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„Das kannst du nicht machen!", rief er. Wut und Angst vermischte sich in ihm. „Nun hört mir doch zu. Mir ist wieder klar geworden, wie falsch der Weg der Jedi ist. Wir sollten den Frieden hüten, nicht gegen andere Mächte kämpfen. So falsch sie uns auch erscheinen, ziehen wir damit unschuldige Planeten und Lebewesen in diesen Krieg. Habt ihr die ganzen Toten auf Mandalor nicht gesehen? Die Mandalorianer haben sich stets ihrer Unabhängigkeit verschrieben. Und nun sind sie mitten drin. Ich bin nicht bereit dazu, mitverantwortlich dafür zu sein. Ich weiß, dass ich die selbe Begründung vor drei Jahren hatte, aber das hier hat nun völlig andere Ausmaße angenommen. Es war dümmlich von mir zu denken, dass ich allein den Krieg beenden und die Republik retten könnte."

„Und jetzt hör du mir zu. Wir können rein gar nichts für den Tod der Mandalorianer. Es war Clive Apax, die sie exekutiert hat. Verstehst du das? Du trägst nicht den leisesten Hauch von Verantwortung. Außerdem kämpfen wir für den Frieden. Anders geht es nunmal nicht.", meinte Anakin und schaute mir starr in die Augen. „Eben doch!", rief ich aufgebracht. „Alles was wir tun ist kämpfen und morden! Keiner von unserer Seite hat jemals versucht einen Friedensvertrag auszuhandeln!"

„Okay, du hast nicht unrecht. Aber bitte, ich gehe zu Padmé und lasse sie an einem Friedensabkommen schreiben, den sie dann dem Senat vorschlägt. Nur bleib. Ich kann nicht zulassen, dass ich dich erneut verliere. Ahsoka, du bist ein festes Familienmitglied für mich. Ich werde dem Rat auch erstmal nichts von den Ereignissen im Palast Mandalors erzählen.", versuchte er mich zu überzeugen. Seufzend überlegte ich kurz, bevor ich nickte. „Ich bleibe, bis die Sache mit Clive und dem Friedensvertrag geklärt ist. Danach werde ich es mir nochmal überlegen." Überglücklich nahm er mich in den Arm und ich erwiderte sie mit ebenso vielen Emotionen.

Ich war innerlich zerrissen. Ich hatte hier so viele Freunde und Personen, denen ich sogar noch näher stand. Aber war es das alles wert? Was sollte ich mit meinen Schuldgefühlen tun?

Ich kämpfte gerne, das stand völlig außer Frage. Aber nur gegen Droiden oder Lebewesen, die darauf aus waren uns zu töten. Sobald es um unschuldige Leben ging, hörte der Spaß in allen möglichen Arten auf. Ich wusste, dass auch Anakin meine inneren Unruhen spürte. Wie er bereits gesagt hatte, waren wir Familie füreinander und das führte zu einem besonderen Bund in der Macht.

„Was denkt Ihr meinte Apax im Palast, als sie sagte sie würde es nun selbst versuchen und nicht mehr anderen überlassen?", fragte ich aus heiterem Himmel. Diese Frage brannte mir auf einmal auf der Zunge. „Ich habe keine Ahnung, Snips. Wir werden sie befragen, sobald sie in ihrer Zelle auf Coruscant stationiert ist. Mach dir da keinen all zu großen Kopf drum. Ich passe schon auf dich auf.", lächelte er, drückte mich noch kurz an sich und ließ dann von mir ab. Er salutierte und verschwand dann Richtung Holotisch.

Ich entschloss mich nach meinem Freund zu sehen, der sicherlich in der provisorischen Krankenstation untergebracht worden war. „Hey Kix, ist Rex hier?", fragte ich den Medi-Soldaten, der an seinem Pad arbeitend vor dem Zelt stand. Verwundert blickte er auf, nickte dann aber lächelnd. „Er ist der Einzige da drin. Lass dir ruhig Zeit, ich halte hier draußen Wache. Euch wird keiner stören." Dankend nickte ich ihm zu und betrat das relativ kleine Zelt. Tatsächlich war nur eine der fünf Liegen belegt.

„Rexter?", fragte ich leise, da ich befürchtete er würde schlafen. Seine Augen öffneten sich jedoch sofort und sein Blick wurde sanfter, als er mich zu sich kommen sah. „'Soka! Schön, dass du auch mal nach mir siehst.", sprach er überglücklich und griff nach meinen Händen, nachdem ich mich zu ihm gesetzt hatte. Er richtete sich etwas auf, um mich besser ansehen zu können. „Ich musste noch mit meinem Meister sprechen." Er gab einen verstehenden Laut von sich und mit einem Mal war sein Blick besorgter. Sofort wusste ich worum es geht.

„Du hast es auch gesehen?", fragte ich und wandte meinen Blick von ihm ab. „Ja, habe ich.", meinte Rex. „Aber mach dir deshalb keine Gedanken. Ich weiß, warum es so gekommen ist. Und ich akzeptiere es, ohne dich zu verurteilen. Der dunklen Seite für einen kurzen Moment nahe zu stehen ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung, solange du sie für den richtigen Zweck verwendest.", erklärte er seinen Standpunkt verständlich. „Mir ist die Hauptsache, dass es dir gut geht und du mich trotz meines Fehlverhaltens nicht von dir wegstößt.", murmelte ich und fuchtelte nervös an der Decke rum, mit der Rex eingedeckt war.

„Hey, hör auf so hart zu dir selbst zu sein. Du tust alles was du kannst, um für das Gute zu kämpfen. Gib dich wenigstens einmal mit dir zufrieden. Ich liebe dich und bin stolz auf alles, was du schon erreicht hast seitdem du hier bist.", sagte er und zog mich zu ihm runter, sodass ich mit dem Kopf auf seiner Brust lag. „Und jetzt entspann' dich ein wenig."

„Ich liebe dich auch, Rex.", flüsterte ich und erntete einen kleinen Lacher von ihm. „Ich weiß, Kleine. Ich weiß."

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt