihm durch den wunderschönen Garten. „Du musst mir einen Gefallen tun. Ihr werdet morgen auf eine Mission geschickt, nur scheint Anakin nicht er selbst zu sein. Er ist zwar auch so etwas anstrengend und impulsiv, aber... Naja, jedenfalls bitte ich dich darum Acht auf Anakin zu geben.", bat er mit einem flehenden Unterton. „Aber natürlich. Das tu ich immer, Meister.", versprach ich. Nickend bedankte er sich bei mir.

„Ich mache mir um ehrlich zu sein ein wenig Sorgen um den Orden. Meister Yoda spürt eine gewisse negative Energie, die sich scheinbar Stunde um Stunde weiter ausbreitet. Er meint er habe sowas in seinen 750 Jahren Lebzeit kein einziges Mal erlebt.", berichtete er weiter. „Das ist in der Tat sehr beunruhigend.", stimmte ich ihm zu. „Aber ich glaube, dass was auch immer es ist, wir es besiegen werden. Die Macht wird mit uns sein." „Was für weise Worte du wählst, junge Padawan.", schmunzelte er leicht. „Ich lerne vom Besten, Meister Obi-Wan."

Kurz nach meiner Verabredung mit dem Jedi Meister meditierte ich etwas. Die Meditation hatte mir schon immer in solchen aussichtslosen Situationen geholfen. Viele meiner Visionen hatte ich so entschlüsseln können und das war der perfekte Zeitpunkt, diese Methode zu nutzen. Denn ich war kriff nochmal verzweifelt. Ich hatte bereits gegen so viele Vorschriften der Jedi verstoßen und die, die mich dabei am meisten stützten, ließen mich hängen. Natürlich unterlag es meiner eigenen Verantwortung, immerhin hatte ich die beiden Männer mit meinen Vertrauensproblemen vergrault. Doch es tat mir dennoch im Herzen weh. Ich wollte einfach nur akzeptiert und geliebt werden.

Bevor ich es überhaupt ahnte, übermannte mich der tiefe Meditationszustand und ich begann nach Antworten zu suchen.

„Du musst das nicht tun!", rief jemand verzweifelt. „Bitte, gehe nicht diesen Weg! Wir können eine andere Lösung finden! Du wirst es bereuen ihn nicht für seine Taten vor Gericht geradestehen zu lassen!", rief eine weitere Stimme. „Ihr versteht das nicht!", brüllte nun ein Mann erzornt. Verschwommene Lichtschwerter tanzten in dem Nebel, der die Dunkelheit schmückte. Blau und Rot. Diese beiden Farben waren unterschiedlicher wie sie nicht hätten sein können und doch harmonierten sie mit einem Hauch Aggression miteinander. Die Funken bei einem Aufprall gegeneinander sprühten in einem strahlenden Violett. Zwei weitere blaue Lichtschwerter entzündeten sich und jene Farbe dominierte nun wieder das Kampffeld.

Zwischendurch verschwamm das Bild vor meinen Augen und auch die Stimmen entfernten sich immer mal wieder.

„Ihr werdet mich niemals besiegen.", lachte jemand gehässig in der Ferne.

„Commander!"

[AN]
Hello there!
Ich glaube, ich habe euch nun genug auf die Folter gespannt. Was nicht bedeutet, dass es nicht noch spannend weiter geht ;))
Ich versuche diese Woche noch mindestens zwei Mal zu updaten, freut euch also auf reichlich Kapitel zum Lesen!

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt