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Es zog mir förmlich den Boden unter den Füßen weg, seine Stimme wiederzuhören. Verdammt ich war komplett aufgelöst. Zuerst das emotionale Wiedersehen mit Rex und nun auch noch mein Meister? Geschockt schaute ich Rex an und versuchte ohne Töne zu machen so stark wie möglich meinen Kopf zu schütteln. Und er schien zu verstehen.

„Bei allem Respekt General, ich werde zu Ihnen zum Hangar kommen.", sprach er mit seiner typisch professionellen Stimme in den kleinen Comlink hinein. „Warum? Willst du mich nicht bei dir im Quartier haben?", fragte Anakin ein wenig entrüstet, „Ich war doch gestern erst bei dir." „Sagen wir... Ich hab hier gerade besondere Umstände. Ich erkläre es Ihnen sobald ich im Hangar eingetroffen bin.", sagte Rex etwas außer Fassung. „Na gut, du hast besser eine gute Begründung dafür.", danach beendete er die Übertragung.

Erleichtert atmete ich aus. „Ach du Scheiße ist der mies drauf.", stellte ich fest. Vor meinem Austritt war er nie so schlimm gewesen. Doch da traf es mich: War er wirklich wie Fives gesagt hatte wegen mir so geworden? „Ahsoka glaub mir, ich würde am liebsten noch Stunden mit dir hier stehen und darüber reden wie es dir die letzten Jahre ging, aber mit Skywalker sollte man es sich wirklich nicht verspaßen. Er erwartet absolute Pünktlichkeit und er wartet teilweise 5 Minuten vorher, um zu sehen wer zu spät kommt.", blickte Rex entschuldigend auf mich herab. Während ich draußen wartete, legte er sich seine Rüstung an. Fertig, stellte er sich neben mich und schaute mich abwartend an.

Auch wenn ich erwachsener geworden war, war ich immernoch um einiges kleiner als er. An seine knappe 1,85m würde ich wohl nie ran kommen. Und so machten wir uns auf den Weg zum Hangar, wo ständig Kanonenboote ein- und ausflogen. Es war komisch so viele Jedi zu sehen. Doch eine Präsenz machte mich noch nervöser als ich es ohnehin schon war. Ich spürte ihn ganz deutlich in einer der Kanonenboote, die geradewegs auf uns zu steuerten.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. „Du schaffst das, mach dir keine Sorgen." Rex. Wie sehr ich ihm wieder um den Hals fallen wollte vor Dankbarkeit, so musste ich mich darauf konzentrieren nicht umzukippen, sobald ich Anakin sah.

Und dort war er schon. Er schien meine Präsenz noch nicht bemerkt zu haben, denn er schritt zuerst in eine völlig andere Richtung zu einem seiner Soldaten. Wie er diesen dann anmachte vor Wut, ließ mich erschaudern. Noch nie hatte ich meinen Meister so wütend gesehen. Ich wusste zwar, dass er eine durchaus temperamentvolle Person war, doch sowas? Das ging gar nicht.

„General! Ich hätte da jemanden, den sie gerne sehen würden.", rief Rex und wir gingen langsam auf sie zu. „Nicht jetzt Rex! Dieser Bastard von Wyyyshokk Spinne hat es gewagt sich über mein Verhalten zu beschweren!", schrie mein ehemaliger Meister schon halb und ich zuckte spürsam zusammen. Seit wann war ich so eine Memme geworden? Sonst zuckte ich doch auch nicht so bei jeder Kleinigkeit. Doch dieser Anakin vor mir löste Angstgefühle in mir aus, von denen ich nicht mal wusste, dass sie existierten. War das, wie sich alle Generäle der Seperatisten fühlten wenn sie ihm gegenüber standen?

„Seit wann reden Sie denn so mit Ihren Soldaten, Meister?", nahm ich nun all meinen Mut zusammen und ging noch ein paar Schritte in seine Richtung. Sofort wirbelte er herum und rannte mir fast schon entgegen. Kurz vor mir blieb er stehen und starrte mich wie besessen an. „Du! Du bist Schuld daran!", brüllte er mir mitten in's Gesicht. Nun komplett verängstigt, liefen mir Tränen über die Wangen. Das kam jetzt wirklich absolut unerwartet.

Genauso schnell wie er auf mich zugelaufen kam, war er auch wieder verschwunden. Vermutlich Richtung Quartiere. Doch ich? Ich stand wie angewurzelt da und konnte nichts sagen. Kein Laut verließ meine Lippen. Stumm liefen meine Tränen immer weiter, bis Rex mich am Handgelenk packte und nach draußen in eine Stille Ecke zog. Denn durch Anakins Anfall hatten wir nicht gerade wenig Aufmerksamkeit auf uns gezogen.

Besorgt musterte er mich von oben bis unten und nahm mich nun wieder in den Arm. Scheiße war das heute eine emotionale Achterbahnfahrt, dachte ich mir. Das war das einzige, was mir durch den Kopf ging. „Es tut mir Leid Kleines. Ich hätte wissen müssen, dass er nach einer Mission so schlecht drauf ist und dich schonen müssen.", gab er sich nun die Schuld. „Du kannst da nichts für.", versuchte ich mich an einem Lächeln und löste mich von ihm. „Auch wenn wir uns drei Jahre nicht gesehen haben, kenne ich diesen Blick Ahsoka. Gib dir nicht die Schuld daran was damals passiert ist."

Schnaubend drehte ich mich von ihm weg und legte meine Arme schützend um mich. „Er hat es selbst gesagt, es ist meine Schuld. Ich hätte dem Rat damals verzeihen sollen, und das auf der Stelle." „Jetzt hör endlich auf mit diesem Unsinn. Nur weil der General deine Entscheidung nicht respektiert, heißt es nicht, dass sie falsch war! Wir alle haben dich vermisst, sehr sogar. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass du dich nicht richtig entschieden hast. Es erschien dir doch richtig in dem Moment, hab ich Recht?", fragte er aufgebracht und ich nickte. „Siehst du, dann hast du doch deine Rechtfertigung. Du musst auch an dich selbst denken Kleine.", legte er nun seine Hand auf meine Schulter und lächelte ein wenig.

„Und jetzt komm, meine Brüder freuen sich bestimmt dich zu sehen."

„Die sind schon längst hier."

you're worth it | ahsoka tanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt